Die Premieren-Ausgabe des Team-of-the-Season-Cups bot, was sie versprach: FIFA-eSport der Extraklasse. Beim des ersten globalen Offline-Event seit Beginn der Pandemie wurde im 2v2-Format das beste Zweierteam der Global Series gesucht. Eine Halle in London sollte zum Schauplatz der Rückkehr auf die große Bühne werden. Nicht weniger als 100.000 US-Dollar sowie zwei Tickets für FIFAe Club World Cup standen auf dem Spiel. Das lange Warten hatte ein Ende.

Die deutschen Teilnehmer

Das Starterfeld des Turniers setzte sich zu gleichen Teilen aus den 16 regionalen Champions der FGS Open sowie den 16 Duos, die direkt von EA Sports als Masters Teams nominiert wurden, zusammen. Ein deutsches Team hat es nicht in die Endrunde geschafft, da das israelische Zweiergespann von NOM Esports im Finale der Frankfurt Open gegenüber Gladbach die Oberhand behielt.

Trotzdem kam der Wettbewerb nicht gänzlich ohne nationale Vertretung aus. Mit den eNationalspielern Dylan „DullenMIKE“ Neuhausen und Kai „Hensoo“ Hense von der Schweizer Organisation NEO, sowie dem ehemaligen Landesmeister Niklas „NRaseck“ Raseck von Guild Esports hielten insgesamt drei Profis die heimische Fahne einem mit Stars und Talenten gespickten Wettbewerb.

Positive Gefühle überwiegen

Im Gegensatz zu den Borussia-Bezwingern konnten beide Teams mit deutscher Beteiligung die Gruppenphase überstehen. Doch nach einer Niederlage im ersten Match der KO-Phase ging es für Guild Esports früh um alles. Im Double-Elimination-Format durfte sich nur ein Ausrutscher erlaubt werden. An der Seite seines argentinischen Kollegen Nicolas „nicolas99fc“ Villalba kämpfte sich Raseck durch das Lower Bracket. Eine Platzierung unter den besten zwölf blieb allerdings das höchste der Gefühle.

Für die Jungs von NEO lief es etwas besser. Nach Erfolgen gegen große Namen wie Team Falcons oder dem Team Gullit/Ninjas in Pyjamas Coop-Squad sollte erst eine Niederlage im Elfmeterschießen gegen die Spanier von DUX Gaming den mit einigen sehenswerten Toren untermalten Lauf durch den unteren Teil des Turnierbaums beenden. Durch die Top-8-Platzierung sicherte sich das Duo ein Preisgeld in Höhe von jeweils 10.000 US-Dollar, Niklas Raseck nahm 7.500 US-Dollar mit nach Hause.

Überraschungsfinalist beim TOTS Cup

Den Turniersieg machten schließlich andere unter sich aus. Etwas überraschend schaffte die australische Organisation Dire Wolves in Person von Mark „Mark11″ Zakhary und Mike „MikeJ“ Jameson den Sprung ins Grand Final. Die Gewinner der Sydney Open fanden nach einer schwachen Auftaktpartie gegen Fnatic zu ihrer Form und konnten u.a. durch eine Revanche gegen den Esports-Giganten ins entscheidende letzte Spiel einziehen.

Dort wartete mit TeamHeretics einer der Masters-Qualifikanten. Das Roster um den Argentinier Matias „matiasbonanno99″ Bonanno sowie den Spanier Alejandro „H1dalgo“ Hidalgo blieb als einziges Duo ungeschlagen und konnte auf dem Weg ins Endspiel die ebenfalls schadlos gebliebenen Schweden Oliver „OliBoli“ Uttgren und Mattias „OpTolle“ Tolinssonvon Mkers hinter sich lassen.

Grand Final auf Augenhöhe

Im Hinspiel des 100.000 Dollar-Duells konnten die Jungs aus Ozeanien zwar früh in Führung gehen, TeamHeretics sorgte jedoch mit einer überzeugenden Leistung im zweiten Abschnitt für die Wende. Ein Last-Minute-Siegtreffer krönte das Comeback. Nach dem knappen 2:1 gaben sich die Pros der spanischen Organisation im Rückspiel keine Blöße mehr und sorgten durch einen Mix aus kompakter Defensive und Kaltschnäuzigkeit im Angriff für einen weiteren 2:0-Erfolg.

Das 4:1 in der Gesamtabrechnung unterstrich die Leistung über das dreitägige Event hinweg. Ohne eine einzige Niederlage konnten Matias „matiasbonanno99″ Bonanno von TeamHeretics den Team-of-the-Season-Cups 2022 gewinnen. Neben dem stattlichen Preisgeld garantiert der Triumph auch einen Startplatz beim FIFAe Club World Cup. Finalgegner Dire Wolves kann sich mit einem weiteren Ticket für die Klub-WM trösten.