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Eishockey: Das Ende einer Ära - Franz Reindl gibt sein Amt als DEB-Präsident ab

Das Ende einer Ära

Nach acht Jahren als DEB-Präsident übergibt Franz Reindl sein Amt an Peter Merten. Insgesamt war er mehr als drei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen für den DEB tätig.
Franz reindl tritt nach acht Jahren als DEB-Präsident ab
Franz reindl tritt nach acht Jahren als DEB-Präsident ab
© Imago
Nach acht Jahren als DEB-Präsident übergibt Franz Reindl sein Amt an Peter Merten. Insgesamt war er mehr als drei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen für den DEB tätig.

Eine Ära geht zu Ende!

Nach acht Jahren Amtszeit ist Franz Reindl wie erwartet von Peter Merten als Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) beerbt worden.

Merten, langjähriger Aufsichtsratschef der DEL2, war ohne Gegenkandidat ins Rennen gegangen und wurde auf der DEB-Mitgliederversammlung am Samstag in München einstimmig gewählt. (NEWS: Alles zum Eishockey)

„Ich freue mich, ich spüre die Bürde des Amtes. Wir werden das zu viert schaffen. Wir werden weiter Gas geben. Offenheit, Transparenz und Loyalität sind für mich wichtige Themen“, sagte Merten.

Ex-Nationalspieler Andreas Niederberger unterstützt Merten im sportlichen Bereich. Hauke Hasselbring, Geschäftsführer der Fischtown Pinguins Bremerhaven, kümmert sich um die Finanzen. Marc Hindelang (Ligen) wurde wiedergewählt und komplettiert die drei Vizepräsidenten.

Schatten auf Reindls DEB-Karriere

„Die Mitgliederversammlung beendet eine achtjährige Ära. Eine neue wird beginnen. Es wird kein Honiglecken, das kann ich euch jetzt schon sagen“, sagte Reindl, der nach seiner Abschiedsrede unter Applaus verabschiedet wurde, und kündigte eine ordentliche Übergabe „ohne Bitterkeit“ an.

Reindls Ende seiner zweiten Karriere wird überschattet von Vorwürfen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Der Bronzemedaillen-Gewinner von 1976 war wegen seiner Doppelfunktion als ehrenamtlicher Verbandspräsident und bezahlter Geschäftsführer einer DEB-Tochter und eines möglichen Interessenkonflikts unter Druck geraten.

Reindl sieht den Vorwurf durch ein Gutachten als entkräftet an. „Wir haben am Ende 175.000 Euro für diesen Quatsch ausgegeben, nur um zu beweisen, dass an den Vorwürfen nichts dran ist“, erklärte der ausscheidende DEB-Vizepräsident Berthold Wipfler. (BERICHT: Gutachten entlastet DEB-Präsident Reindl)

Weltrekordspiel 2010 und Silberhelden 2018

Reindl hatte das deutsche Eishockey über mehr als drei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen beim DEB maßgeblich geprägt.

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Begonnen hatte Reindls zweite Laufbahn nach seiner Karriere als 181-maliger Nationalspieler und dreimaliger deutscher Meister (SC Riessersee, SB Rosenheim) 1991, als der ehemalige Stürmer als Assistent des technischen Direktors Fritz Brechenmacher einstieg. Ein Jahr danach wurde er Sportdirektor, später auch Generalsekretär, für ein paar Monate sogar Bundestrainer, 2014 dann Präsident.

Er organisierte die Heim-Weltmeisterschaften 2001, 2010 und 2017, bekleidet seit 24 Jahren diverse Ämter im Weltverband IIHF. Als Highlights besonders in Erinnerung blieben das Weltrekordspiel 2010 auf Schalke vor 78.000 Zuschauern und Olympia-Silber 2018 („der Wahnsinn schlechthin“).