Nach dem Fehlstart in die WM-Qualifikation in der Slowakei hat DFB-Sportdirektor Rudi Völler eine Lanze für Bundestrainer Julian Nagelsmann gebrochen - und zum wiederholten Mal Verständnis für Nagelsmanns vieldiskutierte Weltmeister-Ansage gezeigt.
"Du ja auch": Rudi Völler mit kleinem Hieb gegen Laura Wontorra
Kleiner Völler-Hieb gegen Wontorra
Dabei bekam auch RTL-Moderatorin Laura Wontorra einen kleinen Seitenhieb ab.
Völler stichelt gegen Wontorra
Im Interview mit Völler vor dem Duell gegen Nordirland kam Wontorra auf Nagelsmanns bemerkenswerten Satz nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM zu sprechen. „Dass man zwei Jahre warten muss, dass man Weltmeister wird, tut weh“, hatte der Bundestrainer damals gesagt.
Übermut, der Nagelsmann inmitten der aktuellen Negativserie auf die Füße fällt? Völler nahm das Thema zum Anlass, um Nagelsmann Rückendeckung zu geben.
„Ich kenne das Geschäft. Vor ein paar Monaten wart ihr ja noch alle happy, dass er das gesagt hat - du ja auch“, antwortete Völler Wontorra: „Das ist doch Julian Nagelsmann, genau so, wie wir ihn alle lieben. Deswegen haben die Bayern ihn verpflichtet, einen Haufen Geld für ihn bezahlt. Dann haben sie ihn entlassen. Dann wollten sie ihn zurückholen. Genau so. Weil er halt so ist. Das ist halt Julian Nagelsmann.“
Wer mit Nagelsmann arbeite, müsse „einfach akzeptieren“, dass er sei, wie er sei: „Klar, manchmal ist es für den einen oder anderen auch über das Ziel hinausgeschossen. Aber genau diese Haltung, so wollen wir ihn auch!“
Kritik nach Pleite gegen Slowakei
Die 0:2-Niederlage in der Slowakei wollte Völler derweil nicht schönreden: „Das war natürlich schlecht, eine ganz schlechte Leistung. Das ist uns auch allen bewusst. Nicht nur dem Bundestrainer, sondern auch dem Co-Trainer und der Mannschaft. Eine ganz schlechte Vorstellung. Heute müssen wir natürlich eine Antwort geben.“
Experte und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ergänzte: „Sie hinterfragen sich alle, auch er hinterfragt sich natürlich. Was hätte ich anders machen können? Während des Spiels hatte er die Möglichkeit was zu verändern. Das hat alles nicht funktioniert. Der Trainer stellt ja nicht die Mannschaft auf und würfelt, wer spielt. Als Trainer hast du einen klaren Plan, aber dieser Plan hat nicht funktioniert.“
Nagelsmann selbst sagte über das kriselnde DFB-Team: „Man hat ein bisschen ein Schamgefühl, wenn man nicht gewinnt. Und natürlich bin ich ehrgeizig. Aber ich bin nicht nachhaltig geschädigt, weil wir dreimal verloren haben.“
Gegen Nordirland endete die Misserfolgsserie trotz erneut zäher Phasen: Das DFB-Team siegte nach Toren von Serge Gnabry, Nadiem Amiri und Florian Wirtz mit 3:1.