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FC Bayern: Die außergewöhnliche Geschichte von Jamie Lawrence

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FC Bayern: Die außergewöhnliche Geschichte von Jamie Lawrence

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Verrückte Story eines Bayern-Talents

Jamie Lawrence hat beste Voraussetzungen für eine Basketball-Karriere. Doch er entscheidet sich für den Fußball und will sich beim FC Bayern durchsetzen.
Martin Demichelis war Zeit seiner acht Jahre beim FC Bayern nie einer der großen Stars des Teams - stand aber immer für Zuverlässigkeit und Zweikampfstärke. Seit letztem Jahr ist er zurück bei seinem Herzensverein.
Jamie Lawrence hat beste Voraussetzungen für eine Basketball-Karriere. Doch er entscheidet sich für den Fußball und will sich beim FC Bayern durchsetzen.

So einen triumphalen Tag hat es wohl selbst in der langen, ruhmreichen Historie des FC Bayern noch nie gegeben.

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Zwei Titel innerhalb von nur sechs Stunden gingen am Samstag vergangener Woche nach München. Schon bevor die Profis am Abend den DFB-Pokal gewannen, feierte die zweite Mannschaft der Bayern die Meisterschaft in der 3. Liga.

Dieser Titel des U23-Teams ist ein weiterer Beleg für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Bayern in letzter Zeit. Die anderen Beweise heißen Alphonso Davies, Joshua Zirkzee und Jamal Musiala.

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Doch auch hinter diesen Teenagern wachsen im Nachwuchsleistungszentrum des Rekordmeisters weitere vielversprechende Talente heran. 

Schuhgröße sorgt für Probleme

Einer von ihnen ragt schon optisch heraus. Mit 2,00 Metern Körperlänge ist Jamie Lawrence der wohl größte Fußballspieler bei den Bayern, inklusive aller Profis. Doch das bringt nicht nur Vorteile für den Innenverteidiger der U19-Mannschaft. Der größte Nachteil: In seiner Schuhgröße 50 gibt es nur sehr wenige Modelle. Und für die, die es gibt, müssen extra Stollen angefertigt werden.

Damit geht der 17-Jährige jedoch ebenso gelassen um, wie mit den Vorurteilen, dass Spieler seiner Größe technisch nicht so wahnsinnig versiert sein können. Bei ihm ist das anders, er hat sogar ein sehr gutes Gefühl für den Ball.

Neben dem defensiven Zweikampfverhalten und der Spielübersicht gehöre zu seinen Stärken, "dass ich trotz meiner Größe mit dem Ball umgehen kann", sagt er selbstbewusst bei SPORT1. Er profitiere davon, dass er vorher auch auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld gespielt habe.

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Lawrence kann sich behaupten, ohne sich in den Mittelpunkt zu drängen. Das gilt nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch privat.

Aufgewachsen ist der Teenager mit nigerianischen Wurzeln im Münchner Osten, wo er immer noch zu Hause ist und zusammen mit seinen sechs Geschwistern sowie seiner Mutter in einer Wohnung wohnt. "Ich hatte noch nie größeren Streit mit meinen Geschwistern. Ich würde sagen, dass wir untereinander ein gutes Verhältnis haben. Das ist bis heute so", betont Lawrence, der drei ältere und drei jüngere Geschwister hat.

Lawrence zieht Fußball dem Basketball vor

Zwei seiner jüngeren Brüder spielen ebenfalls bei den Bayern, allerdings Basketball. Beide sind zwei Jahre jünger als er, haben noch einen Drillingsbruder - und werden ab der kommenden Saison im NBBL-Kader der Münchner stehen.

Auch er sei von den Basketballern der Bayern umworben worden und habe mal eine Zeit lang mit ihnen mittrainiert, sagt Lawrence: "Aber nach drei Monaten habe ich mich dann komplett für Fußball entschieden. Das macht mir einfach mehr Spaß."

Bislang hat er diese Entscheidung nicht bereut. In seiner ersten Saison in der U19-Bundesliga kam er bis zum Corona bedingten Abbruch auf 13 Einsätze und erzielte zwei Tore.

Allein wenn er von seinen beiden Trainern spricht, gerät Lawrence ins Schwärmen. Sein U17-Coach Miroslav Klose und sein jetziger Trainer Martin Demichelis "haben als Profis so viel erreicht, beide standen noch im WM-Finale 2014". Für jeden Tipp der ehemaligen Nationalspieler sei er sehr dankbar. "Ich genieße es sehr, bei ihnen zu trainieren."

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Dankbar ist er auch dafür, dass ihn die Bayern überhaupt an ihren Campus geholt haben. Denn in seinem bis dato wohl wichtigsten Spiel hatte er sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.

Nach der Roten Karte ging's zum FC Bayern

Mit der U15 des Kirchheimer SC habe er eine gute Saison gespielt, erinnert er sich: "Beim Derby gegen Heimstetten hatte ich dann aber meine erste Rote Karte bekommen, seit ich Fußball spiele." Er sei daraufhin sehr verärgert gewesen und habe sich am Spielfeldrand auch nicht von einem Mann beruhigen lassen, den er gar nicht gekannt habe, so Lawrence.

Eine Woche später sei er von den Bayern eingeladen worden. "Erst bei meinem ersten Probetraining habe ich den Mann, der mich in Kirchheim beruhigen wollte, wiedererkannt. Da wusste ich erst, dass er mich damals für den FC Bayern gescoutet hat", erinnert er sich: "Ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich empfohlen hat, obwohl ich damals vielleicht etwas unhöflich war."

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Vielleicht hängt er sich auch deshalb in jedem Training so sehr rein, um dieses Vertrauen zurückzuzahlen.

Die Konkurrenz im Kader, den die Bayern zuletzt mit den Hoffenheimer Talenten Armindo Sieb und Mamin Sanyang noch einmal verstärkt haben, sieht er positiv: "Wenn starke Spieler aus anderen Vereinen kommen, kannst du ja auch besser werden."

Wird Lawrence neuer Abwehrchef?

Seit dieser Woche darf nun auch die U19 bei den Bayern endlich wieder auf dem Platz trainieren. Die Pause in Folge der Corona-Pandemie dauerte bei ihnen viel länger als bei den Profis.

Für Lawrence, der im Juni mit der Schule fertig wurde, ist es der Startschuss in eine sehr wichtige Saison. Nachdem Flavius Daniliuc nicht mehr für die U19 spielberechtigt und nach Nizza abgewandert ist, könnte Lawrence der neue Abwehrchef werden.

Doch mit einem Auge blickt er auch schon über seine Zeit bei den Junioren hinaus. "Ich will mich körperlich so entwickeln, dass ich dann auch bereit für den Herrenbereich bin und in der zweiten Mannschaft dabei sein kann", formuliert er sein Ziel.

Sollte er es tatsächlich in absehbarer Zeit in den Drittliga-Kader schaffen, wäre seine Entwicklung ein weiteres Indiz für die hervorragende Nachwuchsarbeit bei den Bayern.