Die Super League hat nicht nur bei den Fans einst für einen Sturm der Empörung gesorgt. Auch an der Spitze des Weltfußballs bebte es gewaltig.
"Wie Vampire in der Nacht": Krasse Enthüllungen zur Super League
Krasse Enthüllungen zur Super League
Nun wird eine neue Dokumentation zu der zwischenzeitlich geplatzten Eliteliga veröffentlicht. In „Super League: The War for Football“, kommt unter anderem UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zu Wort.
Seine Worte machen deutlich, warum im Titel der Doku-Reihe von Apple TV+ von Krieg die Rede ist. „Wie Vampire kamen sie mitten in der Nacht raus. Das war das erste Mal, dass ich wusste, welche Teams dabei sind“, erzählte der UEFA-Boss unter anderem - das berichtet die Bild-Zeitung, die die Doku vorab schon gesehen hat.
Ceferin sagte weiter zur plötzlichen Gründung der Super League: „Natürlich war ich enttäuscht. Erbärmlich! Damit haben sie dem Fußball ins Gesicht gespuckt.“ Ein Dutzend europäischer Topteams hatte sich ursprünglich im April 2021 zusammen getan, mittlerweile gelten nur der FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin noch als Verfechter der Idee.
Infantino, heimlicher Unterstützer der Super League?
Besonders bitter für Ceferin: Mit Juve hatte er wohl nicht gerechnet, weil mit Andrea Agnelli damals dort noch ein guter Freund das Sagen hatte. Heute sagt er über den ehemaligen Kumpel: „Eine Schlange! Ich habe nie eine Person gesehen, die so viel lügt. Ich war blind, weil er mein Freund war. Mir wurde klar, dass das ein Verrat war. Ich habe die Person aus meinem Leben gelöscht.“
Doch damit nicht genug. Die Dokumentation zeichnet auch nach, welche Rolle FIFA-Boss Gianni Infantino rund um die Gründung der Super League gespielt haben soll. Dessen Name - beziehungsweise das Synonym W01 - soll in diversen Dokumenten rund um das Megaprojekt aufgetaucht sein.
So wird behauptet, dass Infantino den Gründern der Super League seine Unterstützung versprochen hatte, wenn sie im Gegenzug sein eigenes Projekt, die Klub-WM, finanziell fördern und auch daran teilnehmen würden. In der Doku wird behauptet: Dies sei als Gegenschlag gegen Ceferin geschehen, weil sich der UEFA-Boss zuvor gegen Infantinos Pläne, die WM alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, gestellt hatte.
„Wir alle wussten, dass Infantino Ceferin killen wollte“
Aus Spanien werden dazu zwei Protagonisten zitiert. Barcelonas Vereinspräsident Joan Laporta: „Infantino war offener für Gespräche als die UEFA.“ Und, deutlich brisanter: Javier Tebas, Boss von Spaniens LaLiga. (Verlassen Real und Barca jetzt LaLiga?)
„Ich habe mit Klubs gesprochen, die mitmachten, mit einigen wirklichen starken Teams“, sagte dieser: „Demnach haben die Klubs für ihre Unterstützung folgendes gefordert: Ihr unterstützt uns mit der Super League und wir spielen dafür in eurer Klub-WM - und killen damit die Champions League! Und wir alle wussten, dass Infantino Ceferin killen wollte - politisch ausgedrückt.“
Übrigens: Der FC Bayern kommt in der Doku auch vor. Der deutsche Rekordmeister hatte sich damals nicht an der Super League beteiligt. „Wir wussten, dass Bayern eingeladen wurde zu dieser elitären Sache“, sagte Ceferin dazu.
Diese Rolle spielte Bayern bei Super-League-Gründung
Mit Dr. Michael Gerlinger wird auch ein Vertreter der Münchner zitiert. Der „Direktor Recht“ bezog dabei zu einer angeblichen Deadline der Super League an die Bayern Stellung: „Man sollte davon ausgehen, dass sie ein Team wie Bayern München in der Super League dabei haben wollen. Diese angebliche Deadline für uns, beizutreten, haben wir nie bekommen. Es wirkt für uns, als ob sie uns unter Druck setzen wollten, um dabei zu sein.“
Ceferin meinte dazu: „Juve und Real sind umher gerannt, um Klubs zu finden, die mitmachen! Sie wussten nicht, wie lange sie Zeit haben für die Schlacht. Bayern und PSG waren eingeladen, dabei zu sein. Haben sich aber geweigert! Ich sagte ihnen: Ihr seid auf der richtigen Seite der Geschichte.“