Wegen eines antisemitischen Tweets eines mutmaßlichen Anhängers von Zweitligist Union Berlin während des Punktspiels gegen den FC Ingolstadt (2:0) nimmt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ermittlungen auf.
Cohen: Israel schockiert über Tweet
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Das teilte der Verband am Samstag mit.
"Diesen widerlichen, antisemitischen Tweet verurteilen wir in aller Schärfe und fordern, dass dem konsequent nachgegangen wird", sagte DFB-Vizepräsident Dr. Reiner Koch in der Stellungnahme des Verbands.
Cohen reagiert auf Skandal
Union hatte bereits im Anschluss an die Begegnung das anonym veröffentlichte Posting des offenkundigen Rechtsextremisten gegen Ingolstadts israelischen Mittelfeldspieler Almog Cohen nach der Roten Karte für den 30-Jährigen (65./Tätlichkeit) bei der Polizei gemeldet.
Cohen selbst hat sich zum Vorfall ebenfalls geäußert. "Als jüdischer Fußball-Profi in Deutschland möchte ich nur sagen: Ich bin sehr stolz auf meine Abstammung und darauf, mein Land in der 2. Bundesliga zu repräsentieren und den FC Ingolstadt 04 als Kapitän anzuführen", twitterte der 30-Jährige.
Der 30-Jährige bedankte sich zudem für die vielen positiven Kommentare: "Vielen Dank für den großen Zuspruch in den vergangenen Stunden sowie die damit verbundene Unterstützung von allen Seiten."
Die Berliner Polizei ermittelt ebenso wie der Staatsschutz, teilte der DFB mit.
Sogar Israel schaltet sich ein
Der Vorfall schlug auch in Cohens israelischer Heimat hohe Wellen.
Emmanuel Nahshon, Sprecher des Außenministeriums, sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Wir sind schockiert über den antisemitischen Tweet gegen Almog Cohen, und wir erwarten, dass die deutschen Behörden harte Maßnahmen gegen die Person einleiten".
Der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, twitterte: "Almog, du wirst niemals alleine sein!"