Nach dem fulminanten Erfolg auf der Wiener Donauinsel ließ Laura Ludwig ihrer Freude freien Lauf.
Eine deutsche Legende funkelt wieder
„Wir haben Bronze. Meine Güte, wir haben Bronze!“, schrie die Rio-Olympiasiegerin mit einem breiten Grinsen im Gesicht in Richtung ihrer Partnerin Louisa Lippmann. Mit Platz drei bei der Beachvolleyball-EM in Österreich unterstrich die 37-Jährige eindrucksvoll: Die Sandkönigin ist wieder da!
15 Jahre ist der erste EM-Titel mit Sara Goller 2008 mittlerweile her, sechs Jahre das historische Olympia-Gold mit Kira Walkenhorst 2016, auf das im Jahr darauf auch der gemeinsame WM-Titel gefolgt war.
Und die lebende Legende Ludwig ist immer noch hungrig und fähig, ihrem reichhaltigen Vermächtnis weitere Kapitel hinzuzufügen - als mittlerweile zweifache Mutter.
Laura Ludwig und Louisa Lippmann spielen sich immer besser ein
Im Mai 2022 kam Baby Lenny zur Welt, der zweite Sohn aus der Beziehung mit dem britischen Trainer Imornefe Bowes, mit dem sie seit 2022 verheiratet ist. Nach dem langen Weg zurück aus der Babypause ist die vierte EM-Bronzemedaille ihrer Karriere ein deutliches Zeichen: Die noch junge Arbeitsgruppe Ludwig und Lippmann funktioniert immer besser. (SPORT1-Interview: Laura Ludwig über ihren steinigen Weg zurück)
Erst seit dem vergangenen November stehen Ludwig und die 28 Jahren alte Lippmann - fünfmalige (Feld-)Volleyballerin des Jahres in Deutschland - gemeinsam im Sand. Nun zeigt der Trend deutlich nach oben. „Ich habe Gänsehaut. Wir hatten harte Wochen und Monate. Ich bin so stolz, dass wird das geschafft haben“, jubelte Ludwig.
Auf dem Weg zu Bronze bezwangen die Hamburgerinnen mit Leonie Körtzinger/Lea Kunst (Hamburg) und Svenja Müller/Cinja Tillmann (Hamburg/Düsseldorf) gleich zwei weitere deutsche Duos. Nach der bitteren Halbfinal-Niederlage gegen die späteren Europameisterinnen Tanja Hüberli und Nina Brunner folgte mit dem engen 2:1 (21:14, 18:21, 15:11) im „kleinen Finale“ gegen Anouk Verge-Depre/Joana Mäder der krönende Abschluss.
Olympia 2024 als großes Ziel
Ludwig sei „unsere Chefin. Es ist einfach geil, mit ihr auf dem Feld zu stehen“, schwärmte Lippmann im Anschluss über ihre erfahrene Kollegin.
Und auch die Altmeisterin hielt sich mit ihrer Lobeshymne nicht zurück, die Entwicklung ihrer neun Jahre jüngeren Mitspielerin in den letzten Wochen sei „einfach so ein krasser Schritt“ gewesen.
Auch in Zukunft wird Ludwig auf solche Schritte setzen, Ziel ist und bleibt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. „Es hat so viel Spaß gemacht. Wir sind hungrig“, lautete die Kampfansage Ludwigs nach der Wiener Beach-Party.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)