2. Bundesliga>

Aufstieg quasi futsch: Hamburger SV kassiert Tor aus 40 Metern und patzt erneut

Drama-Pleite für HSV

Der HSV verliert im Aufstiegskampf immer mehr an Boden. Die Hamburger patzen im Heimspiel gegen Paderborn erneut. Darmstadt 98 springt durch einen Erfolg gegen Kiel an die Tabellenspitze.
Srbeny traf aus knapp 40 Metern zur Führung
Srbeny traf aus knapp 40 Metern zur Führung
© Imago
Der HSV verliert im Aufstiegskampf immer mehr an Boden. Die Hamburger patzen im Heimspiel gegen Paderborn erneut. Darmstadt 98 springt durch einen Erfolg gegen Kiel an die Tabellenspitze.

Der Hamburger SV patzt erneut im Aufstiegskampf.

Nach der 1:2 Pleite im Heimspiel gegen den SC Paderborn ist der Aufstieg für die Hanseaten kaum noch möglich. In der Tabelle liegt man nun schon neun Punkte hinter den Aufstiegsplätzen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

Für den HSV der nächste Rückschlag, nachdem schon im gesamten Monat März kein Spiel gewonnen werden konnte. Kurios: Auch der Monat April liegt dem HSV nicht. Noch nie konnten die Hamburger in der zweiten Liga in diesem Monat gewinnen.

In den beiden anderen Spielen des Vormittags gewann Darmstadt 98 mit 3:1 gegen Holstein Kiel und Hannover 96 spielte gegen Jahn Regensburg 1:1. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

Die Darmstädter klettern durch den Erfolg vorläufig an die Tabellenspitze.

Srbeny trifft fast von der Mittellinie

HSV-Cheftrainer Tim Walter wollte vor dem Spiel nichts von einem Pflichtsieg für den Aufstieg wissen.

„Pflicht ist, dass ich später meine Familie anrufe, dass ich dann später irgendwann nach Hause gehe, das ist Pflicht. Ansonsten ist hier wichtig, dass wir Spaß haben und uns weiterentwickeln und heute erstmal gewinnen, bevor wir über weitere Dinge sprechen“, hatte der Trainer vor dem Spiel angemerkt.

Ähnlich unentschlossen ging sein Team dann auch in die Partie und wurde dafür früh von den Gästen bestraft.

Jatta verlor im Mittelfeld den Ball, der genau auf den Fuß von Srbeny sprang. Der Angreifer fackelte nicht lange und schlenzte den Ball traumhaft aus fast 40 Metern über den weit vor seinem Tor stehenden Heuer Fernandes hinweg zur Führung ins Tor (1.).

Die Gastgeber zeigten sich vom frühen Rückstand geschockt und brauchten lange bis zur ersten eigenen Chance.

Paderborns Huth klärte im eigenen Fünfmeterraum kurz vor dem einschussbereiten Glatzel (25.).

Mehr wollte dem HSV bis zur Pause nicht gelingen.

Glatzel verschießt Elfer - Paderborn trifft erneut

Nach der Pause hatte den die Hamburger früh die Chance zum Ausgleich - doch Robert Glatzel vergab einen Elfmeter kläglich (56.).

Auf der Gegenseite dann der nächste Schock für den HSV: Erneut war es Srbeny, der einen Konter sehenswert zum 2:0 für Paderborn abschloss (61.).

Die Hanseaten zeigten sich in der Folge geschockt. Richtige Torchancen wollten zunächst nicht gelingen.

Für Torhüter Daniel Heuer Fernandes war es aber trotzdem nicht die entschiedene Situation. „Der Genickbruch war es nicht, weil wir danach ja auch noch Chancen hatten, aber es ist natürlich bitter, wenn man schon diese Chance vom Punkt hat.“

Gut zehn Minuten vor Schluss dann doch der vermeintliche Anschlusstreffer - doch Jatta stand vor dem Tor deutlich im Abseits (78.).

Kur vor Schluss jubelten die HSV-Fans erneut. Doch wieder wurde der vermeintliche Treffer wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen (85.).

In der Nachspielzeit gelang den Hamburgern dann doch noch der Anschlusstreffer durch Chakvetadze. Mehr wollte aber nicht mehr gelingen.

Für Hamburg bedeutet die Niederlage, dass der Aufstieg auch in diesem Jahr wohl nicht mehr gelingen wird. Aktuell liegt der HSV schon neun Punkte hinter den Aufstiegsplätzen. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)

Glatzel: Niederlage tut sehr weh

Dementsprechend enttäuscht zeigten sich die Spieler nach dem Spiel. „Es sieht nach der Niederlage heute natürlich nicht gut aus. Wir haben jetzt noch ein paar Spiele und da müssen wir jetzt das Beste rausholen und nicht die Köpfe hängen lassen“, erklärte Robert Glatzel nach der Niederlage bei Sky.

Man könne die Niederlage natürlich jetzt nicht mehr rückgängig machen, aber das Ergebnis „tut schon sehr weh heute“.

Ähnlich bedient zeigte sich auch Torhüter Daniel Heuer Fernandes: „Die Fans haben heute eine klasse Leistung gebracht und uns tut es natürlich leid, dass wir denen keinen Sieg schenken konnten. Das ist sehr ärgerlich, aber was will man der Mannschaft vorwerfen. Wir müssen nur unsere Torchancen effizienter nutzen.“

Den Aufstieg will er aber noch nicht abschreiben. „Wir wollen natürlich weiter Punkte holen und haben Dienstag das nächste Spiel und da müssen wir dann Punkte holen. Wir müssen jetzt erstmal unsere Spiele gewinnen“, sagte Heuer Fernandes nach dem Spiel.

Darmstadt springt an die Tabellenspitze

Darmstadt machte von Beginn an klar, dass sie hier wichtige drei Punkte im Aufstiegskampf sammeln wollen.

Und so spielten sich die Gastgeber bereits in der Anfangsphase eine riesige Chance heraus. Honsak vergab nach traumhafter Kombination frei vor dem Tor stehend kläglich (4.).

Knapp fünf Minuten später machten es die Darmstädter besser. Bader flankte von aus dem Halbfeld scharf vor das Tor zu Seydel. Der Stürmer kam zwar nicht mehr an den Ball, der trotzdem ohne weitere Berührung im Tor zum 1:0 landete (10.).

Die Gastgeber drückten danach konsequent auf das 2:0, gingen mit den zahlreichen Chancen aber zu leichtfertig um. Die beste Chance vergab Mehlem, der nur den Pfosten traf (30.).

Kurz vor der Pause gelang dann doch noch das hochverdiente 2:0. Nach einer schönen flachen Flanke von Bader, kam Seydel dieses Mal an den Ball und traf (45.).

Darmstadt kontert Kiel-Anschluss schnell

In der zweiten Halbzeit zeigten sich die Gäste aus Kiel deutlich verbessert und belohnten sich früh mit dem 1:2-Anschlusstreffer. Der eingewechselte Wriedt traf aus der Drehung (48.).

Darmstadt zeigte sich vom Anschluss aber alles andere als geschockt und traf schon 92 Sekunden später durch Manu zum 3:1 (50.).

Die Gäste aus Kiel hatten knapp zehn Minuten später die große Chance auf den erneuten Ausgleich - doch Mühling scheiterte mit einem Elfmeter an Schuhen.

Durch den Sieg klettert Darmstadt vorerst wieder an die Tabellenspitze und steht mit nun 51 Punkten punktgleich mit den Verfolgern St. Pauli und Werder Bremen, die noch ein Spiel weniger absolviert haben, vorne.

Holstein Kiel bleibt mit 34 Punkten zwölfter.

Hannover punktet im Abstiegskampf

Im dritten Spiel des Vormittags sammelt Hannover 96 immerhin einen Punkt im Abstiegsplatz.

Zu Beginn des Spiels merkte man den Hannoveranern die Nervosität nach zuletzt sieglosen Spielen an.

Die Gäste aus Regensburg waren die bessere Mannschaft und gingen durch einen Kopfball von Albers folgerichtig mit 1:0 in Führung (23.).

Regensburg schwächten sich kurz darauf aber selbst. Boukhalfa traf Kaiser im Mittelfeld mit offener Sohle am Knie und flogt zurecht mit rot vom Platz (27.).

Nach der roten Karte drückte Hannover in Überzahl direkt auf den Ausgleich und belohnte sich noch vor der Pause mit dem Ausgleich.

Nach einer Ecke traf Stolze per Kopf zum 1:1 (39.).

In der zweiten Halbzeit spielte Hannover weiter nach vorne, der Siegtreffer wollte aber nicht mehr gelingen.

96 liegt mit Punkten nun 32 Punkten vier Punkte vor dem Relegationsplatz.

Regensburg bleibt mit 37 Punkten zehnter.

Alles zur 2. Bundesliga bei SPORT1: