Zehn Jahre liegen die Terroranschläge am Rande des Fußball-Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland in Paris inzwischen zurück, und Ex-Nationalspieler Julian Draxler beschäftigen die Ereignisse dabei nach wie vor.
"Wie ein Schlachtfeld": Draxler erinnert sich an Pariser Terroranschläge
Draxler erinnert sich an Paris-Terror
„Diese Angst hatte ich schon: Sind wir das Terrorziel Nummer eins?“, sprach der 32-Jährige im Stern-Interview nun über die Erlebnisse vom 13. November 2015.
„Tote Nationalspieler, egal ob deutsche oder französische, hätten den Attentätern weltweit noch mehr Aufmerksamkeit gebracht“, war sich der Weltmeister von 2014 sicher.
Gedanken an die Anschläge in Paris
Während sich seinerzeit im Stade de France in der französischen Hauptstadt die Équipe Tricolore und das DFB-Team duellierten, begangen zwei islamistische Terroristen vor dem Stadion Selbstmordattentate. Zuvor hatten beide erfolglos versucht, in das Stadion zu gelangen.
Parallel dazu gab es auch an weiteren Orten in Paris Anschläge. Insgesamt 130 Menschen starben, Hunderte wurden teils schwer verletzt und traumatisiert.
Die deutsche Nationalmannschaft verbrachte die Nacht damals aus Sicherheitsgründen in der Arena und wurde erst am Morgen in Kleinbussen in Richtung Flughafen gefahren.
Draxler meidet den Pariser Weihnachtsmarkt
„Die Straßen waren menschenleer. Paris sah aus wie ein Schlachtfeld, das verlassen worden ist“, haben sich die Erinnerungen bei Draxler eingebrannt.
Erinnerungen, die bis heute nachwirken. So fühlt sich der frühere PSG-Star „in großen, unkontrollierbaren Menschenmengen nicht mehr wohl. Bis heute meide ich etwa den Pariser Weihnachtsmarkt.“
Nach den Attentaten spielte der Deutsche jahrelang für PSG. Bis heute besitzt er ein Haus in der Stadt und ist mit einer Französin verheiratet. Inzwischen ist er in Katars Hauptstadt Doha für Al-Ahli SC aktiv – und wurde dort Zeuge eines israelischen Luftangriffs auf Führungsmitglieder der Terrororganisation Hamas.
Attentate beschäftigen auch Neuer
„Meine Frau und ich wollten gerade aus der Tür gehen, um unseren drei Jahre alten Sohn aus der Kita abzuholen, da hörten wir einen lauten Knall. Die Scheiben in unserem Haus wackelten.“
Und weiter: „Den ganzen Weg über haben wir Sirenen gehört, sie wurden immer lauter, denn die Kita lag recht nah am Anschlagsort. Als wir ankamen, standen die Kinder unter Schock.“
Übrigens: Nicht nur Julian Draxler denkt in diesen Tagen an das Grauen von vor zehn Jahren zurück. Auch Keeper Manuel Neuer, der am Abend in der Champions League mit den Bayern in Paris bei PSG antreten muss (ab 21 Uhr im LIVETICKER), trägt die Erinnerungen mit sich.