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Absturz von Sinan Kurt: "Was glaubt er, wer er ist?"

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Absturz von Sinan Kurt: "Was glaubt er, wer er ist?"

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Klubchef rechnet mit Sinan Kurt ab

Sinan Kurt befindet sich mal wieder an einem Tiefpunkt seiner Karriere. Selbst für die vierte türkischen Liga reicht es zuletzt nicht. Klub-Boss Süleyman Han rechnet mit dem ehemaligen Bayern-Profi ab.
Sinan Kurt galt als eines der größten Deutschen Talente der letzten Jahre, wechselte mit 18 Jahren zum FC Bayern, doch ist dann komplett abgestürzt. Das macht er heute.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Borussia Mönchengladbach, FC Bayern München, Hertha BSC, WSG Wattens, SV Straelen, FC Nitra und zuletzt Karaman FK. Diese Vereine stehen in der Vita von Sinan Kurt und zeigen den Karriereabsturz eines der größten Talente des deutschen Fußballs.

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2014 wechselte er für drei Millionen Euro von Mönchengladbach zum FC Bayern. Heute ist er wieder einmal vereinslos. Zuletzt kickte Kurt, mittlerweile 27 Jahre alt, in der vierten türkischen Liga. Doch auch dort scheiterte der Flügelflitzer. Dabei hatte Kurt das Kapitel bei Karaman erst im November 2022 begonnen.

Karaman-Boss rechnet mit Kurt ab

Der Präsident des türkischen Klubs hatte nach eigenen Aussagen bis zuletzt an das einstige Talent geglaubt, doch nun rechnet er gnadenlos mit Kurt ab.

„Sinan hat sich nicht weiterentwickelt. Er hatte deutliches Übergewicht, nachdem wir ihn nach Deutschland geschickt haben. Wir haben ihm sogar einen persönlichen Trainer besorgt. Als er dann zurückkam, konnte er sich einfach nicht durchsetzen“, sagt Süleyman Han im Gespräch mit SPORT1.

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„Ich wollte, dass Sinan Spielpraxis bekommt und hatte vor, ihn an einen Verein in der dritten türkischen Liga auszuleihen, aber er war dagegen. Wir kämpften gegen den Abstieg und Sinan wäre ein Risiko gewesen. Ich habe alles für den Jungen getan“, unterstreicht Han.

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Anderthalb Jahre lang war Kurt bei Karaman angestellt. „Ich wollte, dass er wieder auf die Beine kommt. Er hätte es schaffen können, aber dazu hätte er seine Einstellung ändern müssen“, betont Han.

Ein Freund des 54-Jährigen wollte Kurt in die türkische Regionalliga holen, „aber das hätte bedeutet, dass Sinan keinen Profivertrag mehr gehabt hätte. Auch das lehnte er ab.“

Han: „Sinan lernt nicht aus seinen Fehlern“

Der Vereinsboss zieht ein klares Fazit: „Sinan Kurt lernt nicht aus seinen Fehlern. Er fuhr zu seiner Mutter, die in Alanya wohnt. Seine Karriere ist Stück für Stück mehr zerbrochen. Was glaubt er, wer er ist?“

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SPORT1 konfrontierte Kurts Agentur mit Hans Aussagen am Dienstagvormittag. Eine für Mittwoch angekündigte Antwort blieb bisher aus.

Sinan Kurt in seiner Zeit als Bayern-Profi
Sinan Kurt in seiner Zeit als Bayern-Profi

Den ersten Streit um Kurt hatte es bereits zu seiner Teenager-Zeit gegeben. Als er 2014 noch in Mönchengladbach spielte und mit Marco Reus verglichen wurde, war er nicht ganz unschuldig an einem Transferstreit, der damals zwischen Gladbach und Bayern entbrannte.

Am Ende warf ihm Gladbachs damaliger Manager Max Eberl mangelnde Loyalität vor. Fortan sollte er diesem Image nie wirklich entkommen. „Ich habe nur gesagt, dass ich zu einem neuen Verein wechseln möchte. Und dann hatte ich diesen Rucksack auf“, erzählte Kurt damals dem Spiegel: „Das war schon brutal, ich war ja noch ein junger Mensch.“

Für Klub-Boss war Kurt wie ein Sohn

Der damals 18-Jährige bekam seinen Wechsel durchgedrückt, aber während seiner Zeit bei den Bayern wurde er nie glücklich, zumindest nicht auf dem Platz. Ähnlich erging es ihm in seinen weiteren Stationen - und auch auch zuletzt in Karaman.

„Ich bin sehr enttäuscht von Sinan“, sagt Han. „Wir haben uns so um ihn gekümmert, es hat ihm an nichts gefehlt. Ich habe ihn behandelt wie meinen eigenen Sohn.“ Der Karaman-Boss hatte Kurt sogar dem Berliner AK, bei dem Hans Bruder 20 Jahre lang die Geschicke leitete, angeboten, „aber sie wollten ihn nicht“.

Wie geht es für Kurt weiter? Han beschäftigt der erneute Absturz des einstigen Talents sehr.

Was wird aus Kurt?

„Ich hatte wirklich gehofft, dass er es noch einmal schafft. Er hätte sich nur etwas mehr bemühen müssen. Sinan muss zur Besinnung kommen. Eine wirklich traurige Geschichte“, bilanziert Han.

Die schon vor etlichen Jahren begann, auch weil Kurt das Profileben in vollen Zügen genoss. Sein Image litt, auch weil er fußballerisch kaum mehr für Schlagzeilen sorgte.

Heute hofft Kurt auf den x-ten Neustart.