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U17-WM: Spaniens Presse wettert über Deutschland-Coup!

Deutschland weiter - Spanien meckert

Die deutsche U17-Nationalmannschaft ringt überlegene Spanier nieder. Doch das entscheidende Tor zum Halbfinal-Einzug wirft Fragen auf - die spanische Presse reagiert.
U17-WM: BVB-Juwel Paris Brunner erklärt die Sensation gegen Spanien
Die deutsche U17-Nationalmannschaft ringt überlegene Spanier nieder. Doch das entscheidende Tor zum Halbfinal-Einzug wirft Fragen auf - die spanische Presse reagiert.

Im Prinzip waren die spielstarken Spanier hoch überlegen - 22:5 Abschlüsse und 76 Prozent Ballbesitz sprechen eine deutliche Sprache. Und trotzdem scheiterte das Team von José Lana im Viertelfinale der U-17-Weltmeisterschaft an einer leidenschaftlich kämpfenden DFB-Auswahl (0:1). Paris Brunner schoss Deutschland am Freitag in Jakarta mit einem verwandelten Foulelfmeter zum überraschenden Sieg.

So lautete die Geschichte der Partie: Aus der drückenden Überlegenheit schaffte es die spanische Mannschaft nicht, eine Führung zu kreieren und wurde dafür eiskalt bestraft. So gingen die Pressestimmen auf der iberischen Halbinsel allesamt in die gleiche Richtung. „La Rojita war besser und hätte viel mehr verdient gehabt“, urteilte die as. Laut der Marca flogen die Spanier gegen „ein sehr unterlegenes Deutschland“ raus. „Deutschland ist unverdient im Halbfinale, aber so ist Fußball“, schrieb das Blatt.

Zudem erhitzte ein bedeutsamer Aspekt die Gemüter. Spanien habe sich wegen eines „mehr als zweifelhaften Elfmeters“ aus dem Turnier verabschiedet und den Traum vom ersten Titel bei einer U17-WM begraben müssen, befand die Marca. „Ein umstrittener Elfer entschied das Spiel“, meinte auch die Mundo Deportivo und fügte hinzu: „Deutschland erzielt das einzige Tor nach einer Aktion, die viele Zweifel aufkommen lässt.“

DFB-Coach Wück: „Unheimlich schweres Spiel“

In der Tat lieferte der entscheidende Treffer des Tages reichlich Diskussionsstoff. Nach einem Diagonalball von Bilal Yalcinkaya suchte Siegtorschütze Brunner links im Sechzehner den Zweikampf mit dem spanischen Rechtsverteidiger Hector Fort (62.). Dabei schlug der Dortmunder einen Haken, ging wohl bewusst auf den Kontakt, den es auch gab und nahm diesen dankend an.

Dass das Spiel auf Messers Schneide stand, war selbst DFB-Coach Christian Wück bewusst. „Es war natürlich ein unheimlich schweres Spiel“, sagte der 50-Jährige nach der Partie gegenüber FIFA+. Zwar habe Deutschland dem Gegner häufig den „Spielfluss genommen“. Dennoch waren die Spanier deutlich näher an der Führung, „daher waren wir in der ersten Halbzeit natürlich glücklich, dass es noch 0:0 stand“.

Während der Pause habe Wück zu seinen Spielern gesagt, dass „wir uns auf irgendeine Standardsituation verlassen können und wir, wenn wir hinten zu null spielen und weiterhin so aufopferungsvoll kämpfen, das Spiel gewinnen werden“. Letztlich lobte Wück die gezeigten Tugenden: „Ich bin so dermaßen stolz auf die Jungs, dass sie gegen so eine Mannschaft, die besser war als wir, trotzdem gewonnen hat.“ Am Dienstag bestreitet das deutsche U17-Team das WM-Halbfinale.