Die Nachricht von Andi Brehmes Tod schockte die Fußball-Welt am Dienstag. In Erinnerung bleiben viele Momente fußballerischer Klasse - doch vor allem jener entscheidende Strafstoß am 8. Juli 1990 in Rom.
Warum Brehme den Weltmeister-Elfer schoss - und nicht Matthäus
Die Geschichte des Weltmeister-Elfers
Damals trat Brehme in der 85. Minute zum Punkt und schob den Ball - unerreichbar für Elfer-Killer Sergio Goycochea - links unten ins Tor. Das Ergebnis: Deutschland schlug Argentinien mit 1:0 und krönte sich zum dritten Mal in der Geschichte zum Weltmeister.
„Ich weiß um die Schwere seiner Aufgabe, die er übernommen hat“, sagt Olaf Thon - ebenfalls Teil der Weltmeister-Mannschaft von 1990 - bei SPORT1.
Darum wollte Matthäus nicht schießen
Was zunächst und auch später für Verwunderung sorgte: Der eigentliche erste Schütze, nämlich Kapitän Lothar Matthäus, war nicht zum Strafstoß angetreten. Auch nicht Stürmer Rudi Völler, der als zweiter Schütze vorgesehen war.
„Wir hatten drei Schützen vereinbart: Lothar Matthäus, Rudi Völler und mich. Rudi ist gefoult worden und der Gefoulte schießt nicht. Lothar hat mir signalisiert, ich solle zum Punkt gehen. Er hat ein paar Schritte zurück gemacht, da war mir schnell klar, was das bedeutete“, erklärte Brehme 2020 beim Sportbuzzer.
Doch warum wollte Matthäus nicht schießen? Der Rekordnationalspieler begründete seine Entscheidung mit dem falschen Schuhwerk an jenem Abend.
So habe er sein erstes Paar in der Pause wechseln müssen - ohne Aussicht auf adäquaten Ersatz. Stattdessen bekam Matthäus ein Modell, das ihm „eine halbe Nummer zu groß“ gewesen sei und er „nie getragen“ habe.
Thon: Sind Brehme „alle recht dankbar“
„Beim Elfmeterpfiff wusste ich sofort: Ich schieße nicht, weil ich mich nicht sicher gefühlt habe. [...] Es war eine kluge Entscheidung, Andreas Brehme schießen zu lassen“, erzählte Matthäus vor einigen Jahren.
Der Kapitän habe „das einzig Richtige getan, indem er sich nicht sicher war: das seinem Freund Andi zu überlassen. Und das war ein mentaler Druck und wir sind ihm alle recht dankbar“, erinnert sich auch Thon bei SPORT1.