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Handball-EM: DHB-Team bleibt dank Athletiktraining, Regeneration und gesunder Ernährung bei Kräften

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Handball-EM: DHB-Team bleibt dank Athletiktraining, Regeneration und gesunder Ernährung bei Kräften

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So bleibt DHB-Team bei Kräften

Für die deutschen Handballer geht es in der Hauptrunde der EM Schlag auf Schlag. Wie bleibt das DHB-Team bei der hohen Belastung bei Kräften?
Die deutschen Handballer sind bei der EM einer hohen Belastung ausgesetzt
Die deutschen Handballer sind bei der EM einer hohen Belastung ausgesetzt
© Imago
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Die deutschen Handballer befinden sich in der entscheidenden Phase der Europameisterschaft!

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In der Hauptrunde steht am Abend das Duell mit Norwegen an. (Handball-EM 2022: Deutschland - Norwegen ab 20.15 Uhr im LIVETICKER)

Die DHB-Auswahl muss nach der 23:29-Niederlage gegen Spanien bereits den zweiten Tag in Folge ran, nur am Donnerstag gab es eine kurze Atempause. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Handball-EM)

Und auch nach dem Norwegen-Match geht es im Zwei-Tages-Rhythmus weiter: Am Sonntag trifft Deutschland auf Schweden, am Dienstag wartet Russland.

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Trotz des eng getakteten Programms muss das Team von Bundestrainer Alfred Gislason, welches ohnehin von zahlreichen Coronafällen gebeutelt ist, Topleistungen abrufen können.

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Gröger bereitet DHB-Stars auf EM-Anforderungen vor

Unterstützt werden sie dabei von David Gröger, Bundestrainer Athletik, sowie DHB-Chefkoch Nils Walbrecht. (NEWS: Alles Wichtige zum Handball)

Bereits in der Vorbereitung auf die EM in Großwallstadt hat Gröger die Spieler auf die hohen Anforderungen vorbereitet und dabei auf ein „optimales Verhältnis von Training und Regeneration“ gesetzt, wie er im Gespräch mit SPORT1 verrät.

„Die Spieler sind durch die Liga und das Training im Verein ohnehin schon sehr gefordert“, so der Solinger, weshalb vor der Europameisterschaft nur „sehr gezielte Reize“ gesetzt wurden.

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Für das Turnier hat Gröger den Spielern klare Empfehlungen mit auf den Weg gegeben. „Es gibt Spieler, die immer ein Spannungsgefühl im Körper brauchen und dann auch während eines Turniers Krafttraining machen. Diese Trainings haben dann eher einen aktivierenden Charakter und bereiten keinen Muskelkater oder erschöpfen die Spieler muskulär“, erklärt der Athletikcoach.

Regeneration steht während Handball-EM im Fokus

Es gehe dann eher darum, eine Grundspannung zu bekommen, und um das Gefühl, welches die Spieler mitnehmen, so Gröger weiter. „Die meisten machen während des Turniers aber mehr Regeneration oder lassen sich von den Physiotherapeuten behandeln. Da muss man sehr individuell schauen, wer sich womit am wohlsten fühlt.“

Die absoluten Basics für eine optimale Regeneration nennt Gröger auch: guter und ausreichender Schlaf, eine sportgerechte und eiweißreiche Ernährung und ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt.

„Dann kommen Wechselduschen, physiotherapeutische Behandlung, Eisbad, Kompressionswäsche on top. Wir haben auch Recovery Boots, die die Jungs anziehen können. Das ist wie eine Lymphdrainage“, berichtet Gröger, der sich immer im Austausch mit den anderen Coaches und der medizinischen Abteilung befindet.

DHB-Koch Walbrecht versorgt deutsche Handballer

Ein fester Bestandteil des Teams ist auch Nils Walbrecht, der seit der EM 2020 für die DHB-Männer kocht. Der Wuppertaler gestaltet alle Mahlzeiten gemeinsam mit den jeweiligen Küchenteams vor Ort – egal, in welchem Land das DHB-Team verweilt.

„Die Absprachen mit den Hotels und Küchenchefs erfolgen schon weit im Voraus. Wir besprechen dann, was wir an speziellen Lebensmitteln benötigen. Wenn sie das vor Ort nicht besorgen können, bringe ich die Lebensmittel auch mit. Uns ist wichtig, dass wir überall den gleichen Standard am Buffet anbieten können“, erläutert der Mannschaftskoch gegenüber SPORT1.


Dabei ist es Walbrecht ein Anliegen, landestypisch zu kochen, damit es für die Mannschaft abwechslungsreich bleibt. Klar ist aber auch: „Diese landestypischen Gerichte sollten schon sportlergerecht sein. Fertige Backwaren wie Croissants gibt es beispielsweise nicht.“

In der Regel bekommen die DHB-Akteure Frühstück, Mittag- und Abendessen. „Es kann aber auch eine vierte Mahlzeit geben, wenn am späten Abend ein Spiel ist. Dann gibt es dreieinhalb Stunden vor dem Spiel noch einmal einen Snack, um die Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen“, so Walbrecht. Das Essen befinde sich dann trotzdem schon im Darm und verweile nicht mehr im Magen, weshalb es wichtig sei, die Zeiten einzuhalten.

DHB-Koch: Auch Burger kann gesund sein

Ab und zu gebe es sogar Belohnungstage, verrät Walbrecht. Diese seien zwar nicht nach jedem Spiel möglich, aber „wenn die Jungs beispielsweise die Hauptrunde bei der EM erreichen, dann wird es eine kulinarische Belohnung geben.“

Dabei könne es sich um ein Wiener Schnitzel oder auch einen Burger handeln. Walbrecht macht deutlich: „Viele sagen, ein Burger sei nicht gesund. Aber ein Burger ist total gesund, wenn man die richtigen Produkte verwendet und beispielsweise den Gemüsebratling oder das Rindfleischpatty selbst herstellt. Man kann Dinkel- oder Vollkornbrot verwenden und Salat, Tomate und Avocado obendrauf legen. Was ist daran nicht gesund?“

Allgemein rät der Profi zu einer farbenfrohen Ernährung. Denn: „Dann hat man alle Nährstoffe, die der Körper benötigt.“

Und weiter: „Blau sind meistens Beeren, die sehr viele Antioxidantien haben. Grün ist Chlorophyll, was gut für die Abwehrkräfte ist. Rot ist meistens Fleisch, was eiweißhaltig ist. Orange mit Karotte und Carotin. Gelb wie Eigelb oder die Banane, die viele Kohlenhydrate hat. Je dunkler die Banane ist, desto mehr Antioxydantien hat sie. Je grüner sie ist, desto mehr Ballaststoffe hat sie. Daher sollte man die Banane auch in allen Reifegraden essen.“

Das essen die deutschen Handballer

Für die deutschen Handballer gibt es zum Frühstück Porridge und Bircher Müsli, die mit Beeren oder Banane optimiert werden können. „Dann hat man Ballaststoffe, wodurch der Blutzuckerspiegel konstant bleibt“, erklärt Walbrecht. Vor dem Sport empfiehlt er eine kohlenhydratreiche Mahlzeit wie Nudeln mit Tomaten-, Gemüse- oder Bolognesesoße oder auch Spinat mit Hähnchen und Reis. Milchreis sei zum Beispiel „als kleiner Snack super geeignet.“

Zum Trinken gibt es bei den Handballern hauptsächlich Wasser. Walbrecht betont hierbei, dass jeder Mensch genügend trinken sollte. „Das gilt nicht nur für Sportler.“ Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht sollte man 35 Milliliter zu sich nehmen.

Zusätzlich bekommen die DHB-Spieler nach dem Training oder Spiel von Walbrecht einen Smoothie. „Der enthält pflanzliches Eiweiß durch Mandelmilch, Kohlenhydrate durch Banane und Haferflocken und Antioxydantien durch Beeren. Dann verwende ich noch Zimt, weil der die Abwehrkräfte stärkt“, berichtet der Koch.

Ziel sei es, direkt mit der Regeneration starten und die Bausteine, die durch den Wettkampf verlorengegangen sind, wieder auffüllen zu können.

Was bei einem so eng getakteten Spielplan wie bei der EM wohl unverzichtbar ist.

Alles zur Handball-EM 2022 auf SPORT1: