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Von Liga 1 in Liga 3 - der ungewöhnlichste Wechsel des Fußball-Winters

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Von Liga 1 in Liga 3 - der ungewöhnlichste Wechsel des Fußball-Winters

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Der besonderste Wechsel des Winters

Der spanische Mittelstürmer Lucas Pérez wechselt freiwillig von der ersten in die dritte Liga und übernimmt fast die Hälfte seiner Ablösesumme. Der 34-Jährige erfüllt sich damit einen Herzenswunsch.
Lucas Perez wechselte von der 1. in die 3. Liga
Lucas Perez wechselte von der 1. in die 3. Liga
© Imago
Franziska Wendler
Franziska Wendler

„Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.“

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Es gibt wohl kaum einen Fußballer, zu dem dieses Zitat des französischen Mathematikers und Philosophen Blaise Pascal besser passt als zu ihm: Lucas Pérez.

Der spanische Mittelstürmer hat sich zu einem Karriereschritt entschieden, den so wohl nur ganz wenige machen würden. Ein Karriereschritt, der einzig und alleine aus seinem Herzen rührt.

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Der 34-Jährige, der bislang beim spanischen Erstligisten FC Cadiz unter Vertrag stand, verlässt den La-Liga-Klub mitten in der laufenden Saison, um sich einem Drittligisten (!) anzuschließen.

Gewiss handelt es sich dabei nicht einfach nur um irgendeinen Drittligisten, nein. Es geht um Deportivo La Coruna, den Heimatklub und Herzensverein des Angreifers. Den Klub also, der einst mit Roy Makaay den FC Bayern in der Champions League schockte.

Lucas Pérez zahlt Hälfte seiner Ablösesumme

Von der ersten in die dritte Liga - dennoch eine außergewöhnliche Entscheidung, die noch außergewöhnlicher wird, wenn man auf die finanziellen Rahmenbedingungen blickt. So wird ein Teil seiner Ablöse von dem Neuzugang selbst bezahlt. Eine Million Euro wollte Cadiz haben, 493.000 Euro davon zahlt Pérez aus eigener Tasche.

Warum aber wechselt ein Fußballer freiwillig zu einem um zwei Ligen schlechter klassifizierten Team und nimmt sogar finanzielle Unwägbarkeiten in Kauf?

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Für den 34-Jährigen war schon seit Anbeginn seiner Karriere klar, dass Deportivo La Coruna sein absoluter Traumklub ist. Pérez wurde in A Coruna geboren, wuchs im Westen der Stadt in Monelos auf.

La Coruna als absoluter Traumklub

Doch in seiner Karriere dauerte es lange, ehe sich für ihn der Traum von einem Engagement bei seinem Heimatverein erfüllte. So stand der Angreifer unter anderem bei Rayo Vallecano, Dynamo Kiew und PAOK Saloniki unter Vertrag, ehe er 2014 erstmals sein geliebtes Trikot überstreifen durfte.

Bis 2016 war ihm ein Vertrag bei La Coruna vergönnt, 2017/18 wurde er zudem ein weiteres Mal an den spanischen Klub ausgeliehen. Seitdem geht es munter von einem Verein zum nächsten. West Ham, Alaves, Elche - so manchen Klub kann er inzwischen in seiner Vita aufzählen.

Vor einem Jahr, im Januar 2022, schloss sich Pérez schließlich dem FC Cadiz an. Und schnell entwickelte sich bei dem 34-Jährigen ein Traum. Erst wollte er seinem Verein mit seinen Toren den Klassenerhalt sichern, dann La Coruna in den Playoffs von der dritten in die zweite Liga schießen.

Cadiz gewährt Wechsel zu Deportivo

Geklappt hat der Plan aber nur zur Hälfte. Mit Cadiz blieb der Stürmer in der besten spanischen Liga, dabei schoss er unter anderem das einzige Tor beim 1:0-Sieg gegen den großen FC Barcelona. Bei der Playoff-Teilnahme von Deportivo musste er allerdings von der Tribüne aus zuschauen. Mit 30.000 anderen Fans fieberte er dem Aufstieg des populärsten Drittligisten entgegen – und wurde bitter enttäuscht. Nach einer 1:2-Pleite gegen Albacete weinte der Sportler bittere Tränen.

An seinem Wunsch, in die Heimat zurückzukehren, änderte dies jedoch nichts. Und so machte er in Gesprächen mit den Vereinsbossen deutlich, Cadiz trotz der Erfolge in Richtung Liga drei verlassen zu wollen.

Bei den Fans kam dies weniger gut an. Sind Spieler, die in den Augen der Anhänger einen Abgang vom jeweiligen Klub forcieren wollen, ja ohnehin eher wenig beliebt.

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Pérez wollte davon jedoch nichts wissen. „Ich habe nichts erzwungen. Ich habe einfach nur ehrlich gesagt, was ich will“, so der Fußballer. Zum Jahreswechsel willigte der La-Liga-Klub schließlich ein, erfüllte seinem besten Torschützen seinen Herzenswunsch.

Steigt Pérez mit La Coruna auf?

Und der 34-Jährige verabschiedete sich so, wie es sich für einen Stürmer gehört. Nur einen Tag vor seinem Wechsel absolvierte er für Cadiz sein letztes Spiel - und erzielte ein Abschiedstor.

Nun ist er zurück bei Deportivo. An dem Ort, an dem seine Familie lebt, an dem er aufgewachsen ist und für den sein Herz schlägt. „Die Leute reden davon, dass ich in der dritten Liga spielen werde, aber so sehe ich das nicht. Ich sehe es so, dass ich bei Deportivo spielen werde“, wurde er bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz, bei der sich auch die anwesenden Journalisten sichtlich über den Neuzugang freuten, emotional.

Für Lucas Pérez beginnt nun ein neues Kapitel - mit Aussicht auf Erfolg. So steht Deportivo aktuell auf Rang vier der Tabelle, was zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen würde.

Während er mit seinem Ex-Klub zeitgleich gegen den FC Valencia hätte antreten können, ging es mit La Coruna am Sonntag in Liga drei gegen Unionistas CF. La Coruna gewann mit 4:0 und Lucas Pérez erzielte bei seiner Rückkehr in das heimische Estadio Riazor direkt einen Doppelpack - schöner hätte er sich es sicherlich nicht vorstellen können.