Geht ein großer Traum in Erfüllung? Wenn Debütant Andreas Harrysson am Dienstagnachmittag im Achtelfinale der Darts-WM (vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1) auf Jonny Clayton trifft, hat der 50 Jahre alte Schwede die große Chance, erstmals die Top-64 der Weltrangliste zu erreichen und sich damit die Tour Card zu erspielen. Es ist das wichtigste Spiel seines Lebens.
Darts-WM: Das wichtigste Spiel seines Lebens
Das wichtigste Spiel seines Lebens
„Dirty Harry“ konnte sich zum ersten Mal in seiner Karriere für die Weltmeisterschaft im Alexandra Palace qualifizieren und belegte vor dem Turnier Platz 114 in der Order of Merit. Dank der Siege gegen Ross Smith, Motomu Sakai und Ricardo Pietreczko konnte sich Harrysson bereits 60.000 Pfund erspielen und steht damit im Liveranking schon auf Platz 72.
Darts-WM: Harrysson wirft Pikachu raus
Die Ausgangslage vor dem Achtelfinale gegen den walisischen Mitfavoriten (Nummer fünf der Welt) ist klar: Gewinnt Harrysson, hat er 117.750 Pfund auf seinem Rankingkonto, zieht damit in die Top-64 ein und hat für 2026 sowie 2027 die Tour Card sicher. Dies würde sein Leben komplett verändern.
„Ich hätte mir es nicht erträumen lassen, dass ich so weit komme“, gestand der Schwede auf der Pressekonferenz nach seinem Erfolg gegen Pietreczko und fügte hinzu: „Das ist der größte Sieg meiner bisherigen Karriere.“
Harrysson kommt der Tour Card immer näher
Darauf angesprochen, dass er mit dem Viertelfinaleinzug die Tour Card bekommen würde, antwortete er in seiner gewohnt relaxten Art: „Es ist für mich eine Extramotivation, aber wenn ich es nicht schaffe, dann gehe ich halt zur Q-School.“
Gleichzeitig gestand Harrysson: „Ich habe zwar im Vorfeld des Turniers an mich geglaubt, aber nur in meinem Traum hätte ich mir vorstellen können, dass ich mir bei der WM die Tourkarte erspiele. Jetzt kommt sie aber immer näher.“
WM-Held bringt nichts aus der Fassung
Gegen Clayton sieht er sich als Außenseiter und hofft, wie schon in den Runden zuvor, gut performen zu können. Dann sei alles für ihn möglich, so der 50-Jährige: „Ich habe gegen Jonny gar keinen Druck, er ist der klare Favorit. Hoffentlich kann ich ihm Paroli bieten und dann werden wir sehen, was passiert.“
Bei Harrysson beeindruckt vor allem, dass er immer die Ruhe in Person ist – obwohl es sein WM-Debüt ist und er im Ally Pally vor rund 3.000 feierwütigen Zuschauern auf der größten Darts-Bühne der Welt steht. Er lässt sich von nichts aus der Fassung bringen und auch nur selten kommen während der Partie seine Emotionen heraus. Lediglich kurz nach seinen Matchdarts konnte er es auf der Bühne nie fassen, gewonnen zu haben.
Darts-WM: Geht das Märchen weiter?
Im Gespräch mit SPORT1 zeigte er sich selbst etwas verwundert darüber: „Ich fühle mich auf der Bühne großartig. Eigentlich sollte ich da oben nervös sein, aber das bin ich nicht.“
Diese Coolness ist ein gewichtiger Grund dafür, dass Harrysson sein persönliches Darts-Märchen schreibt. Und möglicherweise ist es auch am Dienstag noch nicht vorbei. Dazu müsste er „nur“ das wichtigste Spiel seiner bisherigen Karriere gewinnen.