Nächster Krimi um Martin Schindler am Finaltag des neunten European-Tour-Turniers!
Schindler scheitert - Cross bricht Bann
Im Viertelfinale des European Darts Grand Prix im Sindelfinger Glaspalast scheiterte der Strausberger unter lauten Anfeuerungsrufen der Heimfans in einem dramatischen Spiel mit 5:6 gegen den Australier Damon Heta. Rob Cross krönte sich derweil im 56. Anlauf erstmals zum Turniersieger auf der European Tour.
„Ich bin so glücklich, das gewonnen zu haben und diesen Fluch besiegt zu haben. Für mich war es alles, wonach ich in den letzten Jahren gestrebt habe“, sagte Cross noch auf der Bühne. Der Engländer markierte im Finale gegen Luke Humphries, wer die englische Nummer zwei hinter Michael Smith ist und löste damit das sichere Ticket für den World Cup.
Aus deutscher Sicht war der Finalabend noch verheißungsvoll gestartet: Schindler spielte im Viertelfinale nach vier Leg einen Average jenseits der 111-Punkte-Marke, dennoch reichte es nach einem dramatischen Match nicht zum Einzug in die Vorschlussrunde.
Die Zuschauer buhten Heta während des Post-Match-Interviews aus, auch während des Matchs gab es einzelne Pfiffe. Dieser ermutigte Schindler nach der Partie noch auf der Bühne: „Martin Schindler, er spielt aktuell fantastische Darts. Es fühlt sich an, als wäre er die deutsche Nummer eins, kein mangelnder Respekt an Gabriel Clemens, aber er spielt super!“
Schindler spielt besseren Average
Im Deciding Leg beim Stand von 5:5 hatte der Australier Anwurf und behielt seine kühle Hand. Letztlich reichte ihm gar ein Average von 98,72 Punkten, um Schindler, der bei knapp 104 stand, in die Knie zu zwingen.
So ist auch der letzte im Turnier verbliebene Deutsche ausgeschieden. Im rein deutschen Duell hatte Schindler noch am Samstag Gabriel Clemens mit 6:3 besiegt, ehe er am Sonntagmittag Turnierfavorit Gerwyn Price ebenfalls im entscheidenden Leg bezwang.
Erfolgreicher lief das Turnier dagegen aus englischer Sicht. Alleine das Halbfinale erreichten mit Rob Cross, Luke Humphries und Ross Smith drei Spieler aus England. Und sie sollten sich einen nervenaufreibenden Abschluss liefern.
Cross mit erstem Titel auf der European Tour
Während „Cool Hand“ Humphries seinem Spitznamen die Ehre erwies und gegen den gut aufgelegten Damon Heta mit 7:5 ins Finale einzog, knickte Ross Smith ein wenig ein und musste Rob Cross den Vortritt lassen.
Dieser ging im Finale zwar zum 3:2 mit einem Break in Führung, musste jedoch das unmittelbare Re-Break von Humphries schlucken. Die Beiden lieferten sich ein würdiges Finalmatch auf ansehnlichem Niveau. Die Entscheidung dann im vorletzten Leg: Cross führte 7:6, Humphries stand auf einem High-Finish.
Doch die Nummer sechs der Welt verfehlte den Ausgleich - und somit ein letztes Deciding Leg des Turniers - auf Bull nur um Haaresbreite, Cross bestrafte ihn über seine geliebte Doppel 18. Cross, der letztlich bei einem Average von unter 98 Punkten stand (Humphries bei rund 104), fiel sichtlich ein Stein vom Herzen, als er noch auf der Bühne in Richtung seiner Anhängerschaft jubelte,
Und das nicht ohne Grund: 55 Turniere hatte der 32-Jährige bereits auf der European Tour bestritten, stand dabei in acht Finals, konnte allerdings keines gewinnen.
Bis der 28. Mai 2023 kam.
Das Finale im Überblick:
Luke Humphries vs. Rob Cross 6:8
Das Halbfinale im Überblick:
Luke Humphries vs. Damon Heta 7:5
Ross Smith vs. Rob Cross 4:7
Das Viertelfinale beim European Darts Grand Prix im Überblick:
Luke Humphries vs. Gian van Veen 6:4
Damon Heta vs. Martin Schindler 6.5
Ross Smith vs. Nathan Aspinall 6:5
Krzysztof Ratajski vs. Rob Cross 4:6