Freiburg-Trainer Christian Streich freut sich sehr über das Hammer-Los Juventus Turin im Achtelfinale der Europa League, was er in einer bemerkenswert launischen und über 40 Minuten langen Pressekonferenz unterstrich.
Bemerkenswerter Streich-Auftritt! Freiburg-Trainer mit launischer PK über Juve-Los in der Europa League
Ein bemerkenswerter Streich-Auftritt
„Das ist sicherlich ein Höhepunkt für unseren Verein. Wir freuen uns, dass wir gegen sie spielen, das Stadion wird voll sein. Es wird ein tolles Ereignis“, sagte Streich vor der Bundesligapartie gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr).
Dabei erzählt der SC-Coach, dass er den Namen des Gegners von einem Fan erfahren habe. „Ich war auf dem Trainingsplatz. Es waren viele Kinder da, die Autogramme holen, weil gerade Ferien sind. Da habe ich es mitgekriegt.“
Beim Namen Juventus kommt Streich regelrecht ins Schwärmen: „Wir Alte haben diese Juve-Namen mit der Muttermilch aufgesogen, weil wo wir Alte auf die Welt gekommen sind, gab es diese unfassbare Legenden-Spiele mit den ganzen Turin-Spielern, wo wir immer davongehört haben.“
Er fährt fort: „Wer in diesem Verein alles gespielt hat! Buffon, Boniek, was weiß ich.“ Über seinen Trainer-Kollegen Massimiliano Allegri sagte er: „Herrn Allegri kenne ich von 150 Spielen am Fernseher. Ich freue mich, ihm die Hand zu geben.“
Streich: „Wenn ich Juventus Turin höre ...“
Und dennoch hätten die Breisgauer eine realistische Chance, glaubt der Freiburger Trainer.
„Wenn ich Juventus Turin höre...da muss dann alles zusammen kommen, wenn du da eine Chance haben willst“, erzählt Streich auf SPORT1-Nachfrage. „Beim Kicken gibt‘s aber immer Chancen, im Gegensatz zu anderen Sportarten. Wenn die vermeintlich unterlegene Mannschaft einen guten Tag hat und die vermeintlich überlegene nicht. Du kannst dir nie sicher sein, dass der Favorit gewinnt. Wenn es ein Spiel wäre, wäre es noch besser für uns. Von dem her: wir haben eine Chance.“
Das Hinspiel steigt am 9. März in Turin, eine Woche später empfangen die Breisgauer das Starensemble um Weltmeister Angel Di Maria im Schwarzwald. (Auslosung: Kracher für für Freiburg)
Apropos Di Maria. Streich wies die Journalisten auch besonders auf diesen Juve-Star hin: „Falls es jemand nicht weiß - da spielt zum Beispiel Angel Di Maria - der hat gerade drei Tore gegen Nantes geschossen.“
Streich: „Was? Nur 2000 Karten? Wir bräuchten 10.000″
Der 57-Jährige ist davon überzeugt, dass sich Tausende Freiburg-Fans auf den Weg nach Turin machen werden.
„Weit ist es nicht für unsere Fans. Ich kann mir vorstellen, dass sich da ein paar auf den Weg machen. Dann noch zwei, drei Tage Urlaub dranhängen. Es gibt Schlimmeres, als im Piemont ein paar Tage zu verbringen. Ich kann da aus meiner Erfahrung sprechen, auch wenn ich in der Stadt Turin selbst noch nie war“, sagte Streich.
Erstaunt ist Streich, ale er vom Pressesprecher erfährt, dass das Freiburger Kartenkontingent für die Auswärtspartie auf 2000 Tickets beschränkt ist. „Was? Nur 2000 Karten? Wir bräuchten 10.000!“
Lediglich beim Stadionnamen kam Streich ins Straucheln. Als er darauf hingewiesen wird, dass dieses Stadion jetzt „Allianz Stadium“ heißt, reagiert Streich irritiert: „Wie heißt das? Allianz? In Turin?“ und fügte ein sarkastisches „Super. Toll. Tolle Namen“ an.
Freiburg-Kapitän Günter fällt aus
Da Streich sehr lautstark war, wird er darauf hingewiesen, dass er etwas zu nah am Mikrofon wäre. Streich: „Ich bin zu nah dran? Ich denke immer, die hören mich nicht. Warum ist es dann so nah? Wie soll ich mich hinhocken?“
Für den SC steht am Wochenende aber zunächst das wegweisende Duell mit der Werkself auf dem Programm, Kapitän Christian Günter wird den Freiburgern wegen der fünften Gelben Karte fehlen.
„Leverkusen ist von der Besetzung eines der besten Teams Deutschlands. Wir müssen viel arbeiten und mit Selbstvertrauen hineingehen“, sagte Streich: „Dann haben wir eine Chance.“