Nach den zuletzt schwachen Auftritten, die von der peinlichen 1:3-Pleite im Testspiel gegen Senegal gekrönt wurden, steht Englands Nationaltrainer Thomas Tuchel bereits gehörig in der Kritik.
"Überbewerteter Söldner": Journalist schießt gegen Tuchel
Journalist schießt heftig gegen Tuchel
Vor allem die Presse lässt kaum ein gutes Haar an Tuchel, besonders deutlich wurde nun der Daily-Mail-Journalist Jeff Powell, der bereits 13 Weltmeisterschaften in seiner Tätigkeit begleitet hat, in seiner jüngsten Kolumne.
Diese trägt die Überschrift „Thomas Tuchel ist nur ein weiterer gescheiterter, überbewerteter Söldner ... er muss endlich gehen!“
Englischer Journalist wünscht sich Tuchel-Aus
In Powells Kolumne heißt es konkret: „Die Gläubigen brauchten etwas länger, um die Torheit von Englands früheren kostspieligen Experimenten mit überbewerteten ausländischen Söldnern zu begreifen, aber sie ahnen bereits, dass dieser Deutsche den gleichen Weg einschlagen wird wie Schwedens Sven-Göran Eriksson und Italiens Fabio Capello. Nämlich keinen, wenn es darum geht, Englands ersten Triumph seit 1966 zu erreichen.“
Weiter wirft er die Frage auf, ob – falls es noch länger so weitergeht - der englische Fußballverband seine Verluste eindämmen und einen anderen, inspirierenden Coach finden muss, der im nächsten Sommer die WM macht? Seine Antwort auf die Frage lautet: „Ja, bereits jetzt.“
Laut Powell würde man Tuchel damit einen Gefallen tun. Dessen Ausbruch nach dem Senegal-Spiel gegen Jude Bellingham hätte danach geklungen, als ob Tuchel eine frühzeitige Entlastung von dem Stress begrüßen würde. Dieser Stress sei mit seinem Versuch verbunden, Energie, Ehrgeiz und Enthusiasmus in diesen Haufen von Fußballern zu bringen.
Diese Aufgabe werde „durch das offensichtliche Fehlen jeglicher Art von Strategie und Organisation für diese marode Mannschaft nicht leichter“.
Tuchel ein „zögerlicher englischer Bräutigam“
Tuchel sei als neuer Nationaltrainer mit einer Reihe von Erfolgen und Auszeichnungen für sein angeblich visionäres Coaching aufgetaucht: „Bei näherer Betrachtung sind es zum Teil kurze Aufenthalte, bei denen er schnell von der Arbeit seiner unmittelbaren Vorgänger profitiert.“
Auch Tuchels anfängliches Zögern kritisiert Powell scharf: „Einige von uns begannen zu zweifeln, als Tuchel sich als zögerlicher englischer Bräutigam erwies. So zögerlich, dass er es bis kurz vor seinem ersten Spiel ablehnte, in dieses Land zu ziehen. Selbst dann zog er es vor, von zu Hause aus zu arbeiten.“ Tuchel habe damit nur bewiesen, dass Arbeit von zu Hause nicht funktioniert.
Powell fordert, dass Tuchel sich an den modernen Fußball anpasst und von der Philosophie, dass langer Ballbesitz neun Zehntel des Gesetzes ist, abweicht. Bisher gebe es laut ihm jedoch keine Anzeichen, dass sich „Herr Thomas“ auf ein neues Zeitalter einstellen könne.
Im vierten Spiel musste Tuchel mit den Three Lions gegen Senegal die erste Niederlage einstecken. Es war die erste englische Niederlage überhaupt gegen eine afrikanische Mannschaft. Englands Leistung sorgte für Buhrufe unter den Zuschauern, die Presse reagierte im Nachgang schockiert. Auch die Spieler wurden deutlich: „Wir müssen es schnell hinkriegen“, sagte Bayern-Star Harry Kane.