Preisfrage: Welcher ehemalige Bayern-Spieler verdient derzeit sein Geld in Bulgarien?
Vom FC Bayern bis zu Lokomotiv Plovdiv: Lukas Raeder jetzt in Bulgarien
Der ungewöhnliche Weg eines Ex-Bayern-Keepers
Wer spontan auf Lukas Raeder kommt, darf sich wohl mit Fug und Recht als absoluter Fußball-Experte bezeichnen.
Raeder, der in seiner Jugend unter anderem für den MSV Duisburg, RW Essen und Schalke 04 spielte, war 2012 als 18-Jähriger zum Rekordmeister gewechselt. Dort war Raeder allerdings nur die dritte Kraft im Tor hinter Manuel Neuer und Tom Starke.
Karriere mit Höhen und Tiefen
Raeder war hauptsächlich für die U23 der Bayern im Einsatz - bis zu einem unglücklichen Ende im Mai 2014.
Mit der zweiten Mannschaft der Münchener stand Raeder damals in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga. Nach einer 1:0-Niederlage gegen Fortuna Köln mussten die Bayern-Amateure das Rückspiel mit zwei Toren Abstand für sich entscheiden, um die Hoffnungen auf den Aufstieg zu wahren.
Dann der Schock: In einer hochdramatischen Schlussphase kassierten die Amateure des Rekordmeisters nach einem fatalen Patzer von Raeder ein Gegentor. Der Aufstieg war futsch - und Raeders Zeit in München abgelaufen.
Anschließend wechselte der heute 27-Jährige ablösefrei nach Portugal zu Vitória Setúbal. Es folgten weitere Stationen in England und Deutschland, ehe es für den Essener in Richtung Bulgarien ging.
Endstation Bulgarien?
Inzwischen spielt Raeder für Lokomotiv Plovdiv in Bulgarien und ist dort zum umjubelten Torwarthelden avanciert.
„Als deutscher Torwart stehe ich in Bulgarien sehr im Fokus“, sagte das einstige Talent in der Sport Bild „Deutsche Torhüter haben hier einen besonders guten Ruf und daher bekomme ich viel Aufmerksamkeit. Ich werde von Gegenspielern oder auch von Taxifahrern sogar öfter auf Deutsch angesprochen.“
Ob seine Zukunft in Südbulgarien liegt, kann der 1,94 Meter große Torhüter nicht mit Sicherheit sagen: „Neue Kulturen zu entdecken, neue Sprachen zu lernen, ist für mich immer spannend. Deshalb bin ich auch in Zukunft für alles offen. Wenn es sportlich super passt und ich mich weiterentwickeln kann, wechsle ich auch zu einem Klub ans andere Ende der Welt“.
Zunächst hat der 27-jährige ambitionierte Ziele mit seinem aktuellen Klub: „Das Ziel ist Platz drei, damit wären wir in der Quali für die Conference League. Für den Lebenslauf wäre der Einzug ins internationale Geschäft toll, aber auch um sich auf größerer Bühne zu zeigen“.
Guardiolas Tipp an Raeder
Aus seiner Zeit beim FC Bayern hat der Torhüter einiges mitgenommen: „Von Guardiola habe ich mir das Akribische bewahrt. Er hat uns vorgelebt, immer ins Detail zu gehen, nie satt zu sein nach dem Motto: ‚Okay jetzt spiele ich heute mal mit zwei Prozent weniger und es passt schon…'“
Auch von Manuel Neuer und Tom Starke hat er Tipps erhalten: „Von Manu habe ich diese Selbstverständlichkeit übernommen, eine schlechte Aktion im Spiel direkt abzuhaken. In der nächsten Situation spiele ich wieder offensiv nach vorne, gehe ein gewisses Risiko ein, wenn ich etwa bei Flanken rauskomme.“
Den wichtigsten Ratschlag für seinen weiteren Lebenslauf habe er aber vom damaligen Ersatzkeeper der Bayern erhalten.
„Tom Starke hat mir immer gesagt: ‚Wenn du irgendwo hinkommst, geh vom Einfachen ins Schwere. Du brauchst nicht gleich Zauberpässe zu spielen, gewinne erstmal Sicherheit.‘ Dieser Tipp hat mir auch hier geholfen.“