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3. Liga: Abstieg des SV Meppen ein herber Verlust - Kommentar Markus Höhner

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3. Liga: Abstieg des SV Meppen ein herber Verlust - Kommentar Markus Höhner

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Meppen-Abstieg ein herber Verlust

SPORT1-Kommentator Markus Höhner bedauert den Abstieg des SV Meppen aus der 3. Liga. In der beschaulichen Stadt wird noch echter Fußball gespielt, findet er.
Markus Höhner bezeichnet den Abstieg des SV Meppen als großen Verlust für die 3. Liga
Markus Höhner bezeichnet den Abstieg des SV Meppen als großen Verlust für die 3. Liga
© SPORT1-Grafik: Imago/SPORT1
Markus Höhner
Markus Höhner

Vier Jahre ist es her, da purzelten in Meppen die Menschen glückselig übereinander.

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Unvergesslich, das Elfmeter-Drama im Playoff-Aufstiegsspiel gegen Waldhof Mannheim. Die Emsländer gewannen es mit 4:3 und kehrten 19 Jahre nach dem Abstieg aus der 2. Liga zurück in den Profifußball. Nach vier Jahren krönte Trainer Christian Neidhart seine Arbeit mit diesem hochemotionalen Triumph.

Nun ist Schluss mit dieser Glückseligkeit, denn weitere vier Jahre später ist die Tristesse zurück. Der eigene 2:1-Sieg gegen Duisburg am letzten Spieltag langte nicht zum Klassenerhalt, weil Mannheim gegen Uerdingen keine Schützenhilfe leistete. (Tabelle der 3. Liga)

Der SV Meppen muss zurückkehren in die rauen Niederungen der Regionalliga. Für die 3. Liga ist dieser Abstieg, wie ich finde, ein sehr großer Substanzverlust.

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Meppen ist ein fußballerisches Pulverfass

Der Fußball-Standort Meppen hat mein Reporter-Leben in den letzten Jahren emotional massiv bereichert. Auf die ersten Blicke, so denkt man, spielt hier doch Fußball keine Rolle.

Meppen, die kleine Kreisstadt mit dem niedlichen Namen, im Landkreis Emsland mit seinen rund 35.000 Einwohnern. Der Spaziergang vom kleinen Bahnhof vorbei am alteingesessenen Hotel Pöker, mitten durchs Wohngebiet, vorbei am Gymnasium und dann, gegenüber vom Supermarkt, plötzlich diese Hänsch-Arena. Und wenn hier der SV Meppen spielt, wird aus dem beschaulichen Örtchen dann ein fußballerisches Pulverfass.

Die Region lebt diesen SV Meppen und leidet sehr in diesen Tagen. Eine mir bekannte Anwältin schrieb mir nach dem Abstieg: "Als Mannheim die Großchance zum 2:1 vergeben hat, habe ich zuhause Rotz und Wasser geheult!" Die Meppener, dieses sympathische Völkchen, mit ganz viel Freundlichkeit, Leidenschaft und Liebe für ihren Fußball-Klub. (Ergebnisse und Spielplan der 3. Liga)

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Authentischer und echter Fußball in Meppen

Und neben den Fans tragen die Menschen im Verein es nach außen, authentisch und echt, von der Geschäftsstelle bis Manager Maul, von Stadionsprecher Flägel bis Co-Trainer Mario Neumann. Auch als Medien-Mann ist man in Meppen stets erwünscht.  

In ihren ersten drei Spielzeiten unter Christian Neidhart waren die Zuschauer noch da, runde 7.000 im Schnitt machten das Stadion gefühlt fast voll. Abendspiele, so sagte man mir mal, sind sehr beliebt, weil die Bauern dann durch sind mit ihrer Arbeit und auch mit live dabei sein können.

Unter Neidhart spielten sie drei Jahre lang Fußball mit ganz viel Temperament, mit Qualität und auch Erfolg. Ich denke zurück an dramatisch gedrehte Spiele gegen Uerdingen und Bayern. Der Abstieg wurde letztlich nie zum Thema. Ursächlich dafür standen auch immer wieder personelle Glücksgriffe. Sie hatten Girth, er ging, sie fanden Proschwitz. Sie hatten Proschwitz, er ging, sie fanden Undav.

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Meppen-Abstieg hat vielschichtige Gründe

In dieser Spielzeit kam dann aber Vieles zusammen - zu viel, wie wir heute wissen. Christian Neidhart ging nach sieben Jahren und es war klar, dass es sein Nachfolger sehr schwer haben würde. Torsten Frings schaffte es nicht; es aber nur an ihm festzumachen, wäre denn auch zu einfach. Denn auch die guten Schachzüge in der Kaderplanung funktionierten diesmal nicht. Undav ging, aber sie fanden eben keinen auch nur annähernd funktionierenden Ersatz. Und die 7.000 waren halt auch nicht da.

Und so wünsche ich mir, dass sie im Emsland die Köpfe schnell wieder hochbekommen und an der Rückkehr arbeiten. Denn die Liga hat sie lieb gewonnen. Mir hat noch nie einer gesagt: "Ich kann die Meppener nicht leiden!"

Ganz im Gegenteil. Der SV Meppen hat die Liga mit seiner Ausstrahlung massiv bereichert und ich wünsche mir sehr, dass sie bald wieder feiern können, wie einst im Mai vor vier Jahren.