Während sich der FC Augsburg vorerst ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft hat, hält die Torflaute beim 1. FC Köln an. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan).
Modeste wird zum Sinnbild der FC-Krise
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Nach der 0:1-Niederlage durch das Tor von Raul Bobadilla (64.) warten die Rheinländer seit drei Spielen auf einen Treffer, zu Hause sind sie nun schon seit 440 Minuten ohne Tor. Die Europacup-Träume sind daher erst einmal beendet. (DATENCENTER: Tabelle).
Modeste rutscht aus
Dass es auch gegen die Schwaben nicht zu einem Erfolgserlebnis reichte, lag vor allem am verschossenen Elfmeter von Anthony Modeste. Der Franzose vergab sogar ein Elfmeter-Geschenk (58.), als er beim Schuss ausrutschte und wartet nun seit 616 Minuten auf sein siebtes Saisontor (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
Kurios und unfair: FCA-Torhüter Marwin Hitz hatte vor dem Schuss mit dem Schuh ein Loch in den Rasen neben den Elfmeterpunkt getreten. "Wir haben den Elfmeter nicht verwertet und wurden dann bestraft", sagte Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke bei Sky und ergänzte: "Wenn ein Stürmer eine längere Phase hat, in der er kein Tor erzielt und dann einen Elfmeter verschießt, ist es schwer. Wir haben bald Winterpause, es ist vielleicht ganz gut, dass er sich da ein bisschen erholen kann."
Pfiffe von den Fans
Doch der Strafstoß war nicht Modestes einzige Großchance. Eine Viertelstunde nach seinem Fauxpas vom Punkt schoss er den Ball aus kurzer Entfernung freistehend in die Wolken - und zog sich damit endgültig den Unmut der Fans zu.
Sein Trainer Peter Stöger wechselte ihn unter gellenden Pfiffen aus, um ihn zu schützen und geißelte anschließend das Verhalten der FC-Fans. "Die Leute sollen mal nachdenken, was der Junge für uns geleistet hat", wetterte der Österreicher: "Er hat bei zehn oder elf von unseren 15 Toren seine Beine im Spiel gehabt."
Der Niederlage konnte Stöger mit Ironie aber noch etwas Positives abgewinnen. "Vielleicht ist es ganz gut, dass wir jetzt nicht mehr rechnen, wo wir zwei, vier oder sechs Punkte haben liegen lassen", sagte er. (SERVICE: Die Statistiken zum Spiel).
Horn im Tor überragend
Begonnen hatte das Spiel für die Gäste mit Schmerzen. Zunächst wurde Abwehrchef Ragnar Klavan von einem Schuss von Modeste regelrecht k.o. geschossen (3.). Kurz darauf prallte Torhüter Hitz beim Parieren eines Freistoßes von Marcel Risse mit dem Brustkorb gegen den Pfosten. Von den ersten sechs Spielminuten gingen drei für Behandlungspausen drauf.
Dem flotten und interessanten Spiel schadete diese Zerstückelung allerdings nicht. Die Augsburger hatten im ersten Durchgang etwas mehr Spielanteile, ließen den Ball gefällig durchs Mittelfeld laufen.
Tore vor der Pause verhinderten aber vor allem die beiden überragenden Torhüter. Horn zeigte bei einem Schuss (12.) und Kopfball von Caiuby (32.) sowie gegen den völlig frei vor ihm stehenden Bobadilla (23.) drei Glanzparaden. Und auch sein Kollege Hitz durfte bei einem Kopfball des für Yuya Osako ins Team gerückten Simon Zoller seine ganze Klasse zeigen (15.).
Stöger stellte in der Pause um, brachte Pawel Olkowski für Zoller und beorderte Rechtsverteidiger Marcel Risse nach vorne. Die Chance hatte aber wieder der FC Augsburg durch Ja-Cheol Koo, doch auch er fand in Horn seinen Meister (54.).
Nach einer Stunde überschlugen sich die Ereignisse: Der Elfmeterpfiff für den zuletzt mehrfach von Schiedsrichtern benachteiligten FC nach einem vermeintlichen Foul an Bittencourt war mehr als fragwürdig.
Sechs Minuten später traf Bobadilla mit einem sehenswerten Freistoß und widmete den Treffer per T-Shirt unter dem Trikot seinem Nachwuchs. Es sollte der entscheidende Treffer in dieser Partie bleiben.