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Das wäre fast der bis jetzt größte Favoritensturz der Darts-WM gewesen

Großer Favoritensturz abgewendet

Krzysztof Ratajski und der an Nummer 5 gesetzte Jonny Clayton überstehen in der ersten WM-Session nach der Weihnachtspause äußerst enge Matches.
Als klarer Favorit gestartet, ist es für Jonny Clayton ein zähes Ringen in Runde drei. Sein Gegner Niels Zonneveld verlangt dem Waliser alles ab, der wiederum mit einem eiskalten Finish glänzt und sich so aus der Affäre zieht.
Krzysztof Ratajski und der an Nummer 5 gesetzte Jonny Clayton überstehen in der ersten WM-Session nach der Weihnachtspause äußerst enge Matches.

In einer turbulenten Nachmittags-Session haben Krzysztof Ratajski, Luke Woodhouse und Jonny Clayton bei der Darts-WM 2026 als erste Spieler das Achtelfinale erreicht.

Ratajski und der an Nummer fünf gesetzte Clayton überstanden zwei besonders umkämpfte Drittrunden-Partien: Der Pole Ratajski drehte einen 1:3-Satzrückstand und setzte sich mit 4:3 gegen Wesley Plaisier durch, der zuvor sensationell Gerwyn Price bezwungen hatte. Der Waliser Clayton konnte mit demselben Ergebnis ein drohendes Aus gegen den Niederländer Niels Zonneveld und damit den nominell bislang größten Favoritensturz dieses Turniers abwenden. (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1)

Darts-WM: Ratajski stoppt Price-Schreck Plaisier

Während Plaisier zu Beginn der Session im sechsten Satz drei Matchdarts gegen Ratajski vergab, nutzte sein Gegenüber nach seiner erstmaligen Führung im siebten Satz eiskalt seine erste Chance und checkte 116 Punkte zum Match. Anschließend brachen die Emotionen aus dem Polen heraus und er brüllte vor Freude.

„Dieser Run ist mit Sicherheit einer meiner besten bei der WM“, freute sich Ratajski auf der Pressekonferenz. „Vor einem Jahr hatte ich gesundheitliche Probleme. Aber jetzt bin ich wieder da. Ich hoffe, meine besten Darts liegen noch in der Zukunft.“ Die Top 32 seien „sein erstes Ziel“, fügte der WM-Viertelfinalist von 2021 an.

Ratajski lag mit 98,43 Punkten im Drei-Dart-Average leicht vor Plaisier (95,8). Auf die Doppelfelder erwies sich der Sieger ebenfalls als stärker (48,39 Prozent vs. 40 Prozent).

Das erste Spiel nach der Weihnachtspause begann völlig offen. Zunächst sicherte sich Plaisier den ersten Satz ohne Legverlust, ehe Ratajski stark zurückschlug und sich Satz zwei ebenfalls mit 3:0 holte - inklusive eines 10-Darters.

Ab dem dritten Satz entwickelte sich dann ein echtes Duell. Plaisier ging mit 2:0 in Legs in Führung, doch Ratajski verpasste wenig später knapp das mögliche Break zum Ausgleich. Diese Nachlässigkeit bestrafte der Niederländer prompt und sicherte sich den Satz über die Doppel-10.

Im nachfolgenden Durchgang brachten beide Spieler ihren jeweiligen Anwurf durch - der Satz ging mit 3:2 an Plaisier, der damit nur noch ein Set vom Sieg entfernt war.

Ratajski kämpft sich mit Highfinishes zurück

Doch Ratajski gab sich noch nicht geschlagen. Mit zwei Highfinishes in Folge - erst 127 Punkte, dann 152 - drehte er auf, vergab dann aber Satzdarts auf die Doppel-20. Plaisier war zur Stelle, machte es mit 2:2 nochmal spannend, doch Ratajski checkte nervenstark 117 Punkte, um im Spiel zu bleiben.

„Wesley Plaisier macht kaum Fehler. Er ist sehr stabil“, bemerkte SPORT1-Kommentator Basti Schwele. Experte Robert Marijanovic stimmte zu: „Ratajski muss immer wieder besondere Sachen auspacken, um dabei zu bleiben.“

Im sechsten Satz zeigte Plaisier, dessen Checkoutquote zwischenzeitlich bei 69 Prozent gelegen hatte, plötzlich Schwächen auf die Doppel. Der Niederländer vergab drei Matchdarts, Ratajski erzwang über die Doppel-8 den Entscheidungssatz.

Dort reichte dem 48-Jährigen schließlich ein Matchdart, um die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Woodhouse macht Achtelfinale klar

Im Achtelfinale wird Ratajski auf Luke Woodhouse treffen, der seinen englischen Landsmann Andrew Gilding im zweiten Spiel des Tages mit 4:1 in Sätzen besiegte.

Beide Spieler hatten über weite Strecken der Partie Schwierigkeiten, die Doppel zu treffen. Woodhouse setzte sich nach dem 1:1-Satzausgleich von Gilding mit sieben gewonnen Legs in Folge ab.

Am Ende sprang ein verdienter Erfolg für den 37-Jährigen heraus, der mit 95,66 Punkten einen höheren Drei-Dart-Average als der „Goldfinger“ (86,48) vorweisen konnte.

Folgt „Pikachu“ Clayton ins Achtelfinale?

Zum Abschluss der Nachmittagssession lieferten sich Jonny Clayton und Niels Zonneveld einen Fight. Die Partie konnte letztlich der Waliser mit 4:3 in Sätzen für sich entscheiden - obwohl Zonneveld, Nummer 44 der Weltrangliste, ihm alles abverlangte.

Zonneveld spielte in den ersten beiden Sätzen einen Average von jeweils über 104 und kam über die gesamte Partie bärenstarke 27 Mal auf 140 Punkte oder mehr. Er hielt die Partie damit bis zum Schluss auf Augenhöhe, erst im Entscheidungssatz hatte Clayton das bessere Ende für sich.

„Ich habe die Nerven behalten. Niels war im letzten Satz nicht mehr so gut wie davor. Und bei mir warens gute Darts! Ich will den ganzen Weg gehen, die Trophäe ist mein Ziel!“, gab sich Clayton auf der Pressekonferenz kampfeslustig.

Clayton wird im Achtelfinale auf den Sieger des Duells zwischen dem Deutschen Ricardo Pietreczko und dem Schweden Andreas Harrysson treffen. Die beiden eröffnen um 20 Uhr am Samstag die Abendsession.

Samstag, 27. Dezember 2025 - Nachmittagssession im Überblick

  • Wesley Plaisier (NED) - Krzysztof Ratajski (POL) 3:4
  • Andrew Gilding (ENG) - Luke Woodhouse (ENG) 1:4
  • Jonny Clayton (WAL) - Niels Zonneveld (NED) 4:3

Der Spielplan der Darts-WM 2026 als PDF zum Downloaden und Ausdrucken