Real Madrid hat bei der Ballon d‘Or-Gala ordentlich abgeräumt.
„Unmöglich, dass ich Ballon d‘Or gewinne“ - Courtois unzufrieden nach Titelvergabe
Courtois poltert nach Ballon-d‘Or-Wahl
Neben Karim Benzema, der den prestigeträchtigen Preis zum ersten Mal gewann, wurde mit Thibaut Courtois auch ein weiterer Star der Königlichen ausgezeichnet.
Der Keeper gewann nach einer überragenden Vorsaison nach langer Zeit auf Höchstniveau die Yashin-Trophy. Damit holte sich Courtois die langersehnte Auszeichnung als bester Torhüter der Welt und setzte sich gegen die Brasilianer Alisson und Ederson durch.
Trotz des Awards war der Belgier aber keineswegs ganz zufrieden.
Was Courtois sauer aufstieß: Bei der Abstimmung zum Goldenen Ball war er „nur“ Siebter geworden - trotz zuletzt herausragender Leistungen und drei wichtigen Titeln.
Besteht für einen Schlussmann also keine realistische Chance, sich gegen Feldspieler durchzusetzen?
„Um ehrlich zu sein: Ich halte das für unmöglich“ motzte Courtois beim spanischen Fernsehsender RTVE. „Natürlich verdient es Karim, wir sind glücklich und alle damit einverstanden. Aber nach einem Jahr, in dem du als Torwart den Champions League und die Meisterschaft gewinnst, deine Mannschaft das Champions-League-Finale dank deiner Paraden gewinnt – und dann wirst du nur Siebter?“
Der 30 Jährige fügte an: „Das hat viel zu bedeuten, dass die Stimmen nicht die Torhüter abgreifen. Man kann es verstehen, unter den zehn Besten befindet sich auch kein Verteidiger.“
Zur Erinnerung: Vor allem im Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool hatte Courtois geglänzt, verhalf Real nicht nur zum Sieg, sondern stellte zudem einen Rekord in einem Endspiel der Königsklasse auf mit neun Paraden. (NEWS: Alle Ergebnisse des Ballon d‘Or im Überblick).
Courtois: Platzierung „hat viel zu bedeuten“
„Ich hatte nach meiner Saison erwartet, unter den fünf Besten zu sein“, sagte Courtois dem Radiosender ONDA CERO. Aber „als Torwart kannst du nicht mehr tun. Den Ballon d‘Or bekommt in der Regel ein Stürmer.“
Tatsächlich konnte bisher seit Vergabe des Ballon d‘Or erst ein Torhüter den Titel für sich ergattern. Torhüterlegende Lev Yashin, bekannt als Schwarze Spinne, war im Jahr 1963 mit dem Award ausgezeichnet und gibt der Kategorie „bester Torwart“ heute seinen Namen.
Auch Manuel Neuer, der in seiner besten aktiven Zeit von Spiel zu Spiel Höchstleistungen vollbrachte und sämtliche nationale wie internationale Titel mit dem FC Bayern und der Nationalmannschaft (Weltmeister 2014) abräumte, wurde beispielsweise bei der Abstimmung im Jahr 2015 nur Dritter.