Die Fahrbahn ist nass an diesem Abend, als der Alfa Romeo GTV 6 plötzlich ins Schlingern gerät.
Eintracht Braunschweig: Der mysteriöse Unfalltod von Lutz Eigendorf
Der mysteriöse Tod eines DDR-Stars
In einer Rechtskurve gibt es kein Halten mehr, der Sportwagen knallt gegen einen Baum. Zwei Tage später, am 7. März 1983, stirbt Fußball-Profi Lutz Eigendorf an den Folgen seiner Verletzungen. Unfall oder Mordkomplott der Stasi? Bis heute ist die Ursache für den Tod ungeklärt.
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Der ehemalige DDR-Auswahlspieler, geboren am 16. Juli 1956, befand sich auf dem Rückweg von seiner Braunschweiger Stammkneipe Cockpit. Dort hatte er ein paar Bierchen getrunken.
Zweifel an Eigendorfs Alkoholpegel
Als im Blut des Verunglückten noch 2,2 Promille Alkohol nachgewiesen wurden, ist der Fall für die Behörden schnell klar - zu schnell, wie sich später zeigte.
"Das war nicht seine Art, so viel zu trinken", meldete sich Eigendorfs zweite Ehefrau Josephine zu Wort. Mehrere Zeugen sagten aus, Eigendorf habe vor seiner Autofahrt weitaus weniger getrunken. Gerüchte machten die Runde, das Ministerium für Staatssicherheit der DDR habe den Tod eingeleitet, weil Stasi-Chef Erich Mielke dem "Beckenbauer des Ostens" die Flucht nie verzeihen konnte.
Eigendorfs Flucht im Frühjahr 1979 hatte die Oberen der DDR sehr getroffen. Der Mittelfeldspieler kickte zuvor für den Ostberliner Stasiklub BFC Dynamo. Deshalb betrachtete auch Mielke die Flucht als persönliche Niederlage.
Erst nach der Wende wurden Akten entdeckt, die die enormen Anstrengungen bei der Bewachung von Eigendorf belegten. "Lutz hatte ständig Angst, wieder zurück in den Osten entführt zu werden", sagte seine Frau Josephine. Mehr als 50 Spitzel soll der Stasi-Chef in den Westen geschickt haben, um den Flüchtling in den vier Jahren bis zu seinem Tod zu observieren.