Dieser Skandal beschäftigt Fußball-Frankreich immer noch!
Fall Payet bringt Lyon-Boss in Rage
Dimitri Payet von Olympique Marseille wurde am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Olympique Lyon Opfer eines Flaschenwurfes. Das Spiel wurde nach langem Hin und Her abgebrochen.
Lyon-Präsident tobt nach Skandal-Spiel
Doch wie kam es zum Abbruch? Die Verantwortlichen verstricken sich in Widersprüchen.
Die Fakten: Bereits nach zwei Minuten war der Choc des Olympiques beendet. Schiedsrichter Ruddy Buquet unterbrach die Partie nach dem Flaschenwurf für längere Zeit, bevor nach zwei Stunden die Meldung kam, dass das Spiel an diesem Abend nicht mehr fortgesetzt werde.
„Meine Entscheidung war immer, das Spiel nicht wieder aufzunehmen. Es gab andere Überlegungen. Aus offensichtlichen Gründen entschied ich mich, das Spiel nicht wieder aufzunehmen. Die Sicherheit der Spieler konnte nicht weiter gewährleistet werden“, sagte Schiedsrichter Buquet nach dem Spiel bei Prime Video.
Das sorgte bereits am selben Abend für Diskussionen. Während die Spieler von Olympique Marseille nicht bereit waren, das Spiel wieder aufzunehmen, wollte Gegner Lyon unbedingt weiterspielen. (Tabelle der Ligue 1)
Aulas: „Hätten ohne Probleme weitermachen können“
Lyons Präsident Jean-Michel Aulas zürnte bei Prime Video über den Spielabbruch: „Wir hätten ohne Probleme weitermachen können.“
Der Klub-Boss führte an, dass der Flaschenwerfer schnell identifiziert und festgenommen worden war und das Stadion in Begleitung der Polizei verlassen hatte. Zurzeit befindet die Person sich in Gewahrsam.
Einmal in Rage, fügte Aulas bei einer Presserunde an: „Glauben Sie mir, das Spiel hätte ohne Probleme fortgesetzt werden können. Die Sicherheit bei uns ist vorbildlich. Wir haben gezeigt, dass wir gut organisiert sind, was nicht bedeutet, dass wir das Spiel nicht hätten unterbrechen sollen.“
Aulas deutete auch an, dass sich der Schiedsrichter von den Marseille-Verantwortlichen habe beeinflussen lassen, nachdem er zunächst eine andere Entscheidung getroffen habe:
„Die Flasche, die auf Dimitri geworfen wurde, schuf eine unglaubliche Situation. Wir hatten uns trotzdem vorgestellt, dass das Spiel wieder aufgenommen werden könnte. Der Schiedsrichter hatte dies dem Staatsanwalt, dem DDSP (Abteilungsdirektor für öffentliche Sicherheit), mitgeteilt. Und als er zurückkam, um es den Spielern zu verkünden, gab es eine heftige Reaktion aus Marseille. Sie verlangten, dass Herr Buquet sich erneut nach Dimitri erkundigen sollte und das Spiel nicht fortsetzen könne.“
Payet durch Flaschenwurf geängstigt
Kurios: Lyons Präsident wollte gar nicht abstreiten, dass sich Payet sichtlich unwohl fühlte nach dem Flaschenwurf.
„Ich habe mit dem Arzt von Marseille gesprochen. Er sagte mir, Payet habe mehr Angst als körperlichen Schaden davongetragen. Wir entschuldigen uns bei dem Spieler für diesen Vorfall.“
Auch Marseille-Präsident Pablo Longoria bestätigte: „Dimitri war psychisch sehr getroffen und konnte nicht weiterspielen.“
Wenn sich die Akteure aufgrund der äußeren Umstände nicht mehr in der Lage dazu sähen, auf den Platz zu gehen, sei ein Spielabbruch legitim.
Payet erneut Opfer eines Flaschenwurfs
Wann das Spiel fortgesetzt wird, steht nun noch nicht fest. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Ligue 1)
Für Dimitri Payet ist die Situation derweil nicht neu gewesen. Bereits im Ligaspiel gegen OGC Nizza wurde der Franzose mit einer Flasche beworfen, jedoch glücklicherweise verfehlt.
Payet provozierte gegen Nizza einen Spielabbruch
Payet reagierte damals, indem er die Flasche zurück in das Publikum warf und somit einen Spielabbruch provozierte.
Payet verteidigte sich anschließend in einem Interview mit L‘Équipe und ist nicht verwundert über Anfeindungen gegen seine Person: „Meine Reaktion ist menschlich. Ich wurde als Opfer und schuldig beurteilt. Man muss wissen, wie man mich nimmt. Ich bin kein einfacher Charakter. Entweder sie hassen oder lieben mich.“