{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

FIFA 22 – Resignation oder Zufriedenheit?

In seiner neusten Kolumne geht TimKalation der Frage nach, ob die FIFA-Community noch den Willen hat, EA Sports Entscheidungen anzufechten oder bereits aufgegeben hat.
TimKalation Kolumne: FIFA 22 – Resignation oder Zufriedenheit?
TimKalation Kolumne: FIFA 22 – Resignation oder Zufriedenheit?
© TimKalation / EA Sports / SPORT1
von TimKalation

Mir fällt gerade auf, dass ich schon wieder nichts Positives schreiben kann. Da muss ich mich gerade mal echt zurücklehnen und nachdenken. Bin ich ein negativer Mensch? Empfinde ich Freude daran mich zu echauffieren? Nö, eigentlich gar nicht. Ich bin sogar ausgesprochen harmoniesüchtig. Jedoch verschließe ich nicht die Augen vor zu Kritisierendem und habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Im Rahmen von FIFA bin ich aber vor allem aufmerksam und spreche alles an, was mir auffällt. Und mir ist diese Woche etwas aufgefallen. Erneut.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die FIFA-Community liebt FIFA, EA SPORTS und ist rundum zufrieden. Ach nein, kann eigentlich nicht sein. Zu oft bekommt man an der einen oder anderen Stelle Kritik mit. Über alles Mögliche; das ist dem persönlichen Empfinden geschuldet. Unterm Strich jedoch nimmt die FIFA-Community alles recht klaglos hin. Moment! Zwei Sätze vorher schrieb ich doch von der Kritik, die man immer wieder mitbekommt. Ja schon. Diese ist jedoch handzahm und hat keine Durchschlagskraft. Sie verhallt in den Weiten des Internets.

FIFA 22: Wo bleibt das aufbäumen?

Also sind doch die meisten zufrieden? Nein. Es muss Resignation sein. Weil man müde ist. Müde von den immer selben Problemen. Ich hatte das Thema schon in einer der letzten Kolumnen angesprochen.

Lasst mich zwei Beispiele nennen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Zunächst den Klassiker: Die Server. Ja, man mag es nicht mehr hören. Ich fasse mich kurz. Seit Jahren beschweren sich die Spieler über inkonsistentes Gameplay; über Partien, bei denen man nicht sicher ist, ob man eine Vorstellung des Cirque du Soleil betrachtet, oder LKW beim Versuch aus einem Moor zu entfliehen. Eingabeverzögerungen, Lags etc. Es ändert sich nichts. Ping-Anzeigen und bunte Bildchen zum Verbindungsstatus werden eingeführt und schon nach kurzer Zeit merkt man: Sie sind nichtssagend. Angeblich habe ich eine Verbindung mit 10ms und fiebere dennoch mit, ob einer der LKW aus dem Moor fliehen kann oder untergeht. Dann tauchen die bunten Bildchen auf und es fühlt sich dennoch okay an. Ein anderes Mal ist man sich nicht sicher, ob FIFA plötzlich rundenbasiert ist und nichts blinkt auf. Es ist eine Farce. Die extra eingerichtete Seite mit einem Überblick über die eigene Verbindungsqualität mit Statistiken zu jedem Spiel ist ebenso viel zu häufig nichtssagend. Zugegeben, der oder die ein oder andere kann sicher auf der eigenen Seite noch etwas optimieren. Aber die Masse an Spielern, die Probleme haben, sitzen nicht alle im Keller und sind mit dem WLAN im Dachstuhl verbunden.

Lesen Sie auch

Dann ein aktueller Fall. Wie war das zuletzt hier in der Kolumne? Die fehlerhaften Anpassungen der Price-Ranges. Und kaum schrieb ich darüber, war es am Montag wieder so weit. Es wurden Unmengen an Coins von Spielern vernichtet. Es war unglaublich. Man wähnte sich bei „Versteckte Kamera“. Rodrygo hatte einen Wert von 300.000 Coins. Zack! Grenze auf 15.000 gesetzt. Verlust von 285.000 Coins, sobald man den Spieler neu anbot. Sane von 330.000 auf 32.500 Coins. Zack! Beinahe 300.000 Coins vernichtet. Werner von 950.000 auf 120.000 Coins. Zack! In einer Sekunde 830.000 Coins weg. Das ist unfassbar! Man muss sich das klar machen: EA SPORTS vernichtet bares Geld seiner Kunden. Habe ich die Coins für Timo Werner durch Aufladen von FIFA Points, sagen wir 200 €, zusammenbekommen, dann sind die größtenteils weg. 200€ weg. Durch die Unfähigkeit von EA SPORTS. Und der Gipfel der Unverschämtheit ist, dass die Aktion seitens EA SPORTS unkommentiert blieb und die Spieler nicht entschädigt wurden. Wo gibt es das? Welches Unternehmen schädigt seine Kunden und macht einfach: Nichts!

FIFA-Community zeigt sich machtlos

Und nun? Proteststürme der Spieler? Große Content-Creator, die Ansagen machen? Die gesamte Community steht vereint auf und transportiert ihren Unmut so deutlich, dass EA SPORTS ihrer Ignoranz nicht weiter frönen kann? Nein.

Es geschieht nichts. Wo andere Hersteller längst gezwungen wären, sich zu äußern und ernsthaft an den Problemen zu arbeiten, kann EA SPORTS einfach so weiter machen wie immer. Wir als Community wurden über die Jahre hinweg erfolgreich erzogen den Mund zu halten und zu ertragen. Angeführt von den „Golden Boys“, den größten Influencern der FIFA-Szene, mit den höchsten Zuschauerzahlen, die jährlich dutzende tausende Euro in das Spiel stecken und selbst Millionäre geworden sind. Mal hier geflucht, mal da ein Controller in die Ecke geworfen, aber am Ende gelächelt. Und wenn die Wut dann doch mal durchbricht und ein wirklich kritisches YouTube-Video hochgeladen wird, ist es kurz danach wieder offline. Huch.

{ "placeholderType": "MREC" }

Dann steh doch auf, Tim. Ja. Ich bin da genauso gefragt wie jeder Spieler, Zuschauer etc.

Aber ich gebe es zu; ich bin desillusioniert. Der allgemeine Tenor in der Szene ist eben, dass man lieber nicht die Hand beißt, die einen füttert. So ehrlich muss man sein.

Reihe ich mich also ein die Masse derer die Resignation über allem spüren. Eigentlich schade.

Wo sind die Content-Creator die wirklich etwas ändern möchten? Wo sind die Medien, die ein Interesse haben über solch ein skandalöses Geschäftsgebaren zu berichten? Wo sind die Spieler, die sagen; bis hierhin und nicht weiter? Die ihren Content-Creator in die Pflicht nehmen? Wo sind die eSports-Profis, die sich zurecht über alles mögliche im FIFA-eSports beschweren? (Ein eigenes Thema)

Wo ist die FIFA-Community? Was können wir alle gemeinsam tun?

Sagt es mir, bitte.

Euer Tim