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"Oberamateurhaft" - Neururer watscht Schalke 04 ab, Ziel Aufstieg für ihn "Betrug am Kunden"

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"Oberamateurhaft" - Neururer watscht Schalke 04 ab, Ziel Aufstieg für ihn "Betrug am Kunden"

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„Oberamateurhaft“: Neururer poltert

Peter Neururer ist Schalker durch und durch. Die aktuelle Situation bei S04 gefällt dem SPORT1-Experten aber gar nicht. Er lässt kein gutes Haar an der Sportlichen Leitung der „Knappen“. Auch Marc Wilmots sieht er kritisch.
Da mag man aus Schalker Sicht gar nicht mehr hinschauen. Beim desolaten Auftritt in Kaiserslautern werden wieder einmal gnadenlos alle Schwächen offenbart werden.
Benjamin Bauer
Benjamin Bauer

Königsblau ist aktuell in der biederen Region der 2. Bundesliga versunken. Nur Platz 14 belegt Schalke 04 nach 20 Spieltagen. Der Abstieg ist näher als der Aufstieg - das ausgegebene Ziel der Vereinsbosse. Für den SPORT1-Experten und ehemaligen Schalke-Trainer Peter Neururer war dieses Ziel aber sowieso „Betrug am Kunden“.

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Im SPORT1-Interview spricht Neururer der sportlichen Leitung Kompetenz ab, nimmt einen Ex-Trainer in Schutz und stellt die Installierung von Marc Wilmots in Frage.

SPORT1: Herr Neururer, steht Schalke vor dem Kollaps?

Peter Neururer: Sportlich werden sie die Liga halten, davon bin ich fest von überzeugt. Aber das war nicht das Ziel, das war der Aufstieg. Dieses Ziel war „Betrug am Kunden“ und am Mitglied. Denn die Schalker glauben das. Wenn der Vorstand und die Sportliche Leitung sagt: „Schalke steigt auf“ - dann glauben die das. Dann kaufen die Fans auch Dauerkarten. Wer davon träumt, mit dieser Mannschaft aufzusteigen, soll mit dem Job aufhören. Die Mannschaft hat die Qualität, die Liga zu halten. Wenn es normal oder gut läuft, steht Schalke zwischen Platz acht und zwölf und schafft den Klassenerhalt. Aber den Klassenerhalt nach dem ausgegebenen Ziel ist eine ganz andere Nummer. Mit der Mannschaft, die Schalke 04 im Augenblick hat, ist kein Trainer dieser Welt im Stande, selbst ein Zauberer - also selbst Peter Neururer nicht - aufzusteigen. Das kann man nicht, das musste jeder von vornerein wissen. Was da die Herrschaften Hechelmann, Knäbel und wer auch immer zusammengestellt haben, mit dem Hintergedanken des Wiederaufstiegs, ist oberamateurhaft.

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SPORT1: Also sind einzelne Personen das Problem?

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Neururer: Die Entscheider, die diese Mannschaft zusammengestellt haben, sind das Problem. Thomas Reis war es nicht. Er hat nicht einen einzigen Spieler bekommen, den er haben wollte. Und er hat übrigens überragende Arbeit auf Schalke abgeliefert. Und die Spieler, die er halten wollte, konnte er nicht halten. Man hat ihm eine Mannschaft vorgesetzt von der Reis wusste, dass man damit nicht aufsteigen kann. Und wer ist als Erstes, abgesehen von Bernd Schröder, gegangen? Reis. Das war ein Unding. Da hätten ganz andere Leute gehen müssen.

SPORT1: Wer konkret? Können Sie Namen nennen?

Neururer: Diejenigen, die diese Mannschaft zusammengestellt haben, und dann gesagt haben, mit diesem Kader steigt Schalke auf.

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Neururer: Wilmots-Verpflichtung für die Fankurve

SPORT1: Marc Wilmots wurde als Sportdirektor installiert. Was halten Sie davon?

Neururer: Bei Marc Wilmots habe ich als Mitglied das Recht, mir eine Frage zu stellen. Er ist ein Riesentyp, aber: Was kann Wilmots in der jetzigen Situation bewirken? Was hat Wilmots bisher in diesem Bereich gemacht? Kann sein, dass er auch im Bereich des Sportdirektors Weltklasse ist - das vermag aber keiner zu beurteilen. Diejenigen, die in diesem Bereich die Leute einstellen, haben vom Profi-Fußballgeschäft null Ahnung. Das ist kein Vorwurf, aber er hat noch nie im Profi-Geschäft gearbeitet.

SPORT1: Und zur falschen Zeit kommt Wilmots auch?

Neururer: Das kommt noch dazu. Wenn Wilmots derjenige ist, der Schalke rettet könnte, dann muss er zum anderen Zeitpunkt kommen. Nämlich zum Anfang der Saison. Wie kommt man auf die Idee, jemand zu diesem Zeitpunkt zu verpflichten, der womöglich mit allen Fähigkeiten behaftet, aber mit null Geld und null Möglichkeiten im Transferbereich unterwegs ist? Das ist einzig und allein eine Verpflichtung zur Beruhigung der Fankurve.

SPORT1: Wie konkret kann die Allianz mit Clemens Tönnies, Ihnen und weiteren Personen helfen?

Neururer: Diese Allianz gab es schon immer. Wenn man da von irgendeiner Opposition spricht, ist das der größte Schwachsinn aller Zeiten, totaler Quatsch. Das sind alles Leute, die mit Schalke 04 zu tun haben, die Mitglieder oder Sponsoren sind. Die haben nur eines im Sinn: Schalke 04 zu helfen und nichts anderes. Da gab und gibt es schon Gespräche. Inhaltlich habe ich damit nix zu tun, aber ich gehöre dieser Gruppe an - wie auch Clemens Tönnies und Stölting (Sponsor, Anm. d. Red.). Da gehören die großen Sponsoren dazu, die sich alle Sorgen um den Verein machen. Da gab es schon eine Zusammenkunft mit den Herren, die im Augenblick bei Schalke 04 das Sagen haben, sprich mit Axel Hefer und Matthias Tillmann.

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Neururer: „Dann würde ich Ja sagen“

SPORT1: Sehen Sie sich auch da irgendwo? Wie können Sie helfen?

Neururer: Wenn ich gefragt werde, dann im sportlichen Teil. Vom wirtschaftlichen habe ich auch keine Ahnung. Aber diese Sponsoren, die jetzt da sind, haben die Möglichkeit, wirtschaftlich sich einzubringen. Aber dann fehlt immer noch sportliche Kompetenz. Wenn ich, die Sponsoren oder die Gruppe gefragt werden würde „Habt ihr sportliche Kompetenz, um zu helfen?“, dann würde ich als Mitglied von Schalke 04 „Ja“ sagen.

SPORT1: Würde denn Geld weiterhelfen?

Neururer: Natürlich. Geld fehlt an allen Ecken und Kanten, am 1. März beginnt das Lizenzierungsverfahren. Nehmen wir die fünf größten Sponsoren von Schalke: Was ist, wenn die fünf größten Sponsoren nicht mehr weitermachen unter den Bedingungen? Dann herzlichen Glückwunsch, dann können sie die Jalousien runterlassen.