Als Abwehrchef hat sich Matthias Ginter bei Borussia Mönchengladbach fest etabliert - und auch sonst gilt der 26-Jährige als Jemand, der über den Tellerrand hinausschaut.
Ginter glaubt nicht an Solidarität
In Zeiten des Coronakrise wird der Ruf nach mehr Solidarität laut. Ob diese auch danach weiter aufrechterhalten wird, daran hegt der gebürtige Freiburger seine Zweifel.
Ginter: "Wir wissen alle, wie der Fußball tickt"
Als Teil der Nationalmannschaft erlebte Ginter die Terroranschläge in Paris im November 2015 hautnah mit. Nach dem Bombenanschlag auf den Bus des BVB, wo der Verteidiger von 2014 bis 2017 spielte, sagte Ginter später unter Tränen im Gericht aus.
Die folgenden Solidaritätswellen ebbten im Nachhinein aber genauso schnell wieder ab, wie sie aufgekommen sind. "Wir wissen alle, wie der Fußball tickt. Es war auch nach den Anschlägen ein großes Thema. Da haben alle gesagt, es wird sicherer. Oder nehmen wir den Fall Robert Enke vor zehn Jahren. Da war der Aufschrei auch groß und es hieß, vieles müsse sich ändern. Und nach ein, zwei Monaten war wieder alles beim Alten", bemängelt der frischgebackene Vater eines Sohnes im SWR.
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Dies liege vor allem an dem schnelllebigen Geschäft des Fußballs. "Wenn es dann wieder um Punkte oder Trainerentlassungen geht, bezweifle ich, dass man die Hintergedanken aus der Corona-Krise beibehält", prognostiziert der 1,91-Meter-Mann.
DFB-Team spendet große Summe - Ginter mit Stiftung aktiv
Um besonders Betroffenen des Coronavirus zu helfen, hat sich das DFB-Team um Matthias Ginter bereits frühzeitig entschieden, 2,5 Millionen Euro an wohltätige Zwecke zu spenden.
Und auch der 26-Jährige selbst ist mit seiner Stiftung aktiv. "Wir sind gerade dabei, mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn verschiedene Projekte zu planen", verkündet Ginter.
Angedacht sei eine Bibliothek auf Rädern für Kinder, die momentan nicht zur Schule können.