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La-Liga-Boss Javier Tebas: Kann Betrug von Paris Saint-Germain aufzeigen

„Ich kann den PSG-Betrug aufzeigen“

Javier Tebas spricht wieder einmal Klartext, wieder einmal zu den unglaublichen Zahlen von Paris Saint-Germain. Außerdem erklärt er den WM-Plan der FIFA.
Mal wieder Ärger um Kylian Mbappe. Der Superstar von PSG sprach jetzt öffentlich über seinen geplatzten Wechsel zu Real Madrid und sorgt so für Aufruhr in der Fußballwelt.
Javier Tebas spricht wieder einmal Klartext, wieder einmal zu den unglaublichen Zahlen von Paris Saint-Germain. Außerdem erklärt er den WM-Plan der FIFA.

Paris Saint-Germain begeistert seine Fans seit Jahren mit der Ankunft zahlreicher Superstars - seinen Kritikern liefert der französische Topklub damit vor allem viel Angriffsfläche.

Einer der schärfsten Kritiker des von Katar aus finanzierten Milliardenprojekts in der Ligue 1 ist Javier Tebas. Dieser ist Präsident der spanischen La Liga. Und in dieser Funktion hat er PSG zuletzt öffentlich Betrug vorgeworfen.

In einem Interview mit L‘Equipe erneuerte er den Vorwurf nun noch einmal - und wurde dabei sogar noch einmal konkreter.

„Ich kann den Betrug mit Blick auf das Financial Fairplay aufzeigen, mit Zahlen“, sagte Tebas. Das Financial Fairplay sieht vor, dass die europäischen Vereine nur so viel Geld für Transfers ausgeben, wie sie auch einnehmen.

Tebas: PSG fügt Fußball großen Schaden zu

PSG habe sich nicht an diese Regelung gehalten, die in absehbarer Zeit womöglich in ihrer aktuellen Form aufgehoben werden könnte. „Das verzerrt den wirtschaftlichen Wettkampf im europäischen Fußball. Wie kann PSG erklären, dass die Mannschaft fast 600 Millionen Euro wert ist? Wenn sie die Ligue 1 gewinnen, verdienen sie nicht mehr als 45 Millionen Euro ... es ist unmöglich.“

Er habe PSG-Präsident Nasser al-Khelaifi angeboten, ihm die entsprechenden Zahlen und die daraus hervorgehenden Verstöße vorzulegen. Eine Antwort habe er nicht erhalten.

Er sei auch nicht verbittert, weil mit Lionel Messi und Neymar zwei der größten Stars der spanischen Liga den Weg zu PSG gefunden haben. „Es fügt dem europäischen Fußball einfach großen Schaden zu. Ich bin nicht der einzige, der das sagt.“

Den FC Barcelona, der rund 1,35 Milliarden Euro in Schulden angehäuft hat, verteidigte Tebas derweil. Anders als von einem Klub-Offiziellen selbst verkündet sei der Klub dem Bankrott nicht äußerst nahe gewesen - „sonst hätte er (der FC Barcelona, Anm. d. Red.) ja nicht mehr als 500 Millionen Euro leihen können.“

Die Führungskrise bei Barca mache ihm mehr Sorgen als die wirtschaftliche Situation.

Darum plant die FIFA mit mehr Weltmeisterschaften

Auch zum FIFA-Plan, nach dem die Weltmeisterschaft künftig alle zwei Jahre stattfinden soll, bezog Tebas in gewohnt deutlicher Manier Stellung. FIFA-Präsident Gianni Infantino habe 2.4 Milliarden Euro für „seine Klubweltmeisterschaft gebraucht. Er konnte sie auf dem Markt nicht finden, er kam maximal auf 700 Millionen Euro. Deshalb gibt es heute - um sein Projekt zu finanzieren - diese Idee mit der WM alle zwei Jahre.“

Infantino werde auch eine Klub-WM im Januar erfinden, die ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden soll. „Das ist die Realität. Und das soll dann alles für 25 Jahre verkauft werden.“

Er selbst lehne das Projekt entschieden ab.