Yaroslav Rakitskyi ist schon jetzt eines der sportlichen Sinnbilder für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine.
Yaroslav Rakitskyi löst Vertrag bei Zenit St. Petersburg auf
Fan-Liebling löst Zenit-Vertrag auf
Der ukrainische Fußballprofi spielte seit 2019 für den russischen Top-Klub Zenit St. Petersburg und avancierte dort zum absoluten Publikumsliebling. Weil die von Russland unterstützte Separatisten schon seit 2014 Krieg in der Region um Donezk führten, galt Rakitskyi in seiner Heimat als Vaterlandsverräter.
Der Transfer des Abwehrspielers sorgte vor allem für große Empörung, weil der Abwehrspieler in der Jugendabteilung von Schachtjor Donezk ausgebildet wurde.
Der Innenverteidiger wurde nach seinem Wechsel zum Erzfeind nicht mehr in die ukrainische Nationalmannschaft berufen, obwohl er sich zu politischen Themen nicht äußerte und nur seinen Job als Fußballprofi erledigte.
Rakitskyi mit Friedensappell
Mit Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine konnte Rakitskyi aber nicht anders, als doch noch ein Zeichen für seine Heimat zu setzen. Er postete auf Instagram ein Bild mit der ukrainischen Flagge und rief zum Frieden auf: „Ich bin Ukrainer! Die Ukraine will Frieden. Stoppt den Krieg“.
Am gleiche Tag stand für Zenit das Rückspiel der Europa-League-Playoffs bei Sporting Braga auf dem Programm - und der 32-Jährige, sonst unumstrittener Stammspieler, fand sich auf der Bank wieder.
Vor dem 3:2-Heimsieg gegen Rubin Kasan am Montag wurde er dann aus dem Kader gestrichen und drei Tage später ist klar: Rakitskyi wird kein Spiel mehr für St. Petersburg bestreiten.
„Wir wünschen Jaroslaw von Herzen alles Gute“
Rakitskyi habe „aufgrund einer schwierigen familiären Situation um eine vorzeitige Vertragsauflösung gebeten“, hieß es hieß in einer Klubmitteilung.
„Der Verein und unsere Fans möchten Yaroslav Rakitskyi für seine Zeit bei uns danken und die Professionalität und Leidenschaft anerkennen, die er während seiner Zeit bei uns gezeigt hat.“ Und abschließend: „Wir wünschen Jaroslaw, seinen Freunden und seiner Familie von Herzen alles Gute.“
Schon aus den wenigen Zeilen wird der Zwiespalt erkennbar: Das Verhältnis zwischen Zenit und Rakitskyi war von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet - es konnte unter den gegebenen Umständen aber nicht mehr funktionieren.
Während der frühere Bayern-Profi Anatoliy Tymoshchuk, ebenfalls Ukrainer, noch immer als Co-Trainer des russischen Meisters fungiert, wird der einstige Fan-Liebling nun also sein Leben neu sortieren müssen.