Der langjährige Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat sich bei den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum des FC Bayern mit deutlichen Worten für eine Deckelung der Gehälter im Profifußball stark gemacht.
"Kann so nicht weitergehen": Rummenigge mit klarem Appell
Rummenigge kritisiert Jagd nach Geld
„Ich habe am Mittag mit Gianni Infantino (FIFA-Präsident, Anm. d. Red.) darüber gesprochen, ob es eine Chance gibt, dass die FIFA da mitmacht. Ich glaube, wir brauchen die FIFA an oberster Stelle, um eine Lösung zu finden“, sagte Rummenigge auf SPORT1-Nachfrage.
Am Ende müssen laut Rummenigge aber alle Stakeholder an einem Tisch sitzen, um diesen Plan zu realisieren: „Die Spielergewerkschaft, wir brauchen auch die Berater, die Ligen und die Verbände dazu. Dann kann man einfach versuchen - in ohne Fragen schwierigen Diskussionen – eine Lösung zu finden, weil so kann es nicht weitergehen.“
Rummenigge führte aus, dass das Bayern-Management „und alle Managements weltweit jeden Tag nur noch ins Büro auf die Jagd nach Geld gehen, um Spieler und Berater zufriedenzustellen.“ Für ihn kann dies „nicht die Zukunft des Fußballs sein“.
Mit einem Grinsen fügte er auf Nachfrage hinzu, dass er von Infantino keine Klagen auf sein Anliegen erhalten habe.
Rummenigge: „Fahren alle auf eine Wand zu“
Bereits vor wenigen Woche hatte Rummenigge in der Sport Bild zu dem Thema deutliche Worte gefunden: „Die ganzen Vertragsverhandlungen, die ich bei uns miterlebe, gehen immer nur in eine Richtung: immer höher, immer weiter, immer schneller. Irgendwo muss das viele Geld aber herkommen.“
Rummenigge malte sogar ein düsteres Szenario, sollte es kein Umdenken geben:
„Wenn das so weitergeht, wird der Fußball die einzige Industrie auf der Welt sein, die keinen Profit mehr macht, sondern nur noch Verluste produziert“, sagte der einstige Bayern-Boss: „Wir fahren alle auf eine Wand zu - und keiner ist bereit, vom Gas zu gehen.“
Gehaltsobergrenze im Fußball öfter Thema
Eine Gehaltsobergrenze im Fußball wird bereits seit Jahren diskutiert, zuletzt hatte sich auch Geschäftsführer Klaus Filbry vom SV Werder Bremen für die Idee stark gemacht.
„Das wäre ein Mittel, um den Wahnsinn einzugrenzen, der bezüglich der Gehälter passiert“, sagte er: „Aus meiner Sicht ein wichtiger Baustein, um Wettbewerbsintegrität wieder herzustellen.“