Der Hamburger SV hat sich im Aufstiegsrennen trotz mehr als 90-minütiger Überzahl einen weiteren Patzer geleistet. Die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin kam nur zu einem 2:2 (2:1) bei Schalke 04 und gab eine Führung leichtfertig aus der Hand.
HSV-Profi rastet auf dem Rasen aus
Profi rastet aus - Trainer reagiert
Nach dem Spiel rastete HSV-Profi Jean-Luc Dompé auf dem Rasen aus. Der Flügelflitzer lieferte sich ein hitziges Wortgefecht mit Kollege William Mikelbrencis. Als Dompé aggressiver zu werden schien, versuchte Davie Selke ihn zurückzuziehen, auch andere HSV-Profis gingen dazwischen, um Dompé zu beruhigen.
Der 29-Jährige schimpfte unablässig, zeigte mit dem Finger auf Mikelbrencis und versuchte, den Verteidiger zu erreichen. Doch seine Mitspieler hielten ihn fest, verhinderten, dass es zu einer weiteren Eskalation kam.
HSV-Trainer Merlin Polzin spielte die Szene herunter. „Ich habe das eher vernommen, mich hat das nicht nervös gemacht – das ist längst geklärt“, sagte der Coach.
Polzin: „Das ist längst geklärt“
„Zwischen Jean-Luc und Willi herrscht fast ein Bruderverhältnis. Jean-Luc übernimmt extrem viel Verantwortung auch für Willi und hat einen großen Anteil an seiner fantastischen Entwicklung. Da haben sie sich das eine oder andere gesagt – das gehört zum Fußball dazu. Wichtig ist, dass wir uns das erarbeitet haben, so offen und ehrlich miteinander umzugehen. Nur mit belastbaren Beziehungen kann man Kritik so miteinander teilen und äußern“, sagte Polzin.
Der Trainer erklärte, dass es bei dem Streit sei es um eine Spielsituation gegangen, „die wir nicht so ausgespielt haben, wie wir oder Jean-Luc sich das vorgestellt haben“.
Stürzt der HSV von der Tabellenspitze?
Durch das Remis des HSV könnte der 1. FC Köln am Sonntag den HSV von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga stoßen.
Moussa Sylla (81.) schockte den HSV mit seinem späten Ausgleich, er bestrafte damit Nachlässigkeiten der Hamburger schonungslos. Schalke war trotz des sehr frühen Platzverweises gegen Kenan Karaman (3., Rote Karte) durch Ron Schallenberg (15.) in Führung gegangen. Es dauerte eine Weile, doch noch vor der Pause drehte Hamburg das Spiel dank des Doppelpacks von Emir Sahiti (41., 45.).
Hamburgs Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt fünf Punkte - am Sonntag könnte der 1. FC Magdeburg mit einem Sieg auf Rang drei springen und den Rückstand auf den HSV auf vier Zähler verkürzen.
Schalke gefährlich trotz Unterzahl
Trotz der Roten Karte war Schalke anfangs die gefährlichere Mannschaft. Zwar hatte der HSV sehr viel Ballbesitz, doch Schallenberg schlug für die Gastgeber per Kopf zu. Hamburg mühte sich und suchte geduldig nach Lücken, aber erst gegen Ende des ersten Durchgangs boten sich Räume.
Sahiti glich per Kopf aus, kurz darauf verwertete er einen Konter zur Führung. Der Treffer zählte nach Ansicht der Videobilder. Doch in der Folge verpasste es der HSV, aus seiner Überzahl mehr zu machen. Das rächte sich: Schalke blieb hartnäckig, Torjäger Sylla belohnte die Gastgeber mit seinem Kopfballtreffer.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)