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Eklat in der Türkei: "Ein Kapitel der Schande"

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Eklat in der Türkei: "Ein Kapitel der Schande"

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„Schande für ganz Europa”

In der Türkei endet das Supercup-Endspiel zwischen Fenerbahce und Galatasaray nach einer Minute mit einer Farce. Nach diesem denkwürdigen Finale kommen kritische Stimmen auf.
Fenerbahçe hat im türkischen Super Cup seine U19 gegen Galatasaray aufgestellt und das Spielfeld nach der ersten Minute verlassen. Der Präsident fordert einen Neustart im türkischen Fußball.
SPORT1
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von SPORT1

Es war ein skurriles Schauspiel, das sich auf dem Rasen des Stadions in Sanliurfa abspielte. Nach einer Minute und einem schnellen Tor war das Supercup-Endspiel in der Türkei zwischen Fenerbahce und Galatasaray Istanbul schon wieder vorbei.

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Aus Protest gegen den türkischen Fußballverband TFF verließen die Spieler von Fenerbahce, das sowieso nur eine U19-Mannschaft aufliefen ließ, den Rasen. Zuvor hatte der Argentinier Mauro Icardi das 1:0 für Galatasaray erzielt. Das Spiel in Sanliurfa wurde daraufhin abgebrochen und zugunsten von Feners Gegner gewertet.

Während die Fener-Spieler nicht auf die Pfiffe des Schiedsrichters, der die Akteure zum Weitermachen bewegen wollte, reagierten, klatschte Torschütze Icardi höhnisch Beifall in Richtung der gegnerischen Bank.

Schwelender Konflikt

Ursache für das „Kapitel der Schande für den türkischen Fußball“, wie Spor Arena die Geschehnisse betitelte, ist eine Fehde zwischen Fenerbahce und dem türkischen Verband.

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Eigentlich hätte das Finale schon Ende Dezember in Saudi-Arabien stattfinden sollen, doch der Verband terminierte die Partie neu, weil beide Teams sich weigerten anzutreten - zum Leidwesen Feners, das am Donnerstag in der Conference League das Viertelfinale gegen Olympiakos Piräus bestreitet.

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Doch nicht nur die in den Augen von Fenerbahce unglückliche Terminierung ist der Grund für den Abbruch. Mitte März hatten Fans von Trabzonspor nach der 2:3-Niederlage gegen Fener den Innenraum gestürmt und Spieler und Gegner des Rekordmeisters attackiert. Die Strafen, die Trabzonspor daraufhin erhielt, fielen nach Ansicht der Verantwortlichen von Fenerbahce zu gering aus. Damals hatte Fener sogar einen Austritt aus der Liga angedroht.

Rebellion von Fener

Grund für einen möglichen Austritt aus der Liga seien aber nicht nur diese Ausschreitungen, sondern eine Reihe anderer misslicher Zustände in der Liga, die man seit langer Zeit geduldig ertrage, sagte Vereinspräsident Ali Koc zuletzt. Nach dem Skandalspiel ließ er in einem Statement verlauten: „Unsere Rebellion heute, unsere Haltung im Super Cup bezieht sich nicht nur auf das Datum des Spiels oder auf das, was im letzten Auswärtsspiel passiert ist“, setzte Koc zu seiner Erklärung an. Man habe im Sinne der „Prinzipien und Werte“ des Vereins gehandelt und weil sich dieser „gegen die erlittenen Ungerechtigkeiten auflehnen will“.

Fenerbahces Vizepräsident Erol Bilecik hatte das Unheil angekündigt:. „Unsere erste Mannschaft wird nicht nach Sanliurfa fahren und das Spiel wird nicht 90 Minuten lang dauern“, sagte er. Die U19-Spieler würden die Begegnung als „große Chance“ sehen, die Fenerbahce-Fans sollten aber „keine Reise planen“.

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„Saison in Trümmern“

Nach Einschätzung von Spor Arena liegt die Saison nun „in Trümmern“. Auch die internationale Presse lässt kein gutes Haar an dem Eklat. „Fenerbahçe machte die Drohung wahr. Der Verein zog sich aus dem Finale zurück, nachdem er die Jugendmannschaft eingesetzt hatte“, schrieb die niederländische Zeitung AD.

Der türkische Journalist Süleyman Rodop äußerte sich wie folgt: „Fenerbahçe lief Galatasaray davon. Sie wollten sich zurückziehen, als das Spiel 0:0 stand, aber es gibt göttliche Gerechtigkeit. Icardi traf nach 50 Sekunden. Fenerbahçe wurde zu einer Schande für ganz Europa.“

Oder wie die türkische Sabah schrieb: „Es war eine schwarze Nacht.“