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Eishockey-WM 2023: “Völlig zerschlagen“ - Dänemark hadert nach Pleite gegen Deutschland

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Eishockey-WM 2023: “Völlig zerschlagen“ - Dänemark hadert nach Pleite gegen Deutschland

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“Von den Deutschen völlig zerschlagen“

Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 (LIVE auf SPORT1) gelingt Deutschland gegen Dänemark ein Befreiungsschlag. Beim nördlichen Nachbarn wird für diese Niederlage ein eindeutiger Schuldiger ausgemacht.
Dänemark verlor das womöglich vorentscheidende Spiel ums Viertelfinale gegen Deutschland
Dänemark verlor das womöglich vorentscheidende Spiel ums Viertelfinale gegen Deutschland
© IMAGO/Newspix24
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Ein Spiel, zwei verschiedene Gemütslagen!

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Im Lager des DEB-Teams war die Erleichterung nach dem ersten Sieg bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 (LIVE auf SPORT1) fast mit Händen zu greifen.

„Es war mental keine leichte Aufgabe für uns“, gab Kapitän Moritz Müller nach dem 6:4 im vierten Vorrundenspiel in Tampere gegen Dänemark zu: „Wir haben es im Vorfeld versucht, ein bisschen abzumoderieren, aber natürlich war der Druck enorm nach drei guten Spielen ohne Punkte“, gestand der Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:1 freimütig.

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Auf Seiten Dänemarks überwog hingegen naturgemäß die Enttäuschung. In den drei Partien zuvor gegen Ungarn, Frankreich und Österreich hatten die Skandinavier ihre Pflichtaufgaben erfüllt und lagen auf Kurs Viertelfinale. Die Niederlage im richtungsweisenden Duell gegen Deutschland war jedoch ein herber Dämpfer.

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Matchball vergeben: Dänemark macht den Schuldigen aus

„Dänemark verpasste den Matchball gegen Deutschland“, haderte daher auch die dänische Ekstra Bladet mit dem Ergebnis. „Nach einem guten Start wurde die dänische Mannschaft im zweiten Drittel von den viel aggressiveren Deutschen, die das Spiel komplett dominierten, völlig zerschlagen.“

Das Mitteldrittel sei eine Qual für die dänischen Spieler gewsesen, „die sich fast die gesamte Zeit in der eigenen Zone aufhielten und zeitweise regelrecht ratlos wirkten“.

Einen Schuldigen für die Niederlage hatte die Boulevardzeitung auch direkt ausgemacht: Torhüter Frederik Dichow.

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Vor allem den deutschen Treffer zum 2:1 (32.) nahm die Zeitung zum Anlass für die Kritik. Einen Distanzschuss von Moritz Müller konnte der Goalie nicht richtig festhalten. Alexander Ehl lauerte auf den Abpraller und brachte Deutschland damit erstmals in Führung. Es war jedoch nicht die einzige Situation, in der der 22 Jahre alte Goalie Dänemarks „schlecht aussah“, wie auch die dänische Boulevardzeitung BT betonte.

„Nach einem vernünftigen Start bei der WM spielte der dänische Spitzentorhüter Frederik Dichow bei der 4:6-Niederlage gegen Deutschland am Donnerstagabend eine unglückliche Rolle“, befand die Zeitung mit Sitz in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Gleich bei mehreren deutschen Toren „machte der junge Frölunda-Keeper eine schlechte Figur“, hieß es weiter.

Bundestrainer Ehlers verteidigt jungen Goalie

Ein Umstand, den auch der dänische Nationaltrainer Heinz Ehlers nicht wegdiskutieren konnte. Dennoch nahm der 57-Jährige seinen jungen Torhüter in Schutz. „Er hat auf diesem Niveau nur sehr wenige Spiele bestritten. Als Trainer muss man sich darüber im Klaren sein, dass er jung ist und ab und zu Fehler passieren“, sagte er nach dem Spiel. „Es ist einfach bedauerlich, dass es jetzt passiert ist. Es ist aber so.“

Zudem erinnerte Ehlers an die vergangenen Leistungen Dichows. „Es ist durchaus so, dass es früher Spiele gegeben hat, bei denen er uns gerettet hat.“

Auch ist der Torhüter von Frölunda HC nicht der alleinige Schuldige. Im zweiten Drittel erlebte das komplette Team einen Zusammenbruch, wie auch Ehlers feststellte. „Das erste Drittel war eindeutig in Ordnung“, sagte er, um dann deutlich zu werden. „Es hatte viele Gründe, warum es im zweiten Drittel schief gelaufen ist. Wir sind passiv geworden und haben den Puck zu leicht verschenkt. Es war eine Schande.“

Zudem haderte Ekstra Bladet mit der deutschen Disziplin. In den gesamten 60 Minuten musste kein einziger deutscher Spieler mit einer Zeitstrafe vom Eis. „Damit war Dänemarks gefährlichste WM-Waffe, das Powerplay, eliminiert.“ In den drei Spielen zuvor hatten die Dänen 13 Überzahlsituationen, von denen sie sechs zu einem Torerfolg nutzten. Mit einer Effektivität von 46,15 Prozent liegen sie damit unangefochten an der Spitze.

Dänemark nun unter Zugzwang

Auf diese Torgefährlichkeit muss Deutschlands nördlicher Nachbar nun in den noch verbleibenden drei Spielen hoffen. Die kommenden Gegner heißen USA, Schweden und Finnland.

Noch liegt Dänemark mit acht Punkten auf Kurs Viertelfinale. Doch mit drei Siegen in den verbleibenden Duellen käme das DEB-Team auf zwölf Punkte und würde so an den Dänen vorbeiziehen. Um das erste WM-Viertelfinale seit 2016 aus eigener Kraft zu erreichen, müsste Dänemark noch mindestens fünf Punkte holen, da der direkte Vergleich gegen Deutschland nun verloren ist.