Die Eishockey-WM 2023 (LIVE auf SPORT1) endet einmal mehr mit einer Enttäuschung für die Schweiz.
"Überheblichkeit"? Schweiz hadert
Die 1:3-Pleite gegen Deutschland ist das vierte Viertelfinal-Aus in Folge bei einer Weltmeisterschaft. Dabei sah es nach sechs Siegen zum Auftakt in der Gruppe B so aus, als wenn die Eidgenossenschaft in diesem Jahr reif für den ersten WM-Titel gewesen wäre.
Doch bereits vor dem Nachbarschaftskracher gegen Deutschland waren auch skeptische Stimmen zu hören. „Ist die Nati jetzt reif genug fürs Deutschland-Derby?“, titelte der Schweizer Blick am Mittwoch.
Nach dem Ausscheiden, ist diese Frage wohl mit einem Nein zu beantworten. Dementsprechend groß war der Frust. „Schon wieder diese Deutschen!“, schrieb der Blick nach dem Duell und fügte hinzu: „Schweizer WM-Traum platzt im Viertelfinale“.
Deutschland als „Schwarze Bestie“
Die Neue Zürcher Zeitung schrieb sogar von einem „deutschen Trauma“, das das Schweizer Nationalteam eingeholt habe und spielte damit auf die 2:3-Pleite im Viertelfinale 2021 gegen das DEB-Team an - ebenfalls in Riga.
„Überheblichkeit oder das Gefühl von Überlegenheit der Schweiz gegenüber der Deutschen Eishockey-Liga und dem deutschen Eishockey allgemein ist also weder angebracht noch berechtigt“, leistete die NZZ sogar Abbitte beim deutschen Eishockey.
Die französischsprachige Schweizer Tageszeitung Le Temps ging noch einen Schritt weiter und beschrieb Deutschland als die „Bête Noire (Schwarze Bestie, Anm. d. Red.) der Schweiz, wenn es um Eishockey geht“. Das erneute Ausscheiden in einem WM-Viertelfinale sei umso schrecklicher „für eine Auswahl, die als eine der Besten aller Zeiten gilt“.
Nationalmannschaft versagt regelmäßig
Noch bitterer sieht der Blick das Ausscheiden, da mit dem Ausschluss von Moritz Seider ein Leistungsträger des DEB-Teams nicht mehr auf dem Eis war. „Zwei Gegentore innert 36 Sekunden! Unmittelbar, nachdem der beste Einzelspieler der Deutschen nicht mehr dabei ist. Welch eine kalte Dusche!“
Danach nahm sich die Boulevardzeitung das eigene Team zur Brust. „Die Nati zauberte sich in den letzten Jahren stets durch die Vorrunde, doch wenn es um die Wurst geht, versagt sie. An diesem Donnerstag gegen das zu einem Angstgegner gewordene Deutschland – das war einfach zu wenig.“
Keiner kann die Schweizer Blockade lösen
Wenn man die Ergebnisse der jüngsten Weltmeisterschaften betrachtet, bestehe offensichtlich eine Viertelfinal-Blockade, die niemand lösen könne. „Nicht Nati-Trainer Patrick Fischer. Und auch nicht die NHL-Stars um Nico Hischier, Nino Niederreiter und Kevin Fiala.“
Es scheint, dass diese Niederlage nicht nur einen WM-Traum hat platzen lassen, sondern das Selbstverständnis der Schweiz als Eishockey-Nation im Mark erschüttert. Und einmal mehr waren es schon wieder diese Deutschen!