Darts-WM>

Darts-WM: Das Albtraum-Jahr des Dreammakers

Das Albtraum-Jahr des Dreammakers

Hinter Dimitri Van den Bergh liegt eines der schwierigsten Jahre seiner Karriere. Die WM sollte ein Wendepunkt sein. Das Gegenteil trat ein.
Die Darts-WM 2026 ist größer denn je. SPORT1 fasst alle relevanten Zahlen zusammen.
Hinter Dimitri Van den Bergh liegt eines der schwierigsten Jahre seiner Karriere. Die WM sollte ein Wendepunkt sein. Das Gegenteil trat ein.

Dimitri Van den Bergh hat ein Jahr hinter sich, das er sich so sicherlich nicht vorgestellt hatte. Für den „Dreammaker”, so sein Spitzname, ähnelte 2025 eher einem Alptraum. Der Belgier, lange Zeit ein fester Bestandteil der großen Darts-Bühnen, musste erkennen, dass Körper und Kopf eine Pause brauchten.

Auch deshalb wurde sein Auftaktmatch bei der Darts-WM (alle Sessions live auf SPORT1) am Sonntag gegen den Schotten Darren Beveridge mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt.

Die bittere Erkenntnis: Van den Bergh ist noch längst nicht über dem Berg. Ein einziges Leg gewann er gegen sein bis dato eher unbekannten Gegner.

Kommentator Basti Schwele und Experte Robert Marijanovic waren am SPORT1-Mikrofon bestürzt. „Dimi Van den Bergh macht uns Sorgen“, sagte Schwele.

Im April machte Van den Bergh seinen Rückzug kurz vor einem Players-Championship-Turnier öffentlich, was intern längst Thema war. Seine Partnerin Evi erklärte über eine Fanseite, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handle, die zu gegebener Zeit erläutert werde.

Wenig später bestätigte Darts-Legende Vincent van der Voort im Podcast Darts Draait Door, dass Van den Bergh tatsächlich eine Auszeit nehmen würde. Er sprach offen darüber, wie viel Druck auf seinem Kollegen gelastet habe.

„Er hat einfach genug für eine Weile“, sagte van der Voort und verwies auf eigene Erfahrungen.

Darts-Star fällt in der Order of Merit

Auch er habe in seiner aktiven Zeit über einen Rückzug nachgedacht, besonders in Phasen großer körperlicher Belastung.

Die Konsequenzen seien enorm: der Blick auf die Rangliste, die Verantwortung für Familie, das ständige Reisen.

Die Auszeit kostete Van den Bergh allerdings einige Plätze in der Weltrangliste. Ende November wurde er nur noch auf Position 23 geführt.

„Ich hatte eine Menge mentaler Probleme“

Zwei Monate nahm er sich komplett raus. „Ich hatte eine Menge mentaler Probleme. Ich bin auch nur ein Mensch“, sprach er später in der belgischen Zeitung Het Nieuwsblad offen über seine Probleme.

Der Spaß war verschwunden, die Belastung zu groß geworden.

Dabei hatte das Jahr eigentlich positiv begonnen. Mit einem 9-Darter beim World Masters, mit dem er Michael van Gerwen ausschaltete, setzte er ein eindrucksvolles Zeichen, bevor er im Halbfinale an Jonny Clayton scheiterte - und die mentalen Probleme größer wurden.

Wenn du hier klickst, siehst du Spotify-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Spotify dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

So äußerten sich Van den Berghs mentale Probleme

„Irgendwann dachte ich: Es ist egal, gegen wen ich spiele, ich verliere sowieso“, sagte er. Erst dieser Gedanke habe ihm klargemacht, wie notwendig Abstand war.

Unterstützung erhielt er in dieser Zeit auch aus dem Spielerkreis. Besonders die Worte vom 2024er-Weltmeister Luke Humphries, der die Entscheidung ausdrücklich lobte, gingen ihm zu Herzen: „Wenn so jemand das sagt, dann berührt dich das“.

Besonders hart habe es ihn in dieser Zeit getroffen, die großen Majors zu verpassen – ein ungewohnter Zustand für jemanden, der jahrelang bei den wichtigsten Turnieren der Welt vertreten war und Erfolge feierte.

2020 gewann er das World Matchplay. Noch im vergangenen Jahr triumphierte er bei den UK Open. Auch bei der WM hinterließ er bereits seine Spuren, denn 2023 erreichte er als erster Belgier das Halbfinale - ein historischer Erfolg.

Darts-WM: Van den Bergh trainiert seit Oktober täglich

Seit Ende Oktober trainiert er so hart wie selten zuvor. Fünf Tage pro Woche, oft sogar zweimal täglich, steht er am Board.

Auch Auftritte wie bei „Top of Darts“ in Affligem, wo fast 2.000 Fans eine besondere Atmosphäre schufen, halfen ihm, den Rhythmus wiederzufinden.

Zwar verlor er das Finale gegen Jonny Clayton - doch seine Präsenz zeigte deutlich: Er ist bereit, wieder auf die Bühne zu treten. Zumindest hoffte man das.

„Ich habe alles getan, was ich tun konnte. Ich glaube wieder an mich“, sagte er mit Blick auf die WM. Bei seinem Auftritt im Ally Pally war davon nichts zu sehen.