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Ex-Bayern-Spieler Michael Rummenigge: Hansi Flick sollte bei DFB-Aufgebot "einen Schlussstrich ziehen“

Flick? „Sollte Schlussstrich ziehen“

Michael Rummenigge kann mit der Kritik an Hansi Flicks Kader für die DFB-Testspiele nichts anfangen. Der einstige Bayern-Spieler würde sogar noch radikaler zu Werke gehen.
Hansi Flick und das gesamte DFB-Team wollen einen Umbruch schaffen und vor der Heim-EM die Fans wieder begeistern.
Michael Rummenigge kann mit der Kritik an Hansi Flicks Kader für die DFB-Testspiele nichts anfangen. Der einstige Bayern-Spieler würde sogar noch radikaler zu Werke gehen.

Die Verwunderung war groß, als Bundestrainer Hansi Flick seinen Kader für die ersten beiden Länderspiele nach dem Desaster bei der WM 2022 in Katar bekannt gab.

Kein Thomas Müller, kein Ilkay Gündogan und auch kein Marco Reus – Flick verzichtet auf jede Menge Erfahrung, dafür sollen es zahlreiche Neulinge in den Testspielen am Samstag gegen Peru und am Dienstag gegen Belgien richten. Gegen Peru debütierte schon der erste von ihnen von Beginn an: Marius Wolf.

Der Bundestrainer treibt mit aller Macht einen Neuaufbau voran – ganz nach dem Geschmack von Michael Rummenigge. „Man sollte Flick vertrauen und ihm das Recht zugestehen, auf Spieler zu setzen, von denen er glaubt, dass sie ihm helfen können“, erklärte Rummenigge in seiner Kolumne für das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Flick „sollte einen Schlussstrich ziehen“

Der frühere Bayern-Spieler würde sogar noch radikaler zu Werke gehen: „Noch immer gibt es eine Art Schattenkabinett von Spielern wie Thomas Müller, Ilkay Gündogan oder Marco Reus, die zwar dieses Mal nicht dabei sind, bei denen sich Flick aber immer noch eine Hintertür offenhält. Er sollte diese schließen.“

Diese Spieler würden zwar „auch in ihrem fortgeschrittenen Fußballeralter immer noch große Qualitäten“ besitzen, „aber irgendwann muss man ohne Wenn und Aber nach vorn schauen. Flick sollte mutig sein, einen Schlussstrich ziehen und ein Zeichen setzen. Auch wenn es schwierig und holprig wird. Die altgedienten Spieler können die Probleme der DFB-Auswahl schließlich nicht mehr langfristig lösen.“

Beim derzeit verletzten Kapitän Manuel Neuer (36) würde Rummenigge dagegen eine Ausnahme machen. „Aufgrund seiner Verletzung gehört der Bayern-Torhüter derzeit ja auch irgendwie zu dem genannten Schattenkabinett, bei ihm würde ich die Lage aber anders bewerten“, betonte der 59-Jährige. „Sollte er nach seiner Genesung wieder zu alter Form finden, wäre er der beste Torhüter der Welt. Auf so jemanden darf Flick nicht verzichten.“

Rummenigge kann Kritik nicht nachvollziehen

Grundsätzlich ist Rummenigge froh, nicht in der Haut von Flick zu stecken: „Ich beneide Hansi Flick nicht um seinen Job. Der Bundestrainer soll für die Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen und kann dabei nur auf begrenzte Ressourcen zurückgreifen.“

Natürlich gebe es „in Deutschland einige herausragende Talente und zukünftige Schlüsselspieler wie den nun leider verletzten Jamal Musiala oder Florian Wirtz - in der Breite fehlt es aber leider an Kickern auf Weltklasseniveau. Flick kann sich sein Personal nun mal nicht backen und muss aus den überschaubaren Auswahlmöglichkeiten das Beste machen.“

Deshalb gelte es laut Rummenigge festzuhalten: „Die Kritik an seinem Kader für die anstehenden Länderspiele gegen Peru und Belgien kann ich nicht nachvollziehen.“