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Bundesliga: VfB Stuttgart - Hannover 96 5:1 - Weinzierl atmet auf

VfB-Gala lässt Weinzierl aufatmen

Der VfB Stuttgart setzt im Abstiegskampf ein Zeichen. In einem einseitigen Kellerduell schießt der VfB Hannover 96 ab - und den Gegner Richtung 2. Bundesliga.
Mario Gomez (r.) legte mit seinem frühen Tor den Grundstein für den Sieg des VfB Stuttgart
Mario Gomez (r.) legte mit seinem frühen Tor den Grundstein für den Sieg des VfB Stuttgart
© Getty Images
Der VfB Stuttgart setzt im Abstiegskampf ein Zeichen. In einem einseitigen Kellerduell schießt der VfB Hannover 96 ab - und den Gegner Richtung 2. Bundesliga.

Aus der Cannstatter Kurve schallte der in Stuttgart schon fast in Vergessenheit geratene Klassiker "Oh, wie ist das schön". Auf der Bank des VfB Stuttgart scherzte ein gut gelaunter Trainer Markus Weinzierl mit seinem Torjäger Mario Gomez.

"Das war ein super wichtiger Sieg für uns", sagte Weinzierl nach dem 5:1 (3:0)-Sieg im Kellerduell gegen den Vorletzten Hannover 96. (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga)

Der erste Sieg seit dem 15. Dezember weckte bei den Schwaben neue Hoffnung auf den Klassenerhalt, schließlich verkürzte der VfB den Rückstand aufs rettende Ufer wieder auf zwei Zähler und distanzierte zugleich Hannover auf fünf Punkte.

Hitzlsperger: Trainerfrage "blödsinnig"

"Es fällt eine Last ab von allen", sagte VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger bei Sky. "Es hilft fürs Selbstbewusstsein. Die Spieler sehen, dass sie wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben. Es hat Auftrieb gegeben." (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)

Die Frage nach der Zukunft des zuvor zunehmend in die Kritik geratenen Weinzierl tat Hitzelsperger als "blödsinnig" ab. "Wir haben alle gesehen, was heute passiert ist. Das war so positiv, dass wir diese Frage jetzt auch mal aussparen können", sagte der Ex-Profi.

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Mit seinem ersten Tor seit knapp drei Monaten löste Ex-Nationalspieler Mario Gomez die Blockade schon früh (4.). Der türkische Winter-Neuzugang Ozan Kabak mit seinen ersten Bundesliga-Treffern (16./45.) und Steven Zuber (78./81.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. (SERVICE: Spielplan und Ergebnisse)

Gentner: Sieg enorm wichtig

"Es ist lange her, dass wir ein Erfolgserlebnis hatten. Es war enorm wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Das hat man auch in der Kabine gespürt. Wir müssen den Sieg nun aber auch richtig einordnen. Jetzt gilt es, das Selbstvertrauen der letzten Wochen mit in die nächsten Spiele zu nehmen", sagte Christian Gentner.

Hannover taumelt hingegen nach der vierten Pleite im fünften Spiel unter Trainer Thomas Doll der 2. Bundesliga entgegen. "Das hatte nichts mit Bundesliga-Fußball zu tun", klagte Doll. "Ich bin schon lange im Geschäft, aber so einen Auftritt habe ich noch nicht gesehen. Jeder, der es mit Hannover 96 hält, kann sich nur schämen."

Gomez trifft nach 45 Sekunden nur Alu

Vor 55.781 Zuschauern hätte Gomez die Gastgeber schon nach 45 Sekunden in Führung bringen können. Der 33-Jährige hatte Hannovers Torwart Michael Esser schon ausgespielt, scheiterte aus spitzem Winkel am Außenpfosten. Schon kurz darauf machte es Gomez nach Zuspiel von Zuber besser. Es war der erste Treffer des Angreifers seit knapp drei Monaten.

Die Gäste brachten so gut wie nichts zustande. Die Abwehr wackelte, die Offensive war nicht vorhanden. Das zweite Gegentor schien nur eine Frage der Zeit.

Kabak schnürt Doppelpack

Die Zeit war nach rund einer Viertelstunde gekommen. Im Anschluss an eine Ecke von Gonzalo Castro traf der erst 18 Jahre alte Kabak, der für zwölf Millionen Euro von Galatasaray Istanbul an den Neckar gekommen war, per Kopf zum ersten Mal in der deutschen Eliteklasse. Sechs Minuten später vergab Gomez nach einem haarsträubenden Fehlpass von 96-Kapitän Waldemar Anton die Chance auf das dritte Stuttgarter Tor.

Die Stuttgarter bestimmten das Spiel fast nach Belieben. Hannover präsentierte sich in dieser Phase wieder einmal erschreckend schwach. Mit Bundesliga-Fußball hatte der Auftritt der Niedersachsen nichts zu tun.

Jonathas lässt 96 kurz hoffen

Erneut war es Gomez, der per Kopf die Chance zur Vorentscheidung nicht nutzen konnte (42.), Santiago Ascacibar scheiterte (45.) an Esser. Dagegen ließ sich Kabak wiederum nach einer Ecke Castros nicht zweimal bitten.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste etwas aktiver. Genki Haraguchi sorgte mit einem Distanzschuss erstmals für Gefahr vor dem Stuttgarter Tor (51.). Obwohl der VfB einen Gang zurückschaltete, verwaltete die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl den Vorsprung erst einmal ohne große Mühe.

Erst als Jonathas die Passivität der Schwaben bestrafte, fingen die Stuttgarter an zu zittern. Weinzierl brachte Kapitän Christian Gentner für Gomez, um seine nervöse Elf durch einen zusätzlichen Mittelfeldspieler zu stabilisieren (73.). Der vom Ligarivalen TSG Hoffenheim ausgeliehene Zuber sorgte für die Entscheidung.