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Sein Transfer galt als PR-Gag - nun wird er zum Märchen

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Sein Transfer galt als PR-Gag - nun wird er zum Märchen

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Vom PR-Gag zum Fußball-Märchen

Nader El-Jindaoui debütierte im DFB-Pokal für die Profis von Hertha BSC. Dem Internet-Star gelingt ein später Karrierehöhepunkt, nachdem sich Fans und Trainer zunächst skeptisch zeigten.
Nader El-Jindaoui hat am gestrigen Abend sein Profidebüt für Hertha BSC gegeben, nachdem er davor über Jahre hinweg hart seinem großen Ziel vom Profifußball entgegenstrebte.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Von der „perfekten Geschichte“ sprach Hertha-Profi Nader El-Jindaoui nach dem Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den HSV. Es war sein Profi-Debüt - und das wohlgemerkt im nicht mehr ganz jugendlichen Alter von 27 Jahren.

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Aber „wenn ich eine Geschichte schreiben könnte, würde ich sie so schreiben“, betonte Jindaoui bei Sky, der die Gelegenheit nutzen wollte, um Zuschauer dazu aufzurufen, weiter an sich zu glauben: „Ich hoffe, das ermutigt Leute da draußen, ihre Träume niemals loszulassen.“

Denn genau das tat Jindaoui nie, auch wenn er in seiner Laufbahn immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde - und neben dem Fußball eigentlich eine lukrative Karriere als Influencer hat. Für Millionen von Zuschauern in den sozialen Netzwerken ist Jindaoui ein Star, und das schon lange vor seinem ersten Profi-Einsatz.

Aber er selbst hat seine Prioritäten klar gesetzt. „Wenn du mich googelst, steht da ‚Fußballer‘. Und so fühle ich mich auch“, stellte er klar. „Auch wenn manche gerne sagen, dass ich Influencer bin. Aber ich bin Fußballer - und teile ein bisschen mein Leben.“ Und das verfolgen auf seinem YouTube-Kanal ‚Jindaouis‘, den er mit seiner Frau Louisa führt, regelmäßig Millionen von Zuschauern.

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Seine Fans hält Jindaoui seit Jahren immer wieder auf dem Laufenden über seine Fußball-Karriere, spricht dabei auch viel über Rückschläge. Denn immer wieder stand er schon kurz vor dem Durchbruch, der ihm bislang ber nie gelang. Über Stationen Energie Cottbus, dem Chemnitzer FC, sowie der zweiten Mannschaft von Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf, landete er schließlich 2022 bei der Hertha.

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Fans und Trainer zunächst skeptisch

Schnell wurden damals Vorwürfe laut, es handele sich bei der Verpflichtung eher um einen Marketing-Move, als um eine fußballerisch begründete Entscheidung. Spätestens mit seinem Debüt hat Jindaoui jedoch alle Kritiker eines Besseren belehrt.

„Als ich zuerst davon gehört habe, dachte ich, was ist das?“, äußerte sich auch Profi-Trainer Pal Dardai skeptisch über Jindaouis Internetaktivitäten. Doch am Ende zählt die Einstellung und vor allem Leistung auf dem Platz – und die stimmt. „Ich habe ihn beobachtet, er gibt alles, jeden Tag. Er gibt sein Leben fürs Training.“

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„Hände hoch, wer sagt, dass der keine Eier hat“, zeigte sich Dardai anschließend beeindruckt, nachdem Jindaoui auch im Elfmeterschießen gegen den HSV cool blieb und eiskalt verwandelte.

„Es wollte nicht jeder von uns schießen“, erklärte Jindaoui seinen Antritt als Schütze. „Dann habe ich gesagt, warum nicht, ich schieße.“ Schließlich sei es am Ende „nur Fußball“, auch wenn der Druck hoch gewesen sei.