Mit diesem Turniersieg hat Martin Schindler deutsche Darts-Geschichte geschrieben! „The Wall“ schlug im Finale der Austrian Darts Open Ross Smith mit 8:4.
Schindler schreibt deutsche Darts-Geschichte
Schindler in neuen Sphären
Durch den Erfolg holte er sich nicht nur seinen vierten PDC-Turniersieg, sondern geht auch in die Geschichtsbücher des Darts-Sport in Deutschland ein. Schindler wird nach dem Turniersieg die neue Nummer 18 der Weltrangliste sein. Besser stand zuvor kein deutscher Spieler in der Order of Merit.
Schon durch den Halbfinaleinzug war er mit Gabriel Clemens gleichgezogen, der zuvor mit Platz 19 in der Weltrangliste die deutsche Bestmarke aufgestellt hatte.
Im Finale bestimmte Schindler das Duell mit Smith von Beginn an und zog früh davon. Mit seinem fünften Match-Dart holte sich „The Wall“ seinen dritten Titel auf der European Tour. (Statistiken zum Finale)
Schindler kämpft nach Triumph mit den Tränen
Nach dem Sieg kämpfte Schindler mit den Tränen, ihm war anzusehen, wie viel ihm der Erfolg bedeutet. Die Fans in Graz feierten ihn mit lautstarken „Martin-Schindler“-Rufen.
Neben der Verbesserung in der Weltrangliste kletterte „The Wall“ auch in der European Tour Order of Merit. Dort liegt er aktuell wieder an der Spitze. Schindler hatte diese Wertung im vergangenen Jahr auf Rang eins beendet.
Insgesamt war Schindlers Turniersieg äußerst verdient, auch wenn er im Verlauf des Turniers eine Portion Glück hatte. Im Halbfinale schlug er Josh Rock in einem wahren Drama mit 7:6. Nach einem 4:6-Rückstand kämpfte sich Schindler zurück und gewann das Match im Entscheidungs-Leg.
Last-Leg-Decider wird zum echten Drama
Rock legte vor und zog weit davon, doch weil er zunächst fünf Match-Darts ausließ, hatte Schindler plötzlich selbst zwei Chancen, die er aber anschließend auf die Doppel-8 vergab.
Aber Rock lud Schindler anschließend nochmal ein und vergab zwei weitere Match-Darts. Schon danach brach es aus ihm heraus und er freute sich über die verpassten Chancen seines Gegners. Eine ungewöhnliche Reaktion, wie auch DAZN-Kommentator Adrian Geiler fand: „Das habe ich noch nie gesehen!“
Kurz danach durfte er dann auch über sich selbst jubeln. Schindler nutzte seinen dritten Match-Dart und zog ins Finale ein. „Was zur Hölle war das denn bitte?!“, sagte ein ausgepowerter Kommentator Geiler.
Schindler bringt Halle mit Weltklasse-Match zum Toben
Schon im Viertelfinale zeigte Schindler ein unglaubliches Spiel. Gegen den Premier-League-Spieler Dobey spielte „The Wall“ ein Match auf absolutem Weltklasse-Niveau. Schindler spielte in zehn Legs überragende 15 Aufnahmen mit 100 oder mehr Punkten, sieben mit über 140 oder mehr Punkten und fünf 180er.
So rang er mit einem Average von 107,78 Punkten den ebenfalls starken Dobey (106,5er-Average) nieder. Auch auf die Doppel zeigte Schindler sich nervenstark und traf 60 Prozent seiner Versuche (6/10).
„Come on! Der Tag ist noch nicht vorbei. Let’s go!“, zeigte sich Schindler nach dem Viertelfinal-Sieg selbstbewusst.
„Ich kann noch Österreicher werden“
Zudem brachte er die Fans in Österreich mit einem spektakulären 153er-Finish zum Ausrasten. Die Fans dankten es ihm nach dem Match mit lauten „Schindler“-Sprechchören.
„Ich kann noch Österreicher werden“, sagte Schindler lachend im Sieger-Interview auf der Bühne: „Vielen Dank! Ihr seid echt geil und ihr wart auch echt fair.“
Im Achtelfinale gegen Kevin Doets am Sonntagnachmittag hatte der Deutsche ebenfalls Match-Darts des Niederländers überstanden und einen 2:5-Rückstand noch in einen 6:5-Sieg gedreht.