Nach seiner Tor-Premiere für Borussia Mönchengladbach begnügte sich Andreas Christensen mit einem einzigen deutschen Wort.
Dänen-Doppelpacker verzückt Gladbach
"Unglaublich", sagte der 19-Jährige mit leicht dänischem Akzent, dann wechselte er zurück ins Englische.
Dort fühlt sich die Leihgabe des FC Chelsea ganz offenbar wohler - noch. (SERVICE: Die Statistiken zum Spiel)
Beim 5:1 (2:0) gegen Werder Bremen ließ der Däne ohnehin lieber Taten sprechen.
Schubert schwärmt
"Andreas Christensen geht an Karneval als Matchwinner", twitterte die Borussia nach Schlusspfiff über den Mann des Abends, der Gladbach mit seinem Doppelpack wieder auf Champions-League-Kurs gebracht hatte.
Trainer Andre Schubert lobte seinen "super Innenverteidiger" als "einfach guten Fußballer".
Seit Saisonbeginn ist Christensen für zwei Jahren von Chelsea ausgeliehen, schon mit 16 war er von Kopenhagen nach London gegangen.
"Hätte ich diesen Schritt nicht gewagt, wäre Gladbach vielleicht nie auf mich aufmerksam geworden", sagte er nach seinen ersten beiden Liga-Toren.
Inzwischen feste Größe
Derzeit ist er einer von 34 Leihspielern der Blues, die sich auf der gesamten Welt verteilen. Bei der Borussia ist er längst eine feste Größe.
Wurde er nach seinem verpatzten Liga-Debüt am ersten Spieltag bei Borussia Dortmund (0:4) noch hart kritisiert und auf die Bank gesetzt, hat er unter Schubert keine einzige Pflichtspiel-Minute mehr verpasst.
In Abwesenheit von Martin Stranzl ist er längst zum Abwehrchef geworden - und nun sogar zum "Torjäger". (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Als Gladbach beim Stand von 3:1 einen Elfmeter erhielt, forderten einige Fans sogar Christensen als Schützen.
Christensen soll bleiben
Drei Tore wären dann aber wohl doch ein wenig zu viel des Guten gewesen.
"Der Gedanke daran ist mir erst gar nicht gekommen", sagte der dänische Doppelpacker bescheiden: "Raffael schießt bei uns die Elfmeter. Er weiß schließlich, was er macht."
Kein Wunder also, dass Gladbach auf einen langfristigen Verbleib des Abwehrspielers hofft.
"Ich würde es sehr begrüßen, wenn er ganz lange bei der Borussia bleiben würde", sagte Schubert über seinen Dauerbrenner, betonte aber auch: "Das ist die Baustelle von Max Eberl. Ich kann nur meine Wünsche äußern."
Schubert sieht mehr Frische
Gladbachs Blick richtet sich nach dem Fehlstart in die Rückrunde nun wieder nach oben, die beiden Niederlagen gegen Dortmund und Mainz sind abgehakt.
"Es war für uns nur eine Frage der Zeit. Die Mannschaft wirkte zuletzt immer frischer", sagte Schubert durchaus erleichtert: "Wichtig war es, Ruhe zu bewahren."
Ganz andere Baustellen hat derzeit Werder Bremen.
Nach dem guten Rückrunden-Start ist der Tabellen-16. zurück auf dem Boden der Tatsachen, besonders Christensens erster Treffer legte die enormen Abwehrprobleme gnadenlos offen.
Werders Skripnik bedient
"Wir stehen mit neun Spielern im Srafraum und können das Tor doch nicht verhindern. Das ist zu einfach", sagte Trainer Viktor Skripnik.
Viel Zeit zum Ärgern bleibt Werder indes nicht, schon am Dienstag steht das Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen an.
"Jetzt schütteln wir uns, und dann schauen wir wieder nach vorne", sagte Skripnik: "Die nächste wichtige Aufgabe wartet schließlich schon."