Wer das Pokalspiel von Eintracht Braunschweig gegen Hertha BSC gesehen hat, kann sich die aktuelle, triste Tor-Bilanz der Eintracht nach vier Spieltagen in der Liga eigentlich gar nicht vorstellen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Am Samstag endet die Tor-Tristesse
Gegen den Bundesligisten trafen die Braunschweiger alleine vier Mal und zeigten, wozu das zusammengestellte Personal in der Offensive fähig sein kann. Und in der Liga geht plötzlich gar nichts. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
Kein Punkt und kein einziges Tor in vier Spielen. Nicht zu verstehen!
Die Eintracht ist meiner Meinung nach nämlich gerade in der Offensive breit und gut für diese Liga aufgestellt. Aufstiegs-Torjäger Lion Lauberbach und Bryan Henning haben definitiv gehobene Zweitliga-Tauglichkeit und nahmen es beim erwähnten Pokal-Fest sogar mit noch höher Ambitionierten auf. Mit Ihorst, Otto, Pena Zauner und dem im Aufstiegsjahr so starken Multhaup ist darüber hinaus gutes Offensivpersonal vorhanden. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Pherai starker Transfer
Und hinzu kommen die aus meiner Sicht klugen Transfers von Peter Vollmann: Keita Endo und Rückkehrer Fabio Kaufmann als überdurchschnittlicher Außenstürmer werden auf Sicht zünden. Als Mittelstürmer kam Antony Ujah, zwar mit wenig Spielpraxis, aber eben mit viel Erfahrung als Hoffnungsträger für die Box.
Und mit Pherai aus Dortmund als perspektivenreichem Zehner, einem spielstarken Strategen mit gutem Abschluss und viel Entwicklungspotenzial, hat die Eintracht für mich den größten „Schnapp“ gemacht. Bei so viel Qualität muss es sehr zeitnah vorbei sein mit der Braunschweiger Tor-Diät. Ich denke, schon am Samstag.
Aber nun ist der Wurm halt mal drin beim Aufsteiger. Und so steht man plötzlich da mit diesem Ergebnis, erstmals mit vier Niederlagen in eine Zweitliga-Saison gestartet zu sein. Das macht Kopf und Beine schwer. In Bielefeld ist mit dieser Bilanz der erste Trainer schon geflogen.
Keine bösen Geister kreisen lassen
Und Braunschweigs Michael Schiele weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell das alles gehen kann, musste er doch selbst nach seinem Aufstieg mit Würzburg nach einem schnellen Pokal-Aus und nur zwei Niederlagen in der Liga nach dem 2. Spieltag gehen. Er hatte mit Würzburg 0:1 verloren. Gegen Düsseldorf.
Wollen wir aber bei dieser Erinnerung gar nicht die bösen Geister kreisen lassen, sondern bemühen vielmehr den Gedanken an ein historisches Duell der beiden Teams, die sich am Samstag in Braunschweig gegenüberstehen.
Flutlichtspiel zweier Traditionsteams
Es war am 10. Mai 2009, als die Eintracht kurz vor Saisonende in der 3. Liga die Fortuna aus Düsseldorf empfing, die am Ende den Aufstieg schaffte. Endstand 5:5!
5:5 und noch zwei verschossene Elfmeter! Ein Spektakel also, als wäre Hertha da. Das erhöht die Vorfreude auf Samstag. Wir freuen uns auf ein Flutlichtspiel zweier großer Traditionsteams in einem vollen und atmosphärisch lebendigen Stadion.
Ich bin mir sicher, es wird das Ende der Braunschweiger Tor-Tristesse und bestenfalls sogar so wild wie einst im Mai.