Die Absage von Ralf Rangnick hat beim FC Schalke 04 erste Folgen.
Erster Rücktritt nach Rangnick-Absage
Rangnick-Befürworter Dr. Stefan Gesenhues ist aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten. Entsprechende SPORT1-Informationen bestätigte der Klub am Sonntag.
"Ich sehe keine erfolgreiche Zusammenarbeit mehr. Es gibt keine Perspektive mehr, mich so einzubringen, wie ich es gewünscht hätte", sagte Gesenhues bei SPORT1.
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Gesenhues ist bereits das dritte Mitglied, das innerhalb von neun Monaten aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten ist.
Gesenhues tritt aus Aufsichtsrat zurück
Der 66-Jährige weiter: "Ich habe meinen Entschluss am Sonntagmorgen mitgeteilt. Ich habe immer alles zum Wohle des Vereins gemacht und hoffe, dass Schalke wieder zur Ruhe und alter Stärke findet."
Das bisherige Aufsichtsratmitglied hatte zuletzt dem Gremium von Schalke 04 den Vorschlag vorgetragen, der für mächtig Wirbel gesorgt hatte: Ralf Rangnick als neuen Sportvorstand zu gewinnen.
Gesenhues und eine Gruppe einflussreicher Schalker hatten ohne offizielles Mandat des Vereins den Kontakt zu Rangnick gesucht. Aufsichtsratsboss Jens Buchta war davon alles andere als begeistert.
"Dass sich meine Kollegen im Aufsichtsrat überrumpelt gefühlt haben, kann ich im Nachhinein verstehen. Das tut mir leid. Ich bin sehr daran interessiert, dass wir jetzt alle an einen Tisch kommen", sagte Gesenhues, über den die Gruppe kommuniziert hat, zuletzt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe über sein nicht mit dem Verein abgestimmtes und öffentlich durchgesickertes Vorpreschen bei Rangnick.
Rangnick sagt Schalke ab
Der 62-Jährige hatte am Samstag seine Absage mitgeteilt.
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"Ich hätte mich gerne eingebracht, um Schalke auf dem schwierigen Weg zurück zu alter Stärke zu helfen", ließ Rangnick am Samstag über seinen Medienberater Martin Hägele erklären. "Leider sehe ich mich aufgrund der zahlreichen Unwägbarkeiten innerhalb des Vereins derzeit nicht in der Lage, die sportliche Verantwortung bei S04 zu übernehmen."
Diese Entscheidung sei gefallen, obwohl die überwältigend positiven Reaktionen der königsblauen Gemeinde auf eine mögliche Rückkehr "mich zutiefst bewegt und in meinen Gefühlen für diesen ganz besonderen Verein bestätigt" haben, hieß es in dem Statement weiter.
Rangnicks Absage definitiv
Nach SPORT1-Informationen hatte Rangnicks Berater Marc Kosicke, der sich am Donnerstag mit Aufsichtsratschef Jens Buchta, Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers getroffen hatte, Konfliktpotenzial im Hinblick auf das kommende Budget gesehen.
Rangnicks Absage für Schalke ist mit Blick auf die aktuelle personelle Konstellation dort definitiv. "Wir werden sicher nochmal in Ruhe telefonieren, um das Ganze respektvoll für alle zu beenden", sagte Kosicke auf SPORT1-Anfrage.
Schalke zeigte sich enttäuscht.
"Wir sind von Ralf Rangnicks Absage und insbesondere der Kurzfristigkeit überrascht. Das erste Gespräch mit seinem Management am vergangenen Donnerstag war sehr konstruktiv und inhaltlich wertvoll. Der Aufsichtsrat war entschlossen, in einer für die kommende Woche vereinbarten zweiten Runde eine Einigung mit Ralf Rangnick zu erreichen. Dass es dazu nicht kommen wird, ist bedauerlich", teilte Dr. Jens Buchta, Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04, mit.