Ein Auftritt zum Vergessen! Die deutsche Nationalmannschaft hat zum Auftakt der WM-Qualifikation nach einer schwachen Vorstellung mit 0:2 (0:1) gegen die Slowakei verloren - und dabei einen historischen Tiefpunkt erreicht.
WM-Qualifikation: DFB-Team legt historischen Katastrophenstart hin
Historische Blamage für DFB-Team
Noch nie in der Geschichte hat ein DFB-Team ein Spiel in der WM-Quali auswärts verloren. Zudem war es die dritte Pflichtspielpleite nacheinander. Das hatte es bislang ebenfalls noch nicht gegeben.
Dávid Hancko (42.) und David Strelec (55.) trafen für die Slowaken und nutzten die Fehler in der deutschen Defensive eiskalt aus.
DFB-Abwehr enttäuscht
Der phasenweise überforderte Nnamdi Collins wurde bei seinem Debüt für die A-Nationalmannschaft zur Halbzeitpause ausgewechselt. Für ihn kam David Raum in die Partie.
„Das war für uns alle überraschend, dass das Spiel so gelaufen ist. Das ist nicht unser eigener Anspruch, das ist nicht das, was wir von uns erwarten“, sagte Tah nach dem Spiel bei der ARD.
Schweinsteiger übt Kritik
In der Offensive konnte die Mannschaft von Julian Nagelsmann kaum für Torgefahr sorgen. „Ich sehe keinen Spieler auf dem Platz, der hier was Entscheidendes macht. Es sind keine Ideen da“, merkte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger kritisch an (68.).
In der Tabelle der Gruppe A steht die DFB-Auswahl nach dem ersten von sechs Spieltagen mit null Punkten da. Am Sonntag steht in Köln das zweite Gruppenspiel gegen Nordirland an.
Vor rund 20.000 Fans im Nationalstadion von Bratislava begann, was am 19. Juli 2026 im MetLife Stadium erfolgreich enden soll. Zu Beginn des langen Weges sollte es keine Wackler, „keine Zweifel“ geben, sagte Nagelsmann.
Besonders wichtig war ihm nach der großen Enttäuschung in der Nations League mit Pleiten gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2) „Stabilität“. Dafür beorderte er seinen Kapitän Joshua Kimmich zurück ins Mittelfeld. Und sonst?
DFB-Team eiskalt erwischt
Den Platz auf der rechten Abwehrseite übernahm der Frankfurter Debütant Collins (21), Oliver Baumann vertrat im Tor einmal mehr den abermals verletzten Marc-André ter Stegen und Abwehrchef Antonio Rüdiger kehrte nach seinem Ausraster im spanischen Pokal sowie einer Verletzung zurück.
Im Zentrum, dem „Herzstück“, wo der Bundestrainer nicht mehr experimentieren will, durften neben Kimmich der Stuttgarter Angelo Stiller und etwas offensiver Bayerns Leon Goretzka ran.
Dennoch wurde das DFB-Team beinahe kalt erwischt. Die Slowaken weckten Nagelsmanns unsortierte Defensive aus dem Tiefschlaf, als Kapitän Milan Skriniar (2.) eine Hereingabe knapp verpasste.
Die „Dominanz“, die Nagelsmann gefordert hatte, brachte die deutsche Elf nicht auf den Platz. Das Pressing der Slowaken bereitete Probleme, dazu wirbelte der freche Leo Sauer die Abwehr um den wackligen Rüdiger in dessen 80. Länderspiel durcheinander. Baumann verhinderte zweimal einen Rückstand.
Nagelsmann motzt
Das, was das DFB-Team bis auf einen Versuch von Maximilian Mittelstädt (24.) lieferte, gefiel Nagelsmann gar nicht. Er motzte, schrie und pfiff. Doch ohne Säulen wie Jamal Musiala, Kai Havertz oder Tim Kleindienst lief offensiv fast nichts.
Die Abschlüsse von Nick Woltemade (31.) und Florian Wirtz (32.), die neuen, über 200 Millionen Euro schweren DFB-Stars aus der Premier League, blieben Ausnahmen. Hancko vollendete einen Konter zur „hochverdienten Führung“, wie ARD-Experte Bastian Schweinsteiger betonte: „Das hat nichts mit Verteidigen zu tun.“
Nagelsmann reagierte in der Pause und brachte David Raum für den überforderten Collins. Nach einem Versuch von Leon Goretzka (48.) verbesserte sich kaum etwas im äußerst konteranfälligen deutschen Spiel. Beim 0:2 sah Rüdiger erneut alles andere als gut aus, Strelec tanzte den Real-Verteidiger locker aus und traf in den Winkel.
Auch Nebenmann Jonathan Tah leistete sich mehrere Aussetzer. Trotz der Einwechslungen von Nadiem Amiri und Karim Adeyemi blieb es in der Schlussphase bei Verzweiflungsangriffen, weder Kimmich noch Goretzka nahmen das Heft den Handelns in die Hand.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)