Am 19. Dezember 2021 war es in Duisburg zu einem unschönen wie außergewöhnlichen Ereignis gekommen: Dem ersten Spiel im deutschen Profifußball, welches wegen eines Rassismus-Eklats abgebrochen wurde.
Affenlaute? Ermittlungen eingestellt
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In der Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück hatte Schiedsrichter Nicolas Winter beide Teams nach einer guten halben Stunde vom Feld geschickt. Vorausgegangen waren vermeintliche Beleidigungen gegen Osnabrücks Spieler Aaron Opoku. Schiedsrichter-Assistent Fabian Schneider hatte in diesem Zuge auch Affenlaute von der Tribüne gehört.
In der Folge hatte die Polizei Duisburg Anzeige gegen einen 55-Jährigen gestellt, von dem die verbalen Entgleisungen gekommen sein sollen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg stellte die Ermittlungen in dem Fall aber nun ein.
Missverständliche Beleidigung und keine Beweise für Affenlaute
„Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst. Natürlich sind die Beteiligten emotional stark betroffen. Darum haben wir eine zweistellige Anzahl von Zeuginnen und Zeugen vernommen und alle optischen und akustischen Aufzeichnungen des Spiels ausgewertet. Die Vorwürfe haben sich jedoch nicht bestätigt“, begründete der zuständige Staatsanwalt Martin Mende den Schritt.
Unstrittig ist mittlerweile, dass der Beschuldigte folgenden Satz schrie: „Du Affe kannst eh keine Ecken schießen!“
Allerdings meinte dieser damit laut Staatsanwaltschaft nicht Opoku, sondern Florian Kleinhansl, der den Eckball ausführen sollte. Da dieser keine Anzeige wegen Beleidigung stellte, wurde das Verfahren nun eingestellt.
Die Affenlaute seien wiederum nicht auf den gesicherten Tonspuren zu hören und auch über Zeugenaussagen konnten diese nicht bestätigt werden.
Opoku hatte die Beschimpfung wie auch die Affenlaute im Spiel auf sich bezogen und hatte dies kundgetan. Die Duisburger Spieler waren schwer getroffen, weswegen sie sich nicht in der Lage sahen, das Spiel weiter zu bestreiten. Schiedsrichter Winter brach das Spiel daraufhin ab.