Joe Cullen hat nach seinem Aus bei der Darts-WM schwere Vorwürfe gegen seinen Gegenspieler Mensur Suljovic erhoben. Der Engländer warf seinem Kontrahenten nach der 1:3-Niederlage in der zweiten Runde Betrug vor (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1).
Darts-WM: "Es ist Betrug!" Schwerer Vorwurf gegen Suljovic
Betrugsvorwurf gegen Suljovic
„Wenn das Darts ist, will ich damit nichts zu tun haben!“, schrieb Cullen in einem Beitrag bei X kurz nach der Partie: „Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der so denkt. Die alte Garde wird sagen, dass das zum Spiel gehört, aber wie auch immer man es formuliert – es ist BETRUG!"
Cullen spielte in der brisanten Wortmeldung auf das Verhalten von Suljovic während der Partie an. Der Österreicher hatte immer wieder aufreizend lange gejubelt und sich bei seinen Würfen viel Zeit gelassen. Einmal winkte er Cullen etwas abfällig hinterher.
Bemerkenswerte Szene bei Darts-WM
Sogar der Caller der Partie, Kirk Bevins, mischte sich ein und wies Suljovic zurecht. Vor allem dann, wenn der Routinier nach einem Leggewinn seine Darts im Board stecken ließ, um sich jubelnd der Menge zuzuwenden.
Besonders bezeichnend eine Szene, als Cullen von der Bühne ging. Entgeistert blickte er auf den zelebrierenden Suljovic zurück. Als dieser dies bemerkte, machte er ein paar schnelle Schritte auf seinen Gegner zu - der daraufhin umgehend die Bühne verließ.
Suljovic, der im Netz von etlichen Fans mit kritischen Kommentaren bedacht wurde, war sich nach der Partie keiner Schuld bewusst. „Was ist sein Problem? Er hat ein paar Doppel verpasst“, sagte der 53-Jährige auf der Pressekonferenz: „Ich habe nie etwas Schlechtes gemacht. Ich mag Joe, aber ich weiß nicht, was er hatte. Vielleicht war es, weil ich da ein bisschen gejubelt habe. Aber es war nichts Ernstes.“
Suljovic verteidigt sich
Er habe sein Spiel gespielt, eine Provokation habe nicht vorgelegen: „Sorry Joe, ich liebe dich, Mann!“, sagte er noch über Cullen: „Mit was war er unzufrieden? Damit, dass er verloren hat? Dann soll er mir sagen, was ich falsch gemacht habe. Als er 1:0 geführt hat, war er der Superstar, aber nachher hatte er Probleme.“
Cullen sei „ein Freund, ich würde ihn nie im Leben provozieren.“
Angesprochen auf die Zurechtweisung durch den Caller gestand er ein Fehlverhalten ein: „Es war mein Fehler. Er hat mir gesagt, dass ich hier bleiben soll. Ich bin ein wenig weggegangen, um zu jubeln. Ich wusste nicht, dass man das nicht darf.“
Er halte sich an die Regeln, so sei er erzogen worden. Die Anweisungen des Schiedsrichters habe er akzeptiert. „Für die anderen war es vielleicht eine Katastrophe, aber für mich nicht“, betonte „The Gentle“.
Ein deutscher Darts-Star bezog klar Stellung auf Cullens Seite. „Ich stimme zu 100 Prozent zu“, antwortete Florian Hempel, der die WM verpasst und seine Tour Card verloren hatte, auf den X-Post des Engländers.