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Darts WM 2023: Diese Exoten mischen den Ally Pally auf

Die Exoten der Darts-WM 2023

Sie sind fester Bestandteil der großen Darts-Party im Ally Pally: Die Exoten geben der Weltmeisterschaft in London das gewisse Extra. SPORT1 präsentiert die Exoten von 2023.
Ab dem 15. Dezember 2022 duellieren sich 96 Spieler um den Titel bei der Darts-WM. Für Florian Hempel steht im Ally Pally dieses Duell an.
Sie sind fester Bestandteil der großen Darts-Party im Ally Pally: Die Exoten geben der Weltmeisterschaft in London das gewisse Extra. SPORT1 präsentiert die Exoten von 2023.

Es ist wieder so weit: Die Darts-WM in London startet am Donnerstag im legendären Alexandra Palace. (Darts-WM 2023 vom 15. Dezember bis 3. Januar LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und LIVETICKER)

Traditionell stellt das Gastgeberland die meisten Teilnehmer. In diesem Jahr gehen 28 englische Darts-Profis an den Start. Die Niederlande stellen mit zwölf Spielern die zweitmeisten.

Dahinter folgen Wales (sechs), Nordirland (fünf), Schottland und Australien (je vier). Deutschland schickt in diesem Jahr drei Akteure ins Rennen. In der ersten Runde stehen zumeist die Menschen aus den exotischen Darts-Ländern im Fokus. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

Sie werden jedes Jahr von den Fans enorm bejubelt und haben teilweise schon Kultstatus erreicht.

SPORT1 stellt die Profis vor, die bei der diesjährigen WM für das besondere Etwas sorgen können.

Prakash Jiwa (Indien)

Der 52-Jährige feiert in diesem Jahr sein WM-Debüt. Dabei war es zuletzt eigentlich etwas ruhiger um „The Apache“ geworden.

Seit über 30 Jahren spielt der gebürtige Engländer bereits Darts. 2011 sicherte er sich zum ersten Mal über die Q-School die Tour Card. In seinem zweiten Profi-Jahr konnte er sogar Gary Anderson bezwingen.

Er verlor jedoch seine Karte, die er sich 2015 zurückholte und zwei Jahre später erfolgreich verteidigte. Große Erfolge gelangen ihm dabei aber nicht. Das könnte er nun nach dem Erfolg im indischen Qualifier bei seinem ersten Auftritt auf der WM-Bühne ändern, auch wenn mit Madars Razma ein schwerer Gegner wartet.

Diogo Portela (Brasilien)

Der Brasilianer ist mittlerweile Dauergast bei den Titelkämpfen in London. Unvergessen ist sein emotionaler Sieg 2021, als er nach seinem überraschenden 3:0-Sieg gegen Steve Beaton in Tränen ausbrach.

Es war der größte Erfolg seiner Karriere - und der erste WM-Erfolg eines Südamerikaners. Da er zudem eine schwere persönliche Zeit mit Rücktrittsgedanken hinter sich hatte, ließ er seine Emotionen freien Lauf.

Ansonsten ist der 34-Jährige eine Frohnatur - eine perfekte Grundlage, um die Fans im „Ally Pally“ für sich zu begeistern. Nicht selten lässt er dabei seine Hüften zu seinem Einlaufsong „Mas Que Nada“ von Sérgio Mendes schwingen.

Feiern möchte der „Brazilliant“, der seit 2014 überwiegend im englischen Richmond lebt, auch bei der diesjährigen Weltmeisterschaft. In der ersten Runde wartet mit Cameron Menzies eine machbare Aufgabe.

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Vladyslav Omelchenko (Ukraine)

Erstmalig wird ein Ukrainer bei der Darts-WM an den Start gehen. Nach der Suspendierung der Euroasian Darts Corporation (EADC) entschied sich die PDC für ein reines ukrainisches Qualifikationsturnier.

Im Finale bezwang Vladyslav Omelchenko seinen Landsmann Volodymyr Zalevsky klar mit 3:0 und sicherte sich somit sein Ticket für London. Dort wartet in der ersten Runde mit Luke Woodhouse jedoch ein harter Brocken.

Seinen ersten internationalen Auftritt feierte der 47-Jährige, der hauptberuflich im Bergbau tätig ist, 2018 beim WDF Europe Cup, wo er jedoch bereits in der ersten Runde ausschied. Im Jahr drauf gelang ihm aber ein Leistungssprung, sodass er beim WDF World Cup in die dritte Runde einzog.

Mal Cuming (Australien)

Seit 2011 ist Mal Cuming immer wieder bei australischen Turnieren anzutreffen. Der große Erfolg blieb jedoch lange aus. So war seine Qualifikation für die BDO-WM 2019 sein bisheriges Highlight.

Nachdem „The Bull“ während der Corona-Pandemie lange nicht auf der Tour-Ebene zu sehen war, drehte er in diesem Jahr auf. So gelang ihm erstmalig die Qualifikation für ein World-Series-Event. Bei den New South Wales Darts Masters verlor er in einem dramatischen Match erst im Decider gegen Fallon Sherrock. Wenig später spielte er auch bei den NZ Darts Masters, war aber gegen Jonny Clayton chancenlos.

Nun will der 46-Jährige, dessen Einlaufsong „Highway To Hell“ von AC/DC vermutlich für ordentlich Stimmung bei den Fans sorgen wird, bei seinem WM-Debüt überraschen. In der ersten Runde wartet Alan Soutar.

Xicheng Han (China)

Ein unbeschriebenes Blatt ist ebenfalls Xicheng Han. Der Chinese stellte sich bereits 2004 erstmalig der Darts-Öffentlichkeit vor, als er beim China Telecom Cup mit 0:3 gegen Peter Manley verlor.

In der Folge versuchte er sich immer wieder für die WM zu qualifizieren, scheiterte jedoch Jahr für Jahr. 2020 feierte er mit seiner Qualifikation für den World Cup of Darts seinen größten Erfolg, doch er musste absagen.

Über die China Premier League spielte er sich in diesem Jahr in den Fokus und schaffte es ins Finale. Dort verlor er allerdings gegen Xiaochen Zong. Da dieser aber auf seine Teilnahme verzichtete, darf Han nun ins ferne London reisen und die chinesische Fahne hochhalten.

Grant Sampson (Südafrika)

Eine große Überraschung ist der 40-Jährige aus Kapstadt. Schließlich spielt er laut eigener Aussage erst seit Beginn der Corona-Pandemie wieder intensiv und erfolgreicher Darts.

Eigentlich ist ihm das Pfeilewerfen in die Wiege gelegt worden. Schon im frühen Kindesalter von fünf Jahren musste er den Caller machen, wenn sein Vater und seine Onkel am Wochenende gegeneinander spielten. Es fehlte ihm jedoch die Disziplin, um den Sport professioneller auszuüben.

Erst als sich seine Kinder beschwerten, dass er immer vor dem Fernseher säße und sie auch mal was schauen wollten, entschied er sich nach Vorschlag seiner Frau, wieder vermehrt Darts zu spielen.

Schnell sammelte er Erfolge und erhielt Einladungen zu größeren Turnieren. Bei dem Quali-Turnier für Afrika warf er dann den langjährigen Tour-Card-Besitzer Devon Petersen aus dem Turnier und sicherte sich wenig später sein WM-Ticket. Sein Erstrundengegner Keane Barry sollte ihn also nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Paolo Nebrida (Philippinen)

Als einer von insgesamt drei Profis aus seinem Land geht der Mann aus Asien an den Start. Dabei steht er noch am Anfang seiner Karriere.

2018 schaffte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft als Gruppensieger bis ins Viertelfinale. Dort bezwang ihn Ryan Cardiz, der im Halbfinale gegen Martin Schindler verlor.

Im vergangenen Jahr hätte der Mann aus Subic eigentlich sein Debüt beim World Cup of Darts feiern sollen. Da seine Corona-Impfung (Sputnik) von der deutschen Bundesregierung jedoch nicht anerkannt wurde und er so in eine 10-tägige Quarantäne hätte gehen müssen, sagte er seine Teilnahme auch wegen seiner Gesundheit (er hat eine neurologische Erkrankung, die gelegentlich Krampfanfälle verursacht) ab.

In diesem Jahr steigerte er sich nochmal, spielte sich bei der PDC Asian Championship ins Halbfinale vor und feiert nun gegen Danny Jensen sein Debüt auf der größten Darts-Bühne der Welt.

Nobuhiro Yamamoto (Japan)

Der siebte Exot im Bunde kommt aus dem Land der aufgehenden Sonne. Er startete zunächst auf E-Dart-Turnieren, bei denen auf eine elektronische Scheibe gespielt wird, und machte sich ab 2012 dort einen Namen in der Szene.

2014 spielte er sein erstes WM-Quali-Turnier, scheiterte aber bereits sehr früh. Große Erfolge folgten in den nächsten Jahren nicht. Lediglich das Erreichen der vierten Runde bei bei der PDC Asian Tour 2019 ließ aufhorchen.

Während der weltweiten Corona-Pandemie nahm er an keinem Turnier teil, kam dafür aber in diesem Jahr stark zurück. Bei der PDJ Japanese Championship siegte er komplett überraschend mit 5:4 gegen Sho Katsumi und darf somit im Dezember sein WM-Debüt gegen Martin Lukeman geben. (PDC Order of Merit: Aktuelle Weltrangliste im Darts)