FIFA-Präsident Gianni Infantino hat jüngst mit seinem Auftritt vor dem Europarat in Straßburg für Befremden gesorgt, als er sein Plädoyer für eine Fußball-WM alle zwei Jahre mit der kruden Ausführung versah, dies könne Afrikaner von einer riskanten Flucht nach Europa auf dem Seeweg abhalten.
Markus Babbel fordert FIFA-Präsident Infantinos Rücktritt nach Afrika-Aussage
Infantino-Aussage? „Du musst zurücktreten“
„Wir müssen die gesamte Welt miteinbeziehen. Wir können dem Rest der Welt nicht sagen: Gebt uns euer Geld und eure Spieler - und schaut am Fernseher zu“, hatte Infantino gesagt, als er über die Vorteile seiner WM-Idee sprach.
„Wir müssen den Afrikanern Hoffnung geben, damit sie nicht mehr über das Mittelmeer kommen müssen, um vielleicht ein besseres Leben zu finden oder, wahrscheinlicher, den Tod im Meer.“
Babbel: Infantino müsste zurücktreten
Ex-Nationalspieler Markus Babbel hat sich nun im Schweizer Blick eindeutig zu dem Eidgenossen positioniert. „Der hat den Knall nicht gehört. Ich weiß nicht, was ihn da geritten hat“, sagte der frühere Innenverteidiger.
In Afrika hätten die Menschen „andere Probleme als eine Fußball-WM alle zwei Jahre. Fußball lenkt mal ab, aber er macht nicht die Welt besser.“
Babbels nüchterne Wertung der Aussagen des FIFA-Bosses: „Normalerweise – wenn es irgendwem anders passiert in der freien Wirtschaft – musst du eigentlich zurücktreten.“ Dass Infantino einen solchen Schritt selbst erwägt, ist allerdings bislang nicht abzusehen.