Torlos, ausgewechselt, kritisiert: Lionel Messi ist derzeit nur ein Schatten seiner selbst.

Der wohl talentierteste Fußballer der Gegenwart lässt seit seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain häufig den Glanz alter Tage vermissen - zuletzt auch beim knappen Sieg gegen OSC Lille (2:1).

Nach einer weitgehend unauffälligen ersten Halbzeit kam er nicht mehr aus der Kabine - eine Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Mauricio Pochettino später verraten sollte. Unter dem Strich bleibt die Enttäuschung. Schließlich erwartet man von einem Megastar wie Messi mehr.

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Auch deshalb platzte PSG-Sportdirektor Leonardo jetzt der Kragen. Wegen Messi schimpfte der 52-Jährige in der Mixed Zone nach dem Spiel gegen Lille - allerdings schoss er dabei nicht gegen seinen Stürmer, sondern dessen Nationalmannschaft.

PSG-Stars viel unterwegs

Seit seiner Ankunft habe Messi „mehr Zeit mit seinem Nationalteam verbracht als hier. In der letzten Länderspielpause bestritt er drei Spiele und nun hat er Muskelprobleme.“ (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Ligue 1)

Tatsächlich war gegen Lille unübersehbar, dass der 34-Jährige nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Dass die langen Reisen zur argentinischen Nationalmannschaft und die körperlich oft sehr intensiven Spiele in Südamerika damit etwas zu tun haben könnten, ist zumindest naheliegend. Gegen Leonardos These spricht, dass Messi schon vor zwei Wochen von seinem letzten Länderspiel-Trip zurückkehrte.

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Und Messi ist nicht der einzige Star, der viel reisen muss. Leonardo: „Bei Neymar ist es genauso, aber heute hat er ein tolles Spiel gemacht. Er hat alles gegeben. Das gleich passiert mit di María. Sie waren entscheidend für diesen Sieg.“

„So kann man über Messi nicht reden“

Was sich von Messi noch nicht allzu häufig behaupten lässt: In der Champions League schoss er zwar schon drei Tore, in der Ligue 1 ging er aber in bisher fünf Spielen leer aus.

Dass PSG insgesamt noch nicht so furchteinflößend gut spielt, wie es all die großen Namen im Kader vermuten lassen sollten, ist ein weiteres Problem. Die zuletzt lauter werdende Kritik stößt Leonardo ebenfalls sauer auf.

„Man kann sagen, dass wir nicht gut sind, aber es fängt an, dass man zu weit geht“, monierte der PSG-Boss: „Es wird gesagt, dass der Trainer keine Ahnung von Fußball hat und dass die großartigen Spieler, die wir haben, beschissen sind. Über Messi, Mbappé, Neymar, Verratti, den Trainer und Marquinhos kann man so nicht reden.“