So schillernd begann die Saison für den HSV mit dem so emotional gedrehten Auswärtssieg im Eröffnungsspiel in der Arena auf Schalke.
Letzte Hoffnung für den HSV: 2. Bundesliga-Kolumne vor dem Spiel Hamburger SV gegen Karlsruher SC
Letzte Hoffnung für den HSV
Das Herz der HSV-Fans hüpfte und nach dem tollen Auftakt-Statement im Dino-Duell in Gelsenkirchen herrschte seelisch grenzenloser Optimismus, dass die Raute in ihrer vierten Zweitliga-Saison nicht wieder Vierter wird, sondern die Rückkehr in die Bundesliga schafft. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Knapp neun Monate später schaut man in Hamburg auf die enttäuschende Realität und hat kaum noch Hoffnung auf das erhoffte Happy End. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Aber „kaum noch“ heißt nicht „keine“. Am Samstag kommt der KSC nach Hamburg und wir sind im Free-TV mit SPORT1 live dabei.
Sieben Punkte Rückstand auf Platz 3 sprechen eine klare Sprache und doch weiß jeder, wie im Sport aus einem Sieg eine Euphorie und eine Serie entstehen kann. Genau darauf darf und sollte man vor den letzten fünf Saisonspielen auch noch hoffen.
Einfaches Restprogramm könnte Hoffnung machen
Dabei sollte man als mutmachendes Beispiel auf die Schalker schauen. Wer hatte Königsblau vor ein paar Wochen so richtig auf dem Zettel? Und plötzlich siegten sie in Serie und stehen nach vier gewonnen Partien in Folge sogar ganz oben.
Den „Büskens-Effekt“ wird es in Hamburg nicht geben. Auch sind die Leistungen der letzten Wochen nicht sonderlich appetitanregend. Woher also Optimismus nehmen? Aus dem Restprogramm! Nur der HSV trifft in den verbleibenden Saisonspielen auf keinen direkten Aufstiegskonkurrenten.
Auch gegen die aktuell richtig gut performenden Düsseldorfer und Sandhäuser müssen die Hamburger nicht mehr spielen.
Medial und im Umfeld des Vereins ist das Scheitern nach der Kiel-Niederlage schon besiegelt. Längst wird nur noch über die personelle Perspektive der Herren Boldt und Walter diskutiert. Über eine realistische letzte Chance spricht kein Mensch. Der Druck ist damit sozusagen raus, was es vielleicht ein wenig leichter macht.
Erst kommt Karlsruhe, dann geht es zum Jahn und nach Ingolstadt, am vorletzten Spieltag kommt Hannover und am letzten Spieltag geht es zum wohl schwersten Gegner Hansa Rostock.
HSV-Konkurrenten nehmen sich gegenseitig die Punkte weg
Wenn ich in der HSV-Kabine das Sagen hätte, würde ich bei diesem Restprogramm die „Final Five“ ausrufen und eine nicht völlig unrealistische Chance zum „doch noch Happy End“ aufzeigen.
Und wieder geht der Blick nach Gelsenkirchen. Schalke trifft in den letzten 5 Spielen auf vier direkte Konkurrenten und dazu auf den aktuell überaus stabilen SV Sandhausen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
St. Pauli und Nürnberg spielen noch gegen drei Konkurrenten, Werder und Darmstadt treffen auf jeweils zwei. Zwangsläufig nehmen sich die Clubs da oben noch gegenseitig Punkte weg, vielleicht damit auch mentale Stärke.
Das definitiv leichteste Restpensum hat der HSV. Eine jetzt startende Serie, vielleicht ja sogar ergänzt um eine große Portion Pokal-Euphorie, ist Hamburgs letzte Chance.
Nur mit einem Sieg am Samstag darf der HSV sich zart zurückmelden und doch noch auf ein schillerndes Saisonfinale hoffen.